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Mit diesen fünf Ideen funktioniert Zero-Waste-Cooking auch in deinem Alltag

Fast sieben Millionen Tonnen an Lebensmittelresten werden pro Jahr in Deutschland weggeworfen. Dabei wären zwei Drittel davon vermeidbar. Hier kommen fünf Tipps und ein leckeres Rezept, mit denen beim Kochen weniger Abfall entsteht.

 

So lässt sich beim Kochen weniger Müll produzieren

Wir essen bewusst, achten auf regionale und saisonale Zutaten – doch wie nachhaltig leben wir, wenn wir schon in der eigenen Küche viel zu viel Abfall produzieren?

Wer regelmäßig die Liebsten zu Hause bekocht, kennt die Berge, die sich ansammeln. Neben einem Geschirrturm stapelt sich der Plastikmüll und auch die Biotonne ist randvoll. Hier noch schnell die Tomaten aus ihrer Verpackung befreit, dort die Auberginen zurecht geschnitten und den Rest Pesto isst ja doch niemand mehr: Bei jedem Kochgang wird jede Menge Müll produziert. In Deutschland entstehen pro Jahr fast sieben Millionen Tonnen alleine an Lebensmittelresten, die jeder von uns Zuhause wegwirft. Ganze zwei Drittel davon wären vermeidbar.

Zero-Waste-Cooking ist eine Bewegung, die uns den Spiegel vorhält und dafür steht, es besser zu machen: eine kleine Revolution gegen die tägliche Verschwendung von Lebensmitteln und zu viel Verpackungsmüll. Verwertbarkeit und Wertschätzung von Lebensmitteln werden dabei groß geschrieben – ein achtsamer Blick auf den Umgang mit Nahrung. Denn die vielen Reste, die beim Kochen schnell aussortiert werden, landen zu früh im Müll – und wären eigentlich im Handumdrehen zum nächsten Frühstück, Abendessen oder Bürosnack verarbeitet. Hier kann jede*r von uns ansetzen: Selbst mit Zero-Waste-Cooking zu starten geht mit diesen fünf einfachen Ideen sofort.

1. Den Einkauf strategisch angehen

Das heißt nicht, Stunden mit dem Schreiben von Einkaufszetteln verbringen zu müssen. Auf die richtige Vorbereitung kommt es an! So ärgert man sich nicht jedes Mal nach dem Wocheneinkauf beim Einsortieren des Kühlschranks, dass doch noch jede Menge Joghurt da war. Ein paar Minuten reichen schon, um die Vorräte zu checken, in regelmäßigen Abständen auf ihre Haltbarkeitsdaten zu überprüfen und entsprechend bereitzulegen. Das lässt sich übrigens entspannt zwischendurch erledigen, wie beispielsweise abends während des viel zu langen Intros der Lieblingsserie. Im fast leeren Kühlschrank noch ein angebrochenes Stück Käse und überreifes Obst entdeckt? Dann am besten direkt beim Abendessen einplanen und den Rest dafür zukaufen. Außerdem lohnt es sich, Einkäufe strukturiert im Kühlschrank einzusortieren: Fleisch, Wurst und Fisch ins unterste Fach befördern, Milchprodukte ins mittlere und Reste nach oben. So ist die Temperaturverteilung optimal und die Lebensmittel halten länger.

2. Die richtige Ausrüstung besorgen

Stoffbeutel lassen sich so handlich falten, dass wir uns ohne viel Aufwand angewöhnen können, immer einen dabei zu haben. Das macht pro Supermarktabstecher schon mal eine Tüte weniger. Edelstahldosen ermöglichen es, Reste plastikfrei einzufrieren und funktionieren auch als Lunchbox für die Arbeit. Dabei gilt: Eingefroren werden kann im Grunde genommen alles – bei Gemüse wird allerdings Vorkochen empfohlen, damit die gewohnte Konsistenz bestehen bleibt. Einmachgläser in verschiedenen Größen sind die ideale Ergänzung für jede Küche und eignen sich perfekt zur Aufbewahrung von Vorräten. Außerdem habt ihr so gleich die passenden Behältnisse, um überreifes Obst schnell zu Kompott zu verarbeiten oder Fermentieren auszuprobieren.

3. Aus fast leeren Gläsern alles herausholen

Der letzte hartnäckige Rest in Gläsern kann die Basis fürs nächste Abendessen werden. Im Pestoglas einfach direkt das Salatdressing anmischen – das gelingt in wenigen Minuten und schmeckt garantiert. Wie wäre es mit einem Kakao oder Shake zum Nachtisch? Heiße Milch ins beinahe leere Nutella-, Honig- oder Erdnussbutterglas geben, leicht schütteln, fertig!

