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Die Unwissenheit der Generation Y

Unwissenheit wird zum alltäglichen in fast allen Lebenslagen und doch wissen wir mehr als je zuvor… Wo führt uns das hin und was passiert dadurch mit uns selbst?

 

Täglich fahre ich Bahn, täglich saß ich in Vorlesungen mit
meinen Freunden und Kommilitonen… jedes Mal wenn ich mit Menschen meines
Alters oder gar jüngeren in Berührung komme, eine Unterhaltung über die Zukunft führe, was man mit dem gelernt anfangen will ist die durchschnittliche
Quintessenz das Unwissen… doch warum ist das so? Gerade beim zufälligen
aufschnappen von Wortfetzen einer Unterhaltung bzw. eines Telefonats eine
jungen Dame meines Alters war genau dieser Punkt wieder Thema: was will ich eigentlich? Erschreckend, warum… weil auch ich mich nicht davon freisprechen kann in die Zukunft mit Unsicherheit zu blicken, ob dass was ich für mich gewählt habe das richtige ist und mich glücklich macht? Und da sind wir bei der nächsten frage? Was ist dieses Glück was wir zu suchen meinen?

Ich glaube Glück ist so zu definieren, dass man mit dem was
man hat zufrieden ist und sich realistische Wünsche erfüllen kann im Leben…
doch was ist, wenn ich gar nicht weiß was ich mir wünsche, was ich haben will…
kann ich trotzdem glücklich sein?

Ich glaube und befürchte, dass ist das Schicksal unserer und der nachkommenden Generation…! Die Ursache für mich liegt darin, dass man
vielleicht einfach zu viel Auswahl hat… einmal, so erinnere ich mich, habe
ich in einer Lernpause wissen wollen was man alles studieren kann… 16.000
unterschiedliche Studiengänge gibt es! Da frage ich mich, wie soll ein junger
Mensch da wissen was er will, was er lernen möchte und zu was er sich
entwickeln soll… die Vielfalt erstickt uns und doch streben wir alle nach dem
Gleichen, nach dem Mehr… Globalisierung ist der nächste Begriff für mich der
zum Ausdruck bringt welchen wirtschaftlichen, sozialen und vielen mehr
Anforderungen wir ausgesetzt sind…

Schneller, besser und weiter!!! Und das bitte gestern anstatt heute! Ist es richtig in diesem gesellschaftlichen, sozialen Druck sich zu entfalten oder sind wir nicht an der Stelle an der wir an Entschleunigung denken sollten? Ich meine das nicht im Bezug auf technischen Fortschritt… aber 23-jährige Menschen, die einen Master Abschluss haben sollen so fertig für ihr Leben geformt sein… warum so schnell? Mit 23 ist man in einer Phase des Lebens wo man gerade die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit kennenlernt, volle Verantwortung übernimmt… sollten wir dem nicht vielmehr gerecht werden und mehr Zeit in die persönliche anstatt nur fachliche Entwicklung investieren? Junge Leute treten in vorgefertigte Laufbahnen: Bachelor, Master… Ausbildung, Beruf… und die, die dem System nicht gerecht werden fallen durch!

Sind wir nicht an der Stelle dieses Faktum unserer Zeit,
unserer Generation zu überdenken und kritisch zu hinterfragen… ja gar
womöglich den Versuch unternehmen die Strukturen zu verändern? Und wieder dafür kämpfen, die Zeit zu haben sich zu entwickeln und zu wissen was wir wollen?!

Unsere Eltern hatten den Mut!

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