Foto: Messe Stuttgart

Brain-Art, Modenschau und Autoparcours

So puntket ihr auf Messen. Denn digitale Messeangebote reichen heutzutage nicht mehr aus.

 

Wer schon einmal auf einer IT-Messe war, kennt das: Überall
stehen Bildschirme, alles ist heute animiert, 3D oder augmented. Dabei sind es
doch die Erlebnisse in der realen Welt, die uns in Erinnerung bleiben.

Immer mehr Bereiche unseres Lebens finden im Internet statt.
Das ist auch bei den Messen so. Virtuelle Messerundgänge, Messe-Apps und
Live-Chats prägen die meisten Branchentreffen. Die Aussteller steuern mit
echten Erlebnissen an ihren Ständen gegen: Schließlich wollen sie den Menschen
direkt ansprechen.

Mit echten Erlebnissen gegensteuern

Bei Skillsoft auf der Messe Learntec Ende Januar in
Karlsruhe malte das Gehirn. Wer sich eine Elektrode auf die Stirn kleben ließ
und sich gut konzentrierte, erzeugte fantastische Kunstwerke in irren Farben
auf einen großen Bildschirm. Die Software liest zwar keine Gedanken, wohl
erkennt sie Fokussierung und Aufregung des Künstlers und gießt diese in ein
Bild. Die Hände tun dabei nichts. „Uns war es wichtig, ein Highlight an unserem
Stand zu präsentieren, um Menschen zu uns zu ziehen und zu begeistern. Rund 60 Besucher
gingen mit ihrem eigenen „Brain-Art“-Ausdruck nach Hause“, sagt
Marketingleiterin Kerstin Stengel, die den Messestand und die passende Aktion
organisierte. „Außerdem fanden wir die Verbindung von Brain-Art mit kreativen
Lerntechniken, wie wir sie anbieten, passend.“

Erlebnisreiche
Aktionen am Messestand sind gefragt

Der weltweit agierende Anbieter von E-Learning-Lösungen
Skillsoft liegt mit erlebnisreichen Aktionen am Messestand voll im Trend. Die
Firma mit Deutschlandsitz in Düsseldorf setzt damit einen Gegenpol zu Messe-Erlebnissen,
die mehr und mehr ins Internet verlagert werden.

Roland Bleinroth, Geschäftsführer
der Messe Stuttgart, fasst das Zusammenspiel aus online und offline
folgendermaßen zusammen: „Digital und analog schließen sich keinesfalls aus:
Messebesucher informieren sich vorab im Netz und kommen dann mit großem
Informationsvorsprung gegenüber früher zur Messe. Auf der Messe haben Sie dann
die Möglichkeit, die angebotenen Produkte mit allen Sinnen zu erleben und mit
Experten ins direkte Gespräch zu kommen. Digitale Angebote wie Apps und
informative Homepages flankieren dabei natürlich das Messeerlebnis. Dieses Rundumerlebnis
bietet nur eine Messe.“

Apps ersetzen den persönlichen Messebesuch nicht

Gerade deshalb sind die Smartphone-Apps, die die Messe
Stuttgart und viele andere Locations anbieten, sehr beliebt. Hallenpläne,
Ausstellerverzeichnisse, Programmübersichten und vieles mehr lassen sich im
Vorfeld eines Besuchs oder direkt vor Ort abrufen. So organisieren Besucher
ihre Stunden auf der Veranstaltung perfekt durch. Für die internationale
Leitmesse für Geodäsie, die Intergeo, die letzten Herbst in Stuttgart
stattfand, wurde beispielsweise extra eine App aufgesetzt.

Beim Stuttgarter Fitness-Mode-Label Gym Aesthetics setzt man
ebenfalls auf Digitales. Einen modernen Webshop, einen eigenen Blog und
verschiedene Youtube-Blogger haben die Modemacher von Gym Aesthetics im
Portfolio. Und trotzdem war es den beiden jungen Gründern wichtig, möglichst
viele Menschen persönlich auf ihren Messestand der internationalen
Fitness-Messe Fibo in Köln zu bringen. Um an vier Tagen insgesamt 4000 Menschen
auf ihre Präsentationsfläche zu bekommen, buchten die Sportbegeisterten sogar
den bekannten Pro7-Moderator Daniel Aminati. „Gleichzeitig waren durchweg mehr
als 100 Menschen da, um unsere Mode zu sehen“, freut sich einer der
Firmengründer Aleksandar Duric. Für Modenschauen und Auftritte verschiedener
bekannter Fitness-Models rührte er mit seinem Team Monate im Voraus die
Werbetrommel.

Echte Shows ergänzen
die digitale Welt

Um gegen die digitale Welt anzukommen, trumpfen Messen und
ihre Aussteller also immer mehr auf. Die Shows werden größer, die
Programmpunkte kontroverser und die Veranstaltungen erlebnisreicher. Anfang April
punktet die Messe für Elektromobilität i-Mobility wieder mit einem
Elektro-Parcours quer durch die Messe. Wer hier einmal ein Elektroauto, ein
E-Bike oder ein Segway selbst fahren und probieren möchte, dem versprechen die
Veranstalter „Wow-Effekte inklusive“. Begleitet wird das reale Angebot von der
allgemeinen Messe-App der Messe Stuttgart und umfassenden Informationen auf der
Webseite.

Elektronische
Unterstützung auch für nach der Messe

Nicht nur für die Veranstaltungen selbst, sondern auch für
das Freizeitprogramm drum herum gibt es digitale Unterstützung: Speziell an
Messe- und Kongress-Besucher und Business-Gäste wendet sich die Stuttgart After
Business App. Ein breites Freizeit- und Service-Angebot zeigt diese Anwendung,
damit aus Geschäftsreisenden Touristen werden. Entwickelt wurde die Applikation
für das Smartphone von Stuttgart Marketing. „Mit neuen Serviceangeboten wollen wir unsere Businessgäste zu Stuttgart-Fans,
Multiplikatoren und Botschaftern der Region Stuttgart machen. Den Anspruch an
eine spezifische Ansprache der Businessgäste erfüllt die App auf ideale Weise
“,
sagt Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und Regio
Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH. Bei einer internationalen
Ausschreibung gewann die App made in Stuttgart 2014 sogar die Auszeichnung in
Gold.

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