4. Essen vom Vortag kreativ verarbeiten

Komplizierter wird’s bei einem bunten Reste-Mix. Kann man aus Obst, einem Schluck Weißwein und Nudeln vom Vortag etwas fürs Büro vorkochen? Herausforderung angenommen! Foodbloggerin Hannah von „klein aber lecker“ und TV- und ALDI Bistrokoch Robert Marx haben sich zusammengetan, um auf der Facebookseite von ALDI SÜD genau das zu beweisen. Die Regeln sind einfach: Facebook-Nutzer*innen posten ab dem 22. Oktober fünf Tage lang im Rahmen der Aktionswoche „Reste retten“, was im Kühlschrank und in der Speisekammer übrig geblieben ist. Hannah und Robert zeigen am nächsten Tag einfache Gerichte, die direkt nachgekocht werden können. Als kleine Kostprobe gibt es hier schon vorab Roberts Rezept für Käse-Pasta für zwei Personen, die nicht einmal eine halbe Stunde dauert:

Zutaten:

  • 1 Banane oder Birne
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 1 EL brauner Zucker
  • 100 g Käse (z. B. Gorgonzola, Gouda, Parmesan, Sahnekäse)
  • Weißwein
  • 100 ml Crème fraîche oder Sahne
  • ½ TL Rosmarin oder Estragon 
  • 280 g Pasta (z. B. Farfalle)

Foodbloggerin Hannah beim Zubereiten der Käse-Pasta. (Foto: Aldi Süd)

Zubereitung (25 Min.):

  1. Den Zucker in eine Pfanne streuen und bei niedriger Temperatur karamellisieren.
  2. Banane der Länge nach halbieren bzw. Birne vierteln, Kerngehäuse entfernen und in einem anderen Topf anbraten. Anschließend das Obst in die Pfanne mit dem karamellisierten Zucker geben. Für eine würzige Note Rosmarin oder Estragon hinzugeben. Anschließend die Mischung warm stellen.
  3. Pastareste vom Vortag aufwärmen oder frische Pasta nach Packungsanleitung kochen.
  4. In der Zwischenzeit die Zwiebeln kleinschneiden, in Butter anschwitzen und mit einem Schluck Wein ablöschen. Dazu den Käse geben sowie etwas Crème fraîche oder Sahne und unter Rühren schmelzen lassen. Danach mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Nudeln hinzugeben.
  5. Abschließend mit der karamellisierten Banane oder Birne garnieren.

5. Von den Profis lernen

Die vegane Köchin, Autorin und Food Consultant Sophia Hoffmann macht aus Resten ein Lieblingsessen, das nicht nur schmeckt, sondern auch bei Instagram Likes bekommt. Unter dem Hashtag #restlfestl gibt es von der Smoothie Bowl bis zu selbstgemachten Semmelbröseln jede Menge Inspiration. Weil sie immer öfter gefragt wurde, wie Resteverwertung kreativ und intuitiv funktioniert, hat sie eine einfache Anleitung für ein Umdenken in der Küche geschrieben. Geprägt ist der Leitfaden von ihrer Familie. Der Zero-Waste-Vorreiterin geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, der unbedingt alltagstauglich sein soll. Wer sich lieber von einer Doku inspirieren lässt, folgt einfach Sophias Tipp: In der vierten Staffel von „Mind Of A Chef“ wird Gabrielle Hamilton porträtiert. Die Chefin des New Yorker Restaurants Prune arbeitet ressourcenschonend und macht auch aus Zucchini-Endstücken ein leckeres Gericht. Ausprobieren dringend empfohlen!

Wie ALDI SÜD die Wertschätzung von Lebensmitteln steigert

Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln ist ALDI SÜD besonders wichtig. Seit diesem Jahr bietet das Unternehmen in den Filialen Möhren und Äpfel der Klasse II an, sogenannte „Krumme Dinger“. Das Obst und Gemüse kann kleine optische Makel aufweisen, schmeckt aber genauso gut. In Kooperation mit ALDI SÜD wird das Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) der Fachhochschule Münster den Verkauf der „Krummen Dinger“ begleiten und wissenschaftlich auswerten. Das Ziel ist, die Gründe für Lebensmittelverluste und weitere Reduktionspotenziale zu identifizieren.

Seit kurzem gibt es Obst und Gemüse auch lose. Ob einen Apfel für zwischendurch oder der Vorrat für die ganze Familie, kann jede*r nach Bedarf entscheiden. Um Frische und Verfügbarkeit zu garantieren, werden Waren tagesgenau geordert. So landen weniger Lebensmittel in der Tonne. Darüber hinaus spenden fast alle der rund 1.880 ALDI SÜD-Filialen Lebensmittel an soziale Einrichtungen wie die lokalen Tafeln.

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