Foto: Guya Merkle

„Ich will faires Gold. Das ist der Grund, warum ich jeden Tag zur Arbeit gehe und kämpfe“

Mit 21 erbte Guya Merkle das Schmuckunternehmen ihres Vaters und stellte dort alles auf den Kopf. Neun Jahre später produziert sie ausschließlich mit fairem Gold – als eine von ganz wenigen in der Branche.

 

Vom Familienunternehmen zum Social Startup

Vor neun Jahren starb Guya Merkles Vater überraschend – und sie erbte mit gerade mal 21 dessen Schmuckunternehmen. Ihr Alter und ihre damalige Unerfahrenheit haben Guya aber nicht davon abgehalten, die gesamte Philosophie des Familienunternehmens auf den Kopf zu stellen und ein Social-Startup daraus zu machen: Heute verwendet das Unternehmen nur noch ethisch faires Gold, um damit wunderschönen Schmuck zu produzieren.

Wie wichtig das ist, zeigen die Zahlen: 90 Prozent des Goldes, das heute verarbeitet wird, ist „schmutzig“, wurde also unter gefährlichen Bedingungen von schlecht bezahlten Minenarbeitern abgebaut, die kaum Rechte haben – aber auch keine Alternative. Das Gold ist oft ihre einzige Chance auf einen Job – vergiftet aber gleichzeitig sowohl ihre eigenen Körper als auch ihren Lebensraum.

Die Fair-Gold-Bewegung ist noch sehr klein, auf der ganzen Welt gibt es bisher nur drei Minen, die nachhaltigen Goldabbau betreiben. Guya Merkles Unternehmen Vieri bezieht sein Gold nur von dort. Darüber hinaus hat Guya eine Stiftung gegründet, die Earthbeat Foundation. Mit dieser Stiftung setzt sie sich für die Minenarbeiter ein und beweist Weitblick: Die Stiftung entwickelt Projekte, in denen die Minenarbeiter einen Job abseits des Goldabbaus finden können. Mit uns hat die junge Unternehmerin über soziales Gewissen, die Schwierigkeiten eines Social-Startups in einer traditionellen Branche und ihre Vision von recyceltem Gold gesprochen. 

Du hast das Familienunternehmen von deinem Vater geerbt und die komplette Philiosophie umgekrempelt. Warum?

Das war vor allem eine persönliche Entscheidung, es gab keinen wirtschaftlichen Grund. Das Unternehmen war erfolgreich. Aber es war auch ein Unternehmen, das sehr an der Person meines Vaters hing, eine One-Man-Show. Ich hab ganz lange versucht, es so aufrechtzuerhalten, wie er es gemacht hat. Und hab dann gemerkt, dass es nicht funktioniert, weil ich nicht mein Vater bin. Und dass ich todunglücklich bin. Die ganze Situation war eh schon schwer. Und dann versuchst du so etwas weiter zu machen, und irgendwann denkst du: ,Wo bin ich da drin? Tatsächlich war ich sehr unglücklich. Ich war ja auch noch super jung. Und dann hab ich mir gesagt: ,Nee, das möchte ich nicht. Da hatte ich aber noch keinen Alternativplan.“

Wie ging es dann weiter?

Ich brauchte einfach einen Break und habe dann alles einmal runtergefahren, die Firma also komplett stillgelegt. Das ging relativ einfach, weil die Mitarbeiter meines Vaters in Rente gegangen sind und ich den Mietvertrag für den Laden nach zehn Jahren einfach auslaufen lassen konnte. Und dann hatte ich die Möglichkeit, in aller Stille zu überlegen, was ich machen möchte. Denn für mich ist in der Zeit klar geworden, dass ich mit der Materie meiner Familie weiterarbeiten möchte. Ich bin ja damit aufgewachsen. Und die Faszination fürs Designen und die Ressourcen war da. Deshalb bin ich nach London gegangen.“

Was wolltest du dort?

