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An diesen vier Eigenschaften erkennt man die Loyalität von Mitarbeiter*innen

Erfahrung im Job ist wichtig, ausschlaggebend sollte aber etwas anderes sein: Loyalität. Was habt ihr von einem*r Mitarbeiter*in, der*die inhaltlich zwar gut ist, aber nicht eurem Unternehmen treu ist?

Loyalität auf zwei Ebenen

Eine Beziehung ohne Loyalität ist bedeutungslos – in der Liebe, unter Freunden und natürlich auch im Job. Denn was ist ein Unternehmen mit Mitarbeitern, die die Entscheidungen ihrer Vorgesetzten lediglich kritisieren, ihre Anweisungen missachten und schlecht über ihren Arbeitgeber reden? Richtig, ein Unternehmen, das kurz davor steht, zu scheitern, weil illoyale Mitarbeiter Unfrieden stiften und die Reputation des Unternehmens gefährden.

Um die Loyalität der Mitarbeiter richtig bewerten zu können, gilt es, Loyalität auf zwei verschiedenen Ebenen zu betrachten. Auf der einen Ebene gibt es Mitarbeiter, die deinem Unternehmen gegenüber loyal sind. Soll heißen: Sie arbeiten hart für ihr Gehalt und erledigen ihre Aufgaben gewissenhaft.

Auf der zweiten Ebene gibt es die Mitarbeiter, die sich nicht nur deinem Unternehmen, sondern auch dir gegenüber loyal verhalten. Jeff Haden hat für inc aufgeschrieben, an welchen Eigenschaften und Verhaltensweisen du diese extra-loyalen Mitarbeiter erkennst. Wir haben für euch die vier wichtigsten zusammengefasst.

1. Sie sagen dir das, was du am wenigsten hören willst.

Wenn wir uns an unsere Zeit als Praktikantinnen zurückerinnern, gab es oft Situationen, in denen man den Vorgesetzten gerne widersprochen und einen Gegenvorschlag gemacht hätte – einfach, weil man etwas anders gesehen hat oder auch mehr Expertise in dem Bereich hatte. Aber: Man hat sich nicht getraut. Was völlig normal ist, denn je mehr Etagen zwischen dem Mitarbeiter und dem Vorgesetzten liegen, desto mehr Mumm braucht es, den Chef zu kritisieren.

Doch ein Unternehmen braucht Mitarbeiter, die auch die Entscheidungen von Führungskräften infrage stellen und nicht immer nur Ja und Amen sagen. Schließlich sind Vorgesetzte auch nur Menschen und können nicht alles wissen. Wer loyal ist und den Chef sowie das Unternehmen vor schlechten Entscheidungen bewahren will, sollte ihm die eigenen Gedanken und eventuelle Verbesserungsvorschläge unbedingt mitteilen.

2. Sie behandeln dich nicht nur wie einen Chef oder die Chefin, sondern wie eine Person.

Wie gesagt: Vorgesetzte sind auch nur Menschen – und die haben, genauso wie jeder andere Mitarbeiter auch, Ziele, Hoffnungen und Ängste. Wirklich loyale Mitarbeiter sind sich dessen bewusst und behandeln ihre Chefin nicht nur wie eine Maschine, die Tag und Nacht E-Mails beantworten muss und ihnen dabei helfen soll, in ihrer Karriere voranzukommen. Sie behandeln sie vielmehr wie eine Gleichgesinnte, fragen, ob sie sie unterstützen können, woran sie gerade arbeitet, was ihre nächsten Ziele sind. Loyale Mitarbeiter geben sich nicht einfach mit einem Titel zufrieden, sondern beschäftigen sich mit der Person, die diesen Titel trägt.

3. Sie sind manchmal anderer Meinung (und teilen sie dir im Privaten mit).

Klar ist man mit seinen Vorgesetzten nicht immer der gleichen Meinung und das kann und soll man ihnen auch gerne mitteilen – aber eben nicht, indem man sie vor anderen Kollegen vor vollendete Tatsachen stellt und so seinem Ärger Luft macht, der sich über die vergangenen Wochen angestaut hat. Wer loyal ist, der tratscht weder über dich, noch stellt er dich bloß oder greift dich an – er übt konstruktive Kritik im kleinen Kreis oder vertrauten Gespräch.

4. Sie teilen dir vor allen anderen ihre Kündigungspläne mit.

Richtig gute Mitarbeiter, die jahrelang für dein Unternehmen gearbeitet haben, lassen sich nicht von heute auf morgen ersetzen. Und das wissen sie. Daher teilen sie dir ihre Pläne, das Unternehmen zu verlassen, lange genug vorher mit, sodass du dich darauf entsprechend einstellen und vorbereiten kannst. Auch wenn die Entscheidung noch nicht gefallen ist, die Mitarbeiterin jedoch schon über einen Wechsel nachdenkt, sollte sie sich dir mitteilen und dir noch die Chance lassen, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Klar, man kann seine Mitarbeiter nicht dazu zwingen, im eigenen Unternehmen zu bleiben, denn manchmal muss ein Wechsel einfach sein: für einen neuen Lebensstil, andere Arbeitszeiten oder auch bessere Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Doch loyale Mitarbeiter, die nicht nur deinem Unternehmen, sondern auch dir als Person treu sind, sollte man zu schätzen wissen und sich so lange bewahren wie nur möglich.

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