Foto: Unsplash | Kinga Cichewicz

Tabuthema Psychotherapie – warum Coaching allein manchmal nicht genug ist

Durch den Einsatz moderner therapeutischer Methoden können wir gezielt an Ängsten, Blockaden und Glaubenssätzen arbeiten – mit dem Ziel, sie dauerhaft aufzulösen. Psychotherapie sollte kein Tabuthema mehr sein.

Gründe für Coaching: Ziele erreichen, die für Sie von Bedeutung sind

In meiner Praxis biete ich Psychotherapie und Coaching an. In den meisten Fällen kombiniere ich beide Methoden miteinander, als therapeutisch gestütztes Coaching.

Es gibt viele Themen, die sich für ein Coaching eignen: Probleme im Job, mit den Kollegen oder dem Chef, Konflikte in der Partnerschaft, gesundheitliche Schwierigkeiten, Stress und Überforderung im Alltag, weil das eigene Selbstmanagement nicht mehr ausreicht, um die wachsende Zahl an Aufgaben zur Zufriedenheit aller (und vor allem der eigenen Zufriedenheit) zu bewältigen.

Coaching kann hier helfen und in „verworrenen“ oder schwierigen Situationen Unterstützung und Orientierung bieten. Im Idealfall entsteht für die Person – ob beruflich oder privat – eine neue Klarheit, die dabei hilft, den nächsten Schritt zu gehen, also im Moment richtigen Entscheidungen zu treffen und Veränderungen einzuleiten. Durch ein Coaching können schon mit wenigen Stunden gezielter Unterstützung den Blick auf die Herausforderungen des Lebens bewusst verändert werden.

Was tun, wenn Coaching an seine Grenzen stößt?

In manchen Lebenssituationen jedoch ist ein Coaching nicht genug. So kann eine Entscheidung, die man im Rahmen des Coachings trifft, noch so stimmig sein; Weichen, die man gestellt hat, um einen neuen Weg zu gehen, scheinen noch so klar. Trotzdem kann eine dauerhafte und konsequente Umsetzung im Alltag in bestimmten Situationen scheitern. Denn kaum verlassen Menschen den geschützten Coaching-Raum und kehren zurück in ihr bekanntes Umfeld, in ihre Familie, an ihren Arbeitsplatz, scheint die soeben noch so offensichtliche und notwendige Veränderung schwierig umsetzbar.

Dafür gibt es meist gute „Gründe“: Zu wenig Zeit, zu viel Stress, um im Umgang mit Familie oder Partner_in neues Verhalten zu erproben, die Kinder sind krank, im Job ist die Vorgesetzten zu beschäftigt, oder der Urlaub steht vor der Tür … Irgendetwas passiert immer, nie ist der richtige Moment.

Achtung! Liegt dieses Verzögern, dieses Nicht-Handeln, tatsächlich nur an den äußeren Umständen? Wenn jemand sich für etwas entschieden hat und dann immer wieder „Ausreden“ findet, die getroffene Entscheidung nicht in die Tat umzusetzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Gründe tiefer liegen, dass derjenige von eine inneren Blockade gehemmt wird!

Warum therapeutisch gestütztes Coaching helfen kann

Durch den Einsatz moderner therapeutischer Methoden können wir gezielt an Ängsten, Blockaden und Glaubenssätzen arbeiten: sie können konkret in Angriff genommen werden, mit dem Ziel, sie dauerhaft aufzulösen.

Denn meist verbergen sich hinter diesen Ängsten und Blockaden Erfahrungen, die unser Urvertrauen, unseren Selbstwert betreffen. Die Begegnung mit diesen Gefühlen ist in der Regel nie angenehm, ein Ausweichen scheint oft die einfachere Lösung: Wir knicken innerlich ein, geben klein bei oder reagieren zu laut und zu heftig, finden stets neue und triftige Gründe, etwas nicht umzusetzen oder es auf später zu verschieben.

Menschen, die diesen Blockaden und Ängsten ausgesetzt sind, ist dabei oft gar nicht bewusst, um was es eigentlich geht, was der tatsächliche Kern ihrer Ängste ist. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Damit man das eigene Potenzial leben kann und nicht von Unsicherheiten dominiert wird.

Du hast bereits eine Therapie versucht und es hat nicht gepasst?

Mir berichten viele Klient_innen, dass sie mit Psychotherapie oder Coaching-Maßnahmen in der Vergangenheit bereits erste Erfahrungen gemacht haben und diese häufig nicht positiv waren bzw. ein Problem nur begrenzt lösen konnten. Die Gründe hierfür können vielfältig sein:

Es war einfach nicht der passende Therapeut/Coach – da verhält es sich wie mit der Zahnärztin oder dem Friseur. Man muss sich gegenseitig vertrauen und die Chemie muss stimmen.

Die Methode hat nicht zur Person oder zu ihrer Fragestellung gepasst. Auch da verhält es sich wie mit der richtigen Sportart: Man muss diese erst mal für sich finden.

Sie waren bei einem Therapeuten/einer Therapeutin, dessen Methoden noch aus der Zeit von vor 20-30 Jahren stammen und damit veraltet sind.

Denn – und ich möchte dies gern unterstreichen:  Die Psychotherapie hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt.

Neurowissenschaft, Psychologie und Biologie arbeiten mehr und mehr zusammen. Erkenntnisse verschiedener Wissenschaftsdisziplinen greifen ineinander, Synergien werden genutzt. Das bedeutet, dass wir heute viel gezielter und effektiver an Problemen arbeiten können als dies noch vor 20 Jahren der Fall war.

Psychotherapie sollte kein Tabuthema mehr sein

Die Psychotherapie sollte als eine reelle Chance verstanden werden, mit der man sich von tiefsitzenden Ängsten und Blockaden befreien kann. Aus diesem Grund ist für mich therapeutisch gestütztes Coaching die effektivste Form der Persönlichkeitsentwicklung, mit der jeder die Möglichkeit erhalten kann, sich dauerhaft weiterzuentwickeln und ein zufriedeneres und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Eigentlich sollte diese Arbeit richtiggehend en vogue sein, zum Must-have avancieren. Denn der Kontakt zu unseren Gefühlen und unserem Körper ist der Schlüssel zu wahrer Transformation. Die Dinge „nur“ mit unserem Verstand zu begreifen hilft uns oft nicht weiter. Dazu schreibe ich jedoch mehr in einem meiner nächsten Beiträgen zum Thema Körperarbeit – allgemein auch als Körperpsychotherapie bekannt.

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