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Drei Tipps, wie du selbst etwas gegen den Gender-Pay-Gap tun kannst

Noch immer verdienen Frauen im Schnitt weniger als Männer, oft sogar in den gleichen Berufen. Neben politischen Maßnahmen kannst du auch selbst etwas gegen diese Diskriminierung tun.

 

Transparenz als Schlüssel gegen Lohndiskriminierung

Heute ist Equal-Pay-Day! Alle Jahre wieder macht der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit von Männern und Frauen auf das Gender-Pay-Gap aufmerksam – also auf die Tatsache, dass Frauen für die gleiche Arbeit etwa ein Fünftel weniger Geld bekommen. Bisher leider ohne großen Erfolg. Zeit, sich zu überlegen, was wir selbst in der beruflichen Orientierung, der Jobsuche und in Mitarbeitergesprächen tun können, um für einen gerechten Lohn zu sorgen? Hier drei Tipps von Conni Eybisch-Klimpel, Beraterin bei der unabhängigen Beratungsstelle Frau und Beruf e.V., Berlin:

1. Vorbereiten

Bereite  berufliche Entscheidungen und Verträge gut vor! In deiner Jobrecherche solltest du auch danach fragen, wer wo für welche Arbeit wie bezahlt wird. Für eine erste Orientierung empfehlen sich Gehaltsrechner und Online-Gehaltstabellen, die Tabellen von Berufsverbänden oder dieSchätzungen, die zum Beispiel Xing zu vielen Stellenanzeigen anstellt.

Manche Tabellen unterscheiden zwischen Geschlechtern. Nimm die besseren (und nicht die schlechtesten!) Gehälter, die gezahlt werden, als Anhaltspunkt für dich.

Wenn nach Job „nach Tarif“ bezahlt wird, erkundige dich nach den Kriterien der Entgeltgruppen und bereite Argumente für eine gute Eingruppierung vor. 

2. Vernetzen

Um die ermittelten Zahlen besser verstehen und einordnen zu können, brauchst du Kontextinformationenaus deinem professionellen Netzwerk. Egal, ob du dich an die Mitglieder aus deinem Berufsverband, einem Fachforum oder dem (Ex-)Kollegen-Stammtisch wendest: Versuche herauszufinden, wie sich die manchmal großen Spannbreiten erklären. Worauf kommt es an? Welche Kompetenzen sind gesucht und werden entsprechend honoriert?

Auch wenn du nicht direkt fragen magst: „Was verdienst du in diesem Job?“, so kannst du Insidern durchaus die Frage stellen: „Welches Gehalt ist deiner Meinung nach für diesen Job angemessen?“. Oder auch: „Denkst du, dass ein Gehalt in Höhe von … für diesen Job angemessen ist?“. Ein gutes Netzwerk ist Gold wert – pflege es!

3. Verhandeln

Gelegentlich wird man schon in der Stellenanzeige nach den Gehaltsvorstellungen gefragt. Gehe nicht davon aus, dass du deine Chancen durch ein „günstiges Angebot“ verbesserst . Beweise vielmehr Professionalität, indem du realistisch spiegelst, was für die geforderte Leistung auf dem Markt bezahlt wird. Halte dir Verhandlungsspielräume offen, indem du eine Spanne von  einem Mindestgehalt und einem realistischen Höchstgehalt angibst und schreibe dazu, wovon du die Höhe abhängig machen würdest – etwa von der Arbeitszeit, Arbeitsort und dem Anforderungsprofil. Übernehme Verantwortung für dich und deinen zukünftigen Job, indem du klar sagst, was du brauchst, um deine Arbeit gut zu machen.

Frau und Beruf e.V. ist eine unabhängige, öffentlich geförderte Beratungsstelle in Berlin. Angeboten werden Einzelberatungen, Workshops und moderierte Erfolgsteams. Die Beratungen sind vertraulich und kostenlos. 

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