Foto: Lizenzfrei

Einmal Heldin sein

Meine weiblichen Heldinnen in Filmen und Serien

 

Meine weiblichen Heldinnen in Filmen und Serien möchte ich hier einmal vorstellen. Ich will keine starken Quotenfrauen. Ich will komplexe, echte Frauen. Frauen die weinen, lachen, kämpfen und auch gerne mal zusammenbrechen. Ich will Frauen, die nicht sind wie Gabi von TKKG; Frauen die nicht nur gut aussehen, sondern auch Charakter haben. – Chaosmacherin

Dies war aber auch ganz im Sinne der singenden Lehrerin und hoffentlich im Sinne aller Frauen. Es folgen nun also, in einer bunt gemixten Liste aus Filmen und Serien, 11 Frauen, die ich toll fand (11, weil ich hier einfach keine einzige mehr rausstreichen wollte…).

Eugenia „Skeeter“ Phelan (Emma Stone) in „The Help“

Emma Stone spielt hier die junge Skeeter, die das College abgeschlosse und nun zurück in ihre Heimat kommt, zurück in die Südstaaten der USA. Schon bald stellt sie die gesellschaftlichen Zwänge in Frage, die ihr und anderen Frauen aufgezwungen werden. Während Skeeters Freundinnen heiraten und Kinder kriegen, und sogar Skeeters Abschluss kritisieren, sucht diese noch ihren Platz in der Welt. So wird sie nicht nur zur Aktivistin für den Feminismus, sondern auch für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen.

Ginger (Elle Fanning) in „Ginger & Rosa“

Auch wenn der Titel vermuten ließe, dass es in diesem Film um Ginger und Rosa geht, so steht doch Gingers Geschichte klar im Vordergrund. Ginger ist feministisch, politisch, aktivistisch – sie geht auf Demonstrationen und weigert sich, in der Schule Hausarbeit zu lernen. Sie hat Angst vor der Atombombe und dem kalten Krieg, sie befürchtet das Ende der Welt und orientiert sich an feministisch-aktivistischen Vorbildern. In allem was sie tut und sagt, will sie erwachsen wirken. Und doch ist sie bloß ein Kind. Ein Kind, das nach der Anerkennung ihres Vaters giert und sich krampfhaft an die geliebte beste Freundin klammert. Sie wünscht sich die Bewunderung, die sie für diese beiden Menschen in ihrem Leben empfindet. Und muss dann erkennen, dass die Welt untergeht – nicht durch die Atombombe, sondern durch die geliebten Menschen. In dem Film stecken so viele tolle Motive, auf moviepilot könnt ihr meine ausführliche Kritik lesen, denn auch Rosas Figur ist interessant.

Hermine Granger (Emma Watson) in „Harry Potter“

Hermine Granger ist ein starker weiblicher Charakter mit einer zentralen Rolle in Harry Potters Leben und sowohl in den Büchern als auch in den Filmen ist sie viel mehr als eine Nebenfigur. Immer wieder ist Hermine diejenige, die des Rätsels Lösung erkennt und die Freunde damit auf den richtigen Weg (zurück) bringt. Wir erleben Hermine aber nicht nur als clevere Schülerin, sondern auch hilfsbereit, kämpferisch und emotional.

Imperator Furiosa (Charlize Theron) in „Mad Max: Fury Road“

Als Imperator Furiosa spielt Charlize Theron eine starke, weibliche Rolle, die man sonst nur selten in Actionfilmen sieht. Sie ist keine Jungfrau in Nöten, sie muss von niemandem gerettet werden, weder von Max noch von sonst irgendwem. Sie rettet sich und die anderen Frauen selbst aus dem brutalen Patriarchat von Immortan Joe. Furiosa ist eine starke Frau, die auch dann ihren Kampfgeist behält, wenn sie vor den Scherben ihrer Träume steht.

Jackie Brown (Pam Grier) in „Jackie Brown“

Jackie Brown ist faszinierend. Sie ist eine selbstbewusst-toughe Frau mittleren Alters, die auf der guten und auf der bösen Seite wandelt und sich dabei geschickt bewegt in ihrem Businesskostüm. Sie steht in einer Reihe mit Einzelkämpfern, Losern, Killern, Betrügern und den hoffnungslosen Romantikern. Ich glaube während der Blogparade wurde ein paar Mal The Bride aus „Kill Bill“ genannt und weiterhin glaube ich, dass beide Filme, „Kill Bill“ und „Jackie Brown“ ihren Beitrag dazu leisten, das Image von Frauen in Actionfilmen zu wandeln, denn hier müssen die Frauen nicht von Männern gerettet werden und sie sind mehr als love interests und Sekretärinnen.