Obwohl ich mit dem Schmuck aufgewachsen bin, hab ich mich nie stark damit verbunden gefühlt. Eigentlich war auch nie der Plan, dass ich das Unternehmen übernehme. In London bin ich ganz spießig ans Gemological Institute of America, wo man ganz klassisch Steinkunde studiert. In diesem Rahmen habe ich viel über die Ressourcen gelernt. Und da haben sich bei mir einige Fragen entwickelt, die mir niemand so richtig beantworten konnte: Wo kommt das Gold eigentlich her? Unter welchen Bedingungen wird es abgebaut?

Ich habe während meines Studiums bei betterplace.org gearbeitet und hab dort mein komplettes Wissen bekommen, was Social Entrepreneurship ist, und wie man ein soziales Unternehmen aufbauen und damit Gutes tun kann. Darin bin ich total aufgegangen. Das hat meinen Nerv getroffen. Und da saß ich also in London und dachte: ,Irgendwie ist das Schmuckbusiness so gar nicht ,social

Dann habe ich recherchiert und recherchiert und bin irgendwann nach Peru geflogen, hab mir dort die Goldminen angeschaut. Und alles, was ich dort erlebt und gesehen habe, hat dann dazu geführt, dass ich die Entscheidung getroffen habe zu sagen: ,Ok, ich wage es. Ich versuche ein Highend- Schmuckunternehmen nachhaltig aufzubauen.

Das klingt nach einem mutigen Schritt. Welche Hindernisse haben sich dir in den Weg gestellt?

1000. Die wichtigsten: Mein Alter, ich war 21, als ich das Unternehmen übernommen habe. Und 25, als ich beschlossen habe, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Für die Schmuckindustrie ist das super jung. Und mein Geschlecht –  leider nach wie vor. Die Industrie ist sehr männlich dominiert. Nicht unbedingt die Labels, es gibt viele Designerinnen und Unternehmensführerinnen, aber die eigentliche Industrie, also Rohstoffkauf, Produktion, all diese hard facts.“

Gab es darüber hinaus noch Dinge, die dir das Leben als nachhaltige Schmuckunternehmerin schwer gemacht haben?

„Ja, da gab es vor allem zwei Dinge: Zum einen, dass die Industrie meine Ideen nicht so toll fand. Denn dort galt eigentlich das ungeschriebene Gesetz: Solange niemand nachhakt, muss man ja auch nichts ändern. Deswegen waren viele  nicht so begeistert, als ich angefangen habe, nachzuhaken. Hier und da hab ich tatsächlich Emails bekommen, in denen ich gefragt wurde, ob ich mir denn wirklich sicher sei, dass ich die Büchse der Pandora aufmachen möchte.

Die anderen großen Herausforderungen waren und sind sicherlich der Markt und der Konsument, weil dort einfach so gar keine Aufklärung stattgefunden hat. Der Schmuck ist auf jeden Fall noch nicht da, wo die Mode schon angekommen ist in Bezug auf Nachhaltigkeit. Beim Schmuck fehlte vor allem damals die Sensibilität. Ich habe wirklich bei Null angefangen. Das war eine schwere Aufgabe: Dieses gut laufende Unternehmen letztlich in ein Startup zu verwandeln, das wieder komplett von Null anfängt.“

Wie läuft es heute?

Es ist viel passiert, seitdem ich angefangen habe. Nicht alleine durch mein Engagement. Also, natürlich hoffe ich, dass ich auch ein bisschen was ins Rollen gebracht habe. Jedenfalls ist recht viel auf der Produktionsebene passiert. Fair Trade, Fair Mined und andere Label haben sich dem Thema angenommen, humanitäre Hilfswerke sind ihnen gefolgt. Auch manche großen Brands. Gucci möchte bis 2020 seine komplette Goldproduktion auf Nachhaltigkeit umgestellt haben. Die sind aber bisher einer der wenigen. Und sie reden gar nicht so viel darüber, sondern machen erst mal im Stillen. Auch die großen Raffinerien bieten jetzt Fair-Trade-Gold an. Das heißt, da hat eine Sensibilisierung stattgefunden. Trotzdem stellt mich das noch lange nicht zufrieden.

