Foto: Youtube | gaullo com | LABSKAUS / Welcome Dinner Hamburg

Essen verbindet! Wie eine Einladung zum Labskaus zur Integration beiträgt

Integration ist ein langer, nicht selten auch anstrengender Prozess. Allerdings kann man den Anfang mit einem Abendessen zu Hause sehr angenehm gestalten. Denn Essen verbindet schließlich.

 

Los, integriert euch!

Immer wieder wird von allen Seiten verlangt, dass Geflüchtete sich so schnell wie möglich integrieren sollen. So schnell wie möglich unsere Kultur verstehen und am besten adaptieren sollen. Aber wie sollen sie die deutsche Kultur in ihrer Gesamtheit, mit all den kleinen Eigenarten kennen lernen, die manchmal so einen großen Unterschied machen? Wie und wo sollte dort angesetzt werden?

In Hamburg dachte man sich, auf die ganz pragmatische nordische Art, dass man einfach zu sich nach Hause einladen sollte um gemeinsam zu essen und es „Welcome Dinner“ zu nennen. Dabei werden den Neuankömmlingen nicht nur kulinarische Spezialitäten wie Labskaus näher gebracht, sondern auch die ganzen unbewussten Kleinigkeiten der deutschen Kultur, die meist nur in einer heimischen Atmosphöre preisgegeben werden.

Ein gemeinsames Abendessen, der perfekte Anfang

Begeistert von diesem Projekt, da selbst ausprobiert, wollte der Hamburger Regisseur und Drehbuchautor Gaullo seine Erfahrungen an andere weitergeben: „Ich finde es wichtig, dass wir mit Offenheit und Neugier auf die neuen Hamburger zugehen, zuhören und von uns erzählen. Da ist ein gemeinsames Abendessen ein kleiner, perfekter Anfang für eine große, gemeinsame Aufgabe. Umso besser, wenn es allen schmeckt und man zusammen lachen kann. Und Labskaus ist halt eine echte Herausforderung – genauso wie Integration“.

Heraus kam ein einminütiger Spot, in dem aus der Ich-Perspektive des aus Afghanistan geflüchteten Fardin Heidari so ein „Welcome Dinner“ gezeigt wird. Auf unterhaltsame Weise wird gezeigt, welche unerwarteten Hürden Integration beinhalten kann. Und nicht nur der Spot selbst stellt gelebte Integration dar, sondern auch dessen Herstellung. Denn dieser wurde in Kooperation mit „Refugee Welcome Films“ und der Hilfe von Filmschaffenden aus Hamburg, Iran, Syrien und Nordrhein-Westfalen produziert.

Hierbei trafen also nicht nur verschiedene Länderkulturen aufeinander, sondern auch verschiedene Kulturen Deutschlands. Denn manchmal, muss es nicht immer Indien sein, um festzustellen wie rätselhaft andere Kulturen erscheinen können. Denn wenn ich ehrlich bin, wüsste ich als Ruhrpottlerin nicht, wie ich dem Labskaus gegenübergetreten wäre.


Hier könnt ihr den Spot ansehen:


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