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Teilselbstständigkeit – Mehr Freiheit ohne Existenzängste

Du würdest dich gerne selbstständig machen, möchtest aber nicht auf die Sicherheit einer festen Anstellung verzichten? Jana Heinzelmann hat für sich die ideale Lösung gefunden – nämlich die Teilselbstständigkeit.

 

Eigentlich hängt dir deine Vollzeit-Angestellten-Stelle zum Hals
heraus und du quälst dich jeden Tag aus dem Bett, um dich nur wieder für
jemand anderen kaputt zu machen? Du möchtest endlich ausbrechen und
dein eigenes Ding durchziehen? Endlich nur in deine eigene Tasche
arbeiten und das wann immer du arbeiten möchtest und nicht, wann es dir
jemand vorschreibt?

Aber was dich zurück hält ist die Angst! Angst
davor, alles hinzuschmeißen und den eigenen Weg einzuschlagen. All
diese Sicherheiten einer Angestellten-Position aufgeben und auf volles
Risiko zu gehen. Die Vorstellung, keine finanzielle Sicherheit mehr zu
haben macht dich noch ängstlicher, und am Ende siegt die Angst, und du
gehst weiter deinem Arbeitsalltag nach.

Erkennst du dich wieder?
Geht es dir genau so? Möchtest du eigentlich aus dem Hamsterrad
ausbrechen, hast aber viel zu viel Angst alles auf eine Karte zu setzen?

Dann
habe ich heute eine Lösung für dich, bei der du ein großes Stück mehr
Freiheit und Selbstbestimmtheit erhältst, aber dennoch ein sehr geringes
finanzielles Risiko hast und deine Sicherheiten nicht aufgeben musst.

Klingt zu schön um wahr zu sein? Ist es aber nicht! Das Zauberwort heißt Teilselbstständigkeit.

Seit
etwa 1 1/2 Jahren befinde ich mich nun in diesem Stadium zwischen
Vollzeit-Angestellt-sein
und Selbstständigkeit und fühle mich pudelwohl.

Aber wie sieht das Ganze im Detail aus?

Es
ist im Prinzip ganz einfach: Ich gehe morgens für vier Stunden ins Büro
zu meinem Festangestellten-Job und arbeite dort. Nach diesen vier
Stunden bin ich frei wie ein Vogel. Ich kann an meinen eigenen Projekten
arbeiten und für meine Kunden, die ich selbst für mein Business
akquiriert habe.

Das Ganze hat super viele Vorteile, von denen ich dir heute erzählen möchte:

Du musst dich nicht um Sozialversicherungen kümmern

Einer
der wichtigsten Vorteile, den Angestellte gegenüber Selbstständigen
haben, ist, dass sie durch ihre Festanstellung auch automatisch
sozialversichert sind. Selbstständige müssen sich dagegen um alles
selbst kümmern, sich selbst versichern und auch den Arbeitgeberanteil
der Versicherung übernehmen.

Bei Teilselbstständigen ist es
anders: Als Teilselbstständiger bist du über deine Angestellten-Stelle
sozialversichert, vorausgesetzt, die Einnahmen aus deiner
Selbstständigkeit überschreiten nicht die Einnahmen aus deiner
Angestelltentätigkeit. So lange du da bei einer mindestens 50-50
Verteilung bist, musst du dir keine Gedanken über die
Sozialversicherungen machen.

Sehr praktisch vor allem am Anfang,
wenn du bei deiner Selbstständigkeit super viele Dinge hast, in die du
dich erst einmal hineinfinden musst. Solltest du irgendwann einmal die
50-50 Hürde überschreiten, bist du zumindest schon mal in den
wichtigsten Bereichen deines Businesses so gefestigt, dass das mit den
Sozialversicherungen nur eine kleine Hürde ist.

Du kannst deine Zeit freier einteilen

Als
Angestellter wird dir in den meisten Fällen genau vorgegeben, wann du
arbeiten musst. In den meisten Bürojobs ist die Arbeitszeit dann in etwa
von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr abends geregelt. Vielleicht hast du Glück
und dein Arbeitgeber hat begriffen, dass unterschiedliche Menschen auch
zu unterschiedlichen Zeiten produktiv sind, aber das ist im Moment noch
eher die Ausnahme.

Der Vorteil bei der Teilselbstständgkeit ist,
dass du dir sehr viel deiner Zeit selber einteilen kannst. Du bestimmst,
wann deine produktive Zeit ist und du arbeiten möchtest. Ob das nun am
frühen Morgen, am Nachmittag oder am späten Abend ist – vollkommen egal.
Du wirst sehen, dass du durch flexiblere Arbeitszeiten deutlich
produktiver bis.

