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„Swedish Death Cleaning” – die neue Art, dein Leben endlich zu entrümpeln

Eine ordentliche Wohnung ohne unnötigen Kram, der uns belastet – das wünschen wir uns alle. Eine Methode, die dir dabei helfen kann, ist „Swedish Death Cleaning”.

 

Minimalismus und Tod

Aufräumen, aussortierenausmisten, Dinge in der eigenen Wohnung reduzieren, um sich ein wenig Platz und ein besseres Gefühl zu verschaffen, ist ein großes Thema. Großes Thema, ja – besonders beliebt eher nicht. 

Seit ein paar Monaten hören wir immer wieder von der neuen Aufräum-Methode, dem „Swedish Death Cleaning”. In der schwedischen Tradition heißt das sogenannte „Döstädning” so viel wie: die Kunst, die Dinge des Lebens zu ordnen. Es geht darum, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen und bewusst darüber nachzudenken, was man behalten und was ausmisten möchte. 

Hinter „Death Cleaning” steckt aber auch der Gedanke, den ganzen Prozess nach dem Tod nicht seinen Hinterbliebenen zu überlassen, sondern selbst für Ordnung zu sorgen. Die über 80-jährige Schwedin Margareta Magnusson hat ein Buch veröffentlicht, das Menschen dabei helfen soll, sich von ihrem angehäuften Kram zu trennen. Anfangen solle man, sobald man alt genug ist, um darüber nachzudenken – und nicht erst kurz vor dem Ableben. Ihre Botschaft lautet: 

„Egal wie alt du bist, ,Swedish Death Cleaning’ kann dir helfen, dein Leben zu entrümpeln und Bilanz zu ziehen, was wichtig ist.“

Quelle: Pixabay

Weniger Konsum, mehr Leben

Margareta Magnusson hat für sich bewusst entschieden, welche Dinge sie weitergeben möchte – egal ob Erbstücke, Familiengeheimnisse oder materielle Dinge. Sie weiß, wie wir uns das Leben einfacher machen können. Denn wenn man an das denkt, was über den Tod hinaus bleiben soll, kommt das Leben überraschenderweise in Ordnung

In einer Zeit, in der wir (zumindest wenn wir in einer privilegierten Position sind) immer mehr Dinge kaufen, die wir nicht brauchen und die Kontrolle über den Konsum verlieren, scheint „Death Cleaning” ein sinnvoller Trend zu sein. Durch radikales Aussortieren lernen wir, die Dinge wertzuschätzen, die am Ende noch übrig bleiben. 

So funktioniert „Death Cleaning”

Du hast dich entschieden ein paar Dinge loszuwerden, weißt aber nicht, mit welchem überquillenden Regal du anfangen sollst? Kein Problem, wir haben dir fünf, von Margareta Magnusson inspirierte, Schritte aufgeschrieben, die dir beim „Death Cleaning” in den eigenen vier Wänden helfen.

1. Von groß nach klein 

Beginne mit den wirklich großen Dingen und konzentriere dich erst danach auf Kleinigkeiten wie Dekoartikel, Fotos und Bücher.

2. Die persönliche Schatzkiste 

Sammle persönliche Gegenstände und schöne Erinnerungen wie Liebesbriefe, Souvenirs und Tagebücher in einer Kiste. 

3. Erzähle davon

Rede mit deiner Familie und deinen Freunden über deine Pläne. Sie können dich dabei unterstützen und dir etwas von deinem Besitz abnehmen.

4. Mach anderen eine Freude

Verschenke die Dinge, die du nicht brauchst. Es tut gut zu wissen, dass sich ein anderer darüber freut. Wenn du niemanden findest, dem du deine Besitztümer geben kannst, verkaufe sie oder spende für wohltätige Zwecke.

5. Öfter mal verzichten 

Bringe dir selbst bei, Dinge zu schätzen, ohne sie tatsächlich zu kaufen. Das braucht eine Weile, kann aber sehr befreiend sein.

Ob du dein Leben jetzt wirklich ganz nach Margareta Magnusson auf ein paar  kleine Kisten reduzierst, oder einfach einen Anfang mit dem überfüllten Keller machst, spielt keine Rolle. Ein kleiner Schritt hilft meist schon, um sich freier zu fühlen. 


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