Jemma Simmons (Elizabeth Henstridge) in „Agents of SHIELD“

Simmons ist der weibliche Part des Forscherduos FitzSimmons in der Marvel-Serie. Gemeinsam mit Fitz sorgt sie oft für die komödiantischen Elemente der Serie und dennoch beweist sie oft genug, dass sie ein wichtiges und wertvolles Mitglied des Teams ist. Simmons ist sehr gebildet und eine Expertin auf ihrem Gebiet, der Biochemie, dem sie immer mit viel Begeisterung begegnet. Doch Simmons ist auch menschlich, emotional und loyal, und würde stets für ihre Freunde einstehen.

Kate Beckett (Stana Katic) in „Castle“

Beckett ist eine der jüngste Frauen (die jüngste?), die es je ins Morddezernat des NYPD geschafft haben. Sie ist hübsch, klar, aber das wird unwichtig angesichts ihrer Intelligenz, Stärke und ihre Moral. Sie glaubt an das Gesetz und bildet stets den logischen, analytischen Gegenpart zu Castles spontaner und kindlicher Art. Wir sehen ihr dabei zu, wie sie Verbrecher stellt, verhört und schließlich hinter Gitter bringt. Und gleichzeitig sehen wir sie im Kampf mit ihrer eigenen Geschichte. Was die Serie „Castle“ außerdem gut kann: Freundschaften darstellen. Denn in vielen Serien oder Filmen werden Frauen als Konkurrentinnen dargestellt, aber die Freundschaft zwischen Lanie und Beckett ist echt, genauso wie die Freundschaft zwischen Beckett und ihren männlichen Kollegen Eposito und Ryan. Kate agiert als Freundin, Kollegin, Polizistin, Vorgesetzte und ist in jeder Hinsicht eine starke Frau.

Kaylee Frye (Jewel Staite) in „Firefly“

Wie Mareike schon richtig festgestellt hat, bietet die Serie „Firefly“ tolle weibliche Charaktere. Neben Zoe und River, die Mareike auswählte, wird sicher auch Inara häufiger genannt. Ich habe das Gefühl, dass Kaylee da ein bisschen untergeht und deswegen habe ich mich für sie entschieden. Vielleicht, weil ich mich manchmal in Kaylee wiederentdeckt habe und zwar in ihrer enthusiastischen Art, sich für viele kleine Dinge zu begeistern. Kaylees kindliche und vermeintlich mädchenhafte Züge kommen oft zum Vorschein, gleichzeitig beweist sie aber auch immer wieder als Mechanikerin ihr technisches Geschick. Sie ist lustig, clever und hat keine Angst, sich schmutzig zu machen

Natasha Romanov/Black Widow (Scarlett Johansson) in „Avengers“

Joss Whedon musste sich harter Kritik stellen, nachdem „Age of Ultron“ in den Kinos angelaufen war. Von Feministinnen wurde ihm vorgeworden, die Figur der Natasha Romanov auf ihre Beziehung zu Bruce Banner und im gleichen Atemzug auf ihre Unfruchtbarkeit reduziert zu haben. Ich sehe das anders. Denn ich finde, wir haben in „Age of Ultron“ nicht nur Hawkeye, sondern auch Black Widow von einer menschlicheren, wärmeren und verletzlicheren Seite kennengelernt. Ich möchte Black Widow nicht nur als perfekte Kämpferbraut sehen – sie ist eben auch eine Frau mit einer Geschichte. Zudem gibt die immer skandinavisch schick gekleidete Scarlett Johansson auch hier mal wieder eine super Figur ab.

Prinzessin Leia (Carrie Fisher) in „Star Wars“

Ich weiß, dass Prinzessin Leia die feministische Welt spaltet Die einen sehen sie als starkes Vorbild, die anderen sehen sie als sexualisierte Männerphantasie. Leider wird Leia, meiner Meinung nach, zu oft auf die Bikini-Szene reduziert, aus der sie zugegebenermaßen gerettet werden musste, aber wir möchten nicht vergessen, dass sie selbst Jabba am Ende tötet. Und auch davon abgesehen ist Leia mutig, sie hat keine Angst, ihre Meinung zu vertreten und auch gegenüber Darth Vader stark zu bleiben. Sie ist eine gute Anführerin und sie scheut nicht, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Prinzessin Leia brauchte keinen Mann an ihrer Seite, um einen Wert zu haben oder für sich und ihre Leute einzustehen. Sie zeigte, dass Frauen (in einer von Männer dominierten Welt) politische Führung übernehmen und für Freiheit kämpfen können, und dass Frauen furchtlos für ihre Ideale einstehen sollten.

Sam (Emma Watson) in „Vielleicht lieber morgen“

Bereits der zweite Charakter von Emma Watson in dieser Liste, was mich aufgrund ihres Engagements für Gender Equality nicht wundert. (Ob Hermine sie da maßgeblich geprägt hat?) Sam aus „Vielleicht lieber morgen“ jedenfalls ist eine unabhängige, starke junge Frau, die sich durch niemanden definieren lassen möchte. Sam drückt sich in feministischen Idealen der frühen 90er Jahre aus: eine unternehmungslustige Einstellung, kurzes Haar, untypische Frauenkleidung.

Anzeige