Du kannst arbeiten von wo du willst

Die
meisten Festangestellten gehen morgens an einen, für sie festgelegten,
Arbeitsplatz, bleiben dort, bis sie ihre Arbeit geleistet haben und
gehen dann wieder nach Hause.

Wie schön wäre es, wenn du dir in
deiner freien Zeit selbst aussuchen könntest, wo du arbeitest? Du
könntest zum Beispiel in einem Café arbeiten oder sogar draußen im Park,
wenn dir danach ist. Ich habe gemerkt, dass ich durch unterschiedliche
Arbeitsplätze gleich viel kreativer und produktiver geworden bin, denn
ich füge meinem Kopf ständig neue Inspiration zu. Er gewöhnt sich nicht
an eine Arbeitsumgebung und verfällt dadurch auch nicht in einen
monotonen Trott.

Du hast mehr Zeit für andere Dinge im Leben

Dadurch,
dass du als Teilselbstständiger deutlich weniger Zeit im
Angestelltenverhältnis verbringst, hast du so natürlich auch mehr Zeit
für andere Dinge im Leben, die nichts mit Arbeit zu tun haben. Eine
Freundin möchte nachmittags mit dir einen Kaffee trinken gehen? Die
Heizungswerte sollen mal wieder abgelesen werden, du hast einen
Arzttermin oder das Wetter ist gerade super schön und du sehnst dich
nach einem Eis?

Alles kein Problem mehr, wenn du Teilselbstständig
bist. Pausiere deine Arbeit einfach für eine Weile, erledige, was du
erledigen möchtest und setz dich danach wieder mit einem frischen Kopf
an die Arbeit. Das Leben ist doch gleich so viel schöner, wenn du selbst
entscheiden kannst, wann und wo du arbeiten möchtest.

Du hast eine größere finanzielle Sicherheit

Ein
Vollzeit-Job bietet große finanzielle Sicherheit. Zumindest denken das
viele, denn am Ende des Monats wird regelmäßig pünktlich dein Gehalt auf
dein Konto überwiesen. Ob du nun in diesem Monat viel krank warst, du
im Urlaub warst oder unendlich viele Überstunden geleistet hast. Der
vorher verhandelte Lohn wird dir überwiesen, und du kannst damit tun und
lassen was du willst.

Was aber, wenn dein Job plötzlich nicht
mehr existiert? Das kann mehrere Gründe haben. Zum Beispiel könnte das
Unternehmen, in dem du arbeitest, pleite gehen. Oder deine Stelle könnte
einfach abgeschafft werden, weil jemand anderes denkt, dass sie nicht
mehr benötigt wird (ist mir bereits passiert…). Dann geht es oft ganz
schnell und deine finanzielle Sicherheit ist erst einmal ganz weit weg.

Bei
meinem Arbeitsmodell setze ich auf verschiedene Einkommensströme. Ich
verlasse mich nicht nur auf einen einzigen, denn wenn der weg brechen
würde, hätte ich von heute auf morgen nichts mehr. Mein Einkommen setzt
sich also aus dem Gehalt, welches ich bei meiner Teilzeitstelle
verdiene, meinem Honorar aus Kundenaufträgen sowie den Erträgen aus
meinen vielen eigenen Projekten zusammen.

Klar, wenn einer dieser
Einkommensströme plötzlich weg brechen würde, hätte ich erst einmal
weniger, aber ich wäre nicht total aufgeschmissen. Im schlimmsten Fall
müsste ich mich etwas einschränken und mich in der Zeit darauf
konzentrieren, einen neuen Einkommensfluss aufzubauen.

Ich falle auf jeden Fall nicht erst einmal in ein Loch, aus dem es mit der Zeit immer schwieriger wird, wieder heraus zu kommen.

Wichtig
ist nur zu begreifen, dass heutzutage nichts mehr 100% sicher ist.
Deshalb solltest du nicht alles auf eine Karte setzen, sondern dir immer
mehrere Möglichkeiten offen halten.

Dir geht es besser

Der
allerwichtigste Punkt, warum die Teilselbstständigkeit so toll ist, ist
aber, dass du dich deutlich besser fühlst. Bei nur kurzen Arbeitszeiten
bist du nicht so schnell genervt von vielen Dingen, die im
Arbeitsalltag passieren, denn wenn dich etwas anfängt zu nerven, bist du
meistens schon wieder fertig mit deiner Arbeit und kannst gehen.

Seit
dem ich mich für die Teilselbstständigkeit entschieden habe, geht es
mir so unheimlich gut! Ich war kein einziges Mal krank und genieße das
Leben in vollen Zügen!

Dieser Artikel erschien zuerst auf Chapter One Mag, dem Blog von Christina Wunder und Jana Zieseniß. Wir freuen uns, dass sie ihn auch hier veröffentlichen.

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