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Kein Glück? Wie wir uns selbst sabotieren

Nichts scheint zu klappen und den Weg aus deiner Komfortzone findest du auch nicht? Sehr oft ist dann ein kleiner Saboteur am Werk, der uns daran hindert, die Stufen der Erfolgsleiter empor zu klettern und endlich auf Wolke 7 zu fliegen. Wie sie dieses Muster durchbrach, hat Silvia Chytil aufgeschrieben.

 

Das Leben im ewigen Kompromiss

Aktuell wird auf vielen
Radiosendern ein Lied rauf und runter gespielt. „Wolke 4“ von Phillip
Dittberner & Mary.

Lass uns die Wolke vier bitte nie mehr verlassen
Weil
wir auf Wolke sieben viel zu viel verpassen
Ich
war da schon ein Mal, bin zu tief gefallen
Lieber
Wolke vier mit Dir als unten wieder ganz allein.

Ich gehe davon aus, du
warst schon das eine oder andere Mal auf Wolke sieben. Hat es sich bei dir auch
so angefühlt? Dein Herz jauchzte vor Freude. Auch bei strömenden Regen schien
für dich die Sonne. Warst stets mit einem Dauer-Grinsen unterwegs, was auf
deine Mitmenschen sehr irritierend, ja, vielleicht sogar provozierend wirkte.

Diese Wolke sieben gibt es
nicht nur bei Verliebten. Auch im Job, durch ein Hobby, mit Freunden: Überall
ist die Wolke sieben zu finden. Und dann, dann ist alles einfach, es läuft und läuft.
Du bist im Flow.

Doch dann – scheinbar aus
dem Nichts – der tiefe Fall. Zurück auf den harten Boden der Realität.

Und nachdem wir ein paar
Mal tief gefallen sind, haben wir uns geschworen: Nie, nie wieder will ich
da unten sein. Nie wieder will ich so tief fallen und leiden. Da nehm ich
doch lieber Wolke vier.

Auf Wolke vier ist es gemütlich und sicher

Es ist kuschelig warm. Es
gibt keinen eisigen Schneeschauer und auch keine extreme Hitze. Es ist das
gemütlich Sofa, die sanfte Musik, das Dämmerlicht. Der Duft nach
frischgebackenen Kuchen. Um dich herum Menschen, die du kennst und denen du
vertraust. Es ist dein Wohnzimmer. Es ist perfekt!

Wenn du den Rest deines
Lebens in deinem kuscheligen Wohnzimmer verbringen möchtest: nur zu. Dagegen
ist nichts einzuwenden. Es gibt nichts gemütlicheres.

Du kannst aber auch
hier zu lesen aufhören. Der Rest wird dich nicht interessieren.

Denn die Wahrheit ist auch, dass die Gemütlichkeit einschläfern kann. Und das Wohnzimmer ist genau der Ort,
an dem ich regelmäßig einschlafe. Vor dem Fernseher versumpere, eingehüllt in
eine kuschelige Flauschdecke, unter der mir sehr bald viel zu heiß wird.

Das Leben spielt sich nicht im Wohnzimmer ab.

Und: auch nicht auf Wolke
vier.

Das Leben ist draußen. Es
ist laut und hektisch. Überall lauert Gefahr. Menschen, die dir mit Skepsis
begegnen. Die sich das Maul zerreißen, sobald du ihnen den Rücken zukehrst. Die
dich um dein Aussehen, deinen Erfolg, dein Auto beneiden. Manchmal gehen
faustgroße Hagelkörner zu Boden, eisiger Wind weht dir ins Gesicht. Es liegt
meterhoch Schnee, so dass du nicht vom Fleck kommst.

Aber, dort sind auch die
wärmenden Sonnenstrahlen, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das
Vogelgezwitscher im Frühling, der süßliche Duft der Rosen, die Farbenpracht,
die unsere Welt zu bieten hat.

Leben, ohne an die Folgen zu denken

Als Kinder haben wir tagtäglich auf Wolke sieben
gelebt und gespielt. Wir sind jedes Risiko
eingegangen, ohne nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.

Aber mit der Zeit gibt sich
das. Die Eltern, die uns mit Sprüchen wie „Was sollen die Anderen denken“ klein
hielten. Schulfreunde, die uns missbilligende Blicke zuwarfen, sobald wir aus
der Reihe tanzten. Die Lehrer und später die Vorgesetzten, die Gehorsam
einforderten. Die erste Liebe, die mit großem Herzschmerz in die Brüche ging.

