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So versuche ich, meine Tochter zu einer selbstbewussten Persönlichkeit zu erziehen

Geburt check! Abstillen check! Kindergarten, Grundschule, alles gemeistert. Doch gerade als Community-Autorin Silke meinte, aus dem Gröbsten raus zu sein, wurde ihr klar, welche Erziehungshürden noch auf sie zukommen.

Meine liebste Gesprächspartnerin

Seit meine Tochter einigermaßen gerade Sätze sprechen kann, habe ich unsere Gespräche geliebt. Darüber, wie schön der Himmel aussieht, kurz bevor es dunkel wird. Darüber, ob Tiere auch weinen. Darüber, wie schön Worte klingen. Über all die kleinen und großen Wunder, die man erst durch Kinderaugen wieder sieht.

Inzwischen ist meine Tochter neun Jahre alt, die Gespräche sind immer noch bezaubernd. Inzwischen fallen aber auch ab und zu Fragen, die mich hellhörig werden lassen. Es sind Fragen wie „Mama, bin ich dick?“ oder „Mama, warum schminkst du dich eigentlich?“

Selbstbewusstsein anerziehen

Es sind plötzlich echte Erziehungsfragen, die sich mir in den Weg stellen. Ich habe eine Haltung dazu. Meine Meinung, meine Werte sind glasklar, wenn es
um das Verhältnis zum eigenen Körper geht. Ich habe sie mir über viele Jahre hinweg erarbeiten müssen. Und jetzt will ich sie weitergeben. Wie also kann ich den Dialog mit meiner Tochter positiv unterstützen?

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass vor allem diese fünf Möglichkeiten meiner Tochter dabei helfen können, ein positives Verhältnis zu ihrem Körper zu bewahren.

1. Ich bin ein Vorbild

Kinder beobachten ihre Eltern und lernen auf diese Weise. Wenn ich also möchte, dass meine Tochter ein positives Verhältnis zu ihrem eigenen Körper
hat, muss ich ihr ein positives Verhältnis zu meinem eigenen Körper vorleben. Ich bin freundlich zu mir selbst. Ich ruhe mich aus, wenn ich müde bin. Ich gebe meinem Körper Nahrung, wenn er hungrig  oder durstig ist. Ich bewege meinen Körper und genieße es.

2. Ich bewerte nicht

Ich lasse meine Tochter Kleidungsstücke tragen und keine Marken. Eine Hose ist eine Hose. Ein Sportschuh ist ein Sportschuh. Es sind Dinge, die man eben braucht. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt so viel wichtigeres, das ich mit meiner Tochter besprechen möchte, als die Frage, ob ihre Schuhe zur Hose passen.

3. Ich lasse ihr die Wahl

Ich finde, Mädchen müssen keine Röcke tragen? Stimmt! Das müssen sie nicht. Sie können es aber. Ich lasse meine Tochter entscheiden, was  sie tragen möchte und kommentiere es nicht. Ihr Kleidungsstil ist eine Möglichkeit, um ihre Persönlichkeit zu entfalten.

4. Ich koche und ich backe

Essen ist toll. Es ist vielfältig und spannend. Und es ist vorallem nicht
der Feind
. Ich bringe meiner Tochter bei, was der Unterschied zwischen einer Kartoffel und einer Süßkartoffel ist. Ich zeige ihr, wie man Salat macht und wie man ein Schokoladensouffle zubereitet. Und sie lernt, dass beides schmeckt.

5. Ich bestärke sie

Ich interessiere mich für die Welt meiner Tochter, nicht für ihre Frisur. Ich
bestärke sie darin, Dinge auszuprobieren und mutig zu sein. So entwickelt sie Selbstvertrauen – in ihren Geist und ihren Körper.

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