Wenn jetzt alle das Gefühl haben, sie müssen schnell etwas tun, dann wird der Markt mit Druck bewegt und dann kommt es zu Problemen. Denn Fair-Trade-Gold braucht länger in der Produktion und kann nicht schnell in großen Massen abgebaut werden. Da muss man aufpassen, dass das Gold auch wirklich fair produziert wird. Das ist ein bisschen wie mit den Bio-Supermärkten. Da fragt man sich ja auch, wo denn die ganzen Bio-Bauernhöfe sein sollen, die benötigt werden, um so viele Bio-Produkte anzubieten.

Aber es ist tatsächlich viel passiert. Und die Konsumenten, vor allem die jungen, sind heute schon viel viel offener für das Thema.“

Die Zuschreibung „ethisch korrektes Gold” klingt erst mal gut. Aber was heißt das eigentlich?

Der Begriff hat sich über die Jahre immer weiter ausdifferenziert für mich. Am Anfang gab es die Vorgaben von Fair Trade und Fair Mined, wie die Goldproduktion ablaufen muss, damit sie als nachhaltig gelten kann. Da geht es vor allem um faire Bezahlung. Die Menschen, die Gold abbauen, werden, im krassen Kontrast zu dem Endprodukt stehend,  bisher oft sehr schlecht bezahlt.

Dann geht es um das Quecksilber, das in hohen Mengen für den Goldabbau benötigt wird und zum einen mit den Minenarbeitern in Kontakt kommt, zum anderen aber auch in die Natur abgeleitet wird und diese zerstört. Damit vergiftet der Goldabbau nicht nur diejenigen, die direkt in Kontakt damit stehen, sondern zieht immer weitere Kreise und schadet der gesamten Umgebung. Dagegen gehen Fair-Trade-Minen vor, indem sie in geschlossenen Kreisläufen abbauen, damit weder Mensch noch Natur mit dem hochgiftigen Quecksilber in Berührung kommen. Es passieren weniger Unfälle, die Arbeiter haben gutes Equipment, sie sind geschützter. Und einen gewissen Prozentsatz ihres Einkommens müssen die Minen reinvestieren. Das ist, was man unter Fair-Label-Gold versteht.“

Und wie unterscheidet sich eure Definition bei Vieri davon?

Ich bin durch alles, was ich gesehen habe, vor allem bei meinem eigenen Projekt in Uganda, der Meinung, dass es darüber hinausgehen muss, wenn wir wirklich etwas verändern wollen. Fair Trade und Fair Mined arbeiten bereits seit 15 Jahren an der Zertifizierung von fairem Gold und trotzdem gibt es weltweit bisher nur drei fair produzierende Minen. Und ich glaube, das liegt daran, dass die strikten Regeln, die hier in Europa beschlossen werden, auf Dauer dort nicht nachhaltig funktionieren. Deswegen bin ich immer mehr der Meinung, dass Recycling von Gold eine tolle Geschichte ist. Es ist ja schon wahnsinnig viel Gold auf der Welt geschürft worden – unter keinen guten Bedingungen, das weiß man. Aber es ist nun mal da. Und das Schöne an der Ressource Gold ist, dass es so wertvoll ist, dass es ja niemand je wegwerfen würde. Das heißt, das Gold, das geschürft wurde, bleibt vorhanden, lagert oft ungenutzt irgendwo. Meine Traumvorstellung wäre, dass wir dieses Gold durch Recycling und Upcycling nutzen würden. 