Irgendwann die
Entscheidung. Ich will nicht mehr leiden, also muss ich mich schützen. Dieser Satz hat sich
eingeprägt und beschützt uns ab sofort. Und hält uns dort, wo es am
gemütlichsten ist – auf Wolke vier oder in unserer Komfortzone.

Was es dann braucht? Ein notwendiges Korrektiv

Die Komfortzone ist nicht
per se negativ. Sie leistet sehr wichtige Dienste. Sie ist Rückzugsort,
Wohlfühl-Oase, Krafttankstelle. Wann immer es dir schlecht geht, du dich
überfordert fühlst, du deine Streicheleinheiten benötigst, ist deine
Komfortzone der Platz, an dem du diese Geborgenheit findest. Du umgibst dich
mit Menschen und Dingen, die dir Sicherheit geben, dir vertraut sind.

Dein „Wohnzimmer“ ist ein
Platz, den du nicht um jeden Preis loswerden musst. Er ist sehr wichtig für
deine Lebensbalance. In der Komfortzone können wir uns bequem bewegen. Nichts
tut weh, aber es kommt auch wenig Neues hinzu. Also müssen wir danach trachten,
diese Komfortzone immer wieder zu verlassen und  unsere Grenzen neu zu
setzen.

Der innere Saboteur

Vor einiger Zeit habe ich
bemerkt, dass ich einen inneren Saboteur habe, der mich in meiner Komfortzone
regelrecht gefangen hielt. Er tat dies sehr geschickt, so dass ich ihn lange
nicht entdeckte. Was ich aber bemerkte war, dass nach einer sehr produktiven
und erfolgreichen Woche, eine Woche folgte, in der ich nichts schaffte. In der
einen Woche ging alles ganz locker von der Hand, ich erreichte meine Ziele,
arbeitete meine To-Do-Liste ab. Ich erzielte großartige Erfolge. In der
nächsten Woche war ich unmotiviert, unproduktiv und meine Selbstzweifel
stiegen. Bis ich an einen tiefen Punkt gelangte und mit einem Mal, wie aus dem
Nichts, plötzlich wieder aktiv und kreativ wurde.

Eine Zeitlang dachte ich
es wäre das Wetter. Oder die Hormone. Oder, dass ich eben so bin.

Irgendwann fiel es mir wie
Schuppen von den Augen. Ich sabotierte mich selbst. Ich hatte mir selbst ein Limit gesetzt. Ein Limit, das mir sagte, wenn du das
übersteigst, dann wird es gefährlich. Dann kann ich dich nicht mehr beschützen,
dann bist du alleine auf dieser Welt. Willst du da tatsächlich drüber? Oder
willst du nicht lieber da bleiben, wo es gemütlich und sicher ist.

Solange mir dieses Limit nicht bewusst war, fiel ich  immer wieder zurück in meine Komfortzone.

Oft liegt der Grund scheinbar im Außen

Es gibt auch andere
Beispiele: Du bekommst einen Riesenauftrag, verdienst wirklich viel Geld – und
plötzlich ist dein Auto kaputt und du musst das Geld wieder ausgeben. Oder du
hast einen wirklich guten Lauf mit deinen Kunden oder deinen Seminaren – und plötzlich
wirst du krank und du musst das Bett hüten.

In meinen Jobs war das oft
so. Wenn ich knapp vor einer Riesenbeförderung stand, kam etwas dazwischen.
Einmal wurde ich schwanger, ein anderes Mal wurde die Stelle vom Vorstand
gestrichen, ein anderes Mal gab ich viel zu früh auf und kündigte.

Schuld sind immer die anderen

Natürlich war ich somit nie selbst
„schuld“. Ich konnte ja nichts dafür. Es sagt sich wahnsinnig leicht: du musst
aus deiner Komfortzone raus. Da sich diese aber nicht nur in Form des
Wohnzimmers manifestiert, sondern in Umständen, die scheinbar von außen kommen,
ist es nicht einfach, dieses Muster zu durchbrechen.

Mir ist es erst gelungen,
als ich merkte, dass ich mich selbst sabotiere und in meiner Sicherheitszone gefangen
halte. Erst danach ging es wirklich bergauf und endlich weg von der ewifen Wolke vier.

Um aus deiner Komfortzone
auszubrechen, reicht es nicht gute Vorsätze zu haben und dich zur Umsetzung zu zwingen.
Deine Muster fahren unbewusst immer und immer wieder dasselbe Programm ab.
Diese Glaubenssätze gilt es aufzuspüren und auch herauszufinden, was dir
dein Saboteur sagen möchte und wovor er dich beschützt.

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