Mit meiner Stiftung setzen wir dann in der Konsequenz bei den Minenarbeitern an, die unter schlimmen Bedingungen schürfen. Für diese Menschen wollen wir Alternativen schaffen, andere Projekte anstoßen, in denen sie arbeiten können, um vom Gold wegkommen zu können, ohne jedoch arbeitslos zu werden. Das ist unser ganzheitlicher Ansatz. Der sich allerdings auch in den letzten Jahren immer weiter ausgeformt hat.“

Woher kommt euer Gold? Und, wie stellt ihr sicher, dass es „sauber“ ist?

„Momentan beziehen wir unser Gold, das wir für die Kollektion benutzen, von Fair Trade und Fair Mined. Da kann man per Track-and-Trace nachvollziehen, aus welcher Miene es kommt. Wir beziehen unser Gold noch von Fair Trade beziehungsweise Fair Mined, weil ich das Prinzip als Zwischenstadium immer noch gut finde – nicht so gut wie Recycling, aber immer noch gut genug – und der Konsument die Label noch braucht. Er braucht die Möglichkeit, nachvollziehen zu können, woher das Gold kommt.

Ich hatte mal überlegt, das Gold aus unserem Projekt in Uganda zu beziehen. Dort wird auch fair geschürft, wir sind aber nicht zertifiziert, weil die Voraussetzungen dazu sehr schwer zu erreichen sind. Und deshalb hatte ich einfach Angst, dass der Konsument es nicht versteht, wenn es kein Label dazu gibt. Wie gesagt, in Zukunft würde ich am liebsten mit Recycling-Gold arbeiten, aus Scheideanstalten, die zum Beispiel hier in Deutschland sitzen. Und dann, das machen wir zum Teil ja jetzt schon, für jedes Produkt, das wir verkaufen, einen gewissen Prozentsatz in Projekte stecken, die Alternativen bieten für die Minenarbeiter.“

Ist das denn realistisch?

Ja. bei der Earthbeat Foundation sind wir schon mitten im Prozess. Und wenn das erfolgreich umgesetzt wird, was hoffentlich nächstes Jahr passiert, dann könnte das ein schönes Pilotbeispiel für andere Projekte sein.“

Wie viel Zeit nimmst du dir für die Stiftung?

Zu wenig. Ich hab auch da ein ganz tolles Team, deswegen habe ich das Große Glück mir zu wenig Zeit nehmen zu können. Zu wenig heißt, dass ich momentan 60 Prozent bei Vieri bin und 40 Prozent in der Stiftung. Mit wäre lieber, es wäre 50/50. In der Stiftung passiert gerade sehr viel. Aber man muss realistisch sein. Es wird immer solche und solche Zeiten geben. Vor einer Reise für die Stiftung sieht die Gewichtung zum Beispiel eher 90/10 für die Earthbeatfoundation aus.

Das Wichtige beim Führen eines Unternehmens ist aber, das habe ich gelernt, klar zu wissen, was ich kann, aber eben auch was ich nicht kann. Und sich für das, was man nicht kann, die richtigen Leute zu holen. Das habe ich in meinen beiden Teams, bei Vieri und bei der Stiftung, geschafft. Ich glaube, dieses ,Ich kann alles’-Denken ist wirklich vorbei. Man braucht ein starkes Team.”

Warum ist faires Gold immer noch so eine Marktlücke?

Bis dato hat sich einfach kaum jemand Gedanken dazu gemacht. Und im Gegensatz zu fairer Kleidung oder fairer Nahrung ist Gold kein tagtägliches Produkt. Gold ist ein absolutes Luxusprodukt, kein Mensch braucht Gold – außer in unseren Smartphones. Aber Schmuck ist ein absolutes Luxusprodukt. Da ist es schon verwunderlich, dass Menschen für ein Produkt, das ohnehin schon sehr teuer ist, nicht noch die 30 bis 40 Euro mehr ausgeben wollen, um sicherzugehen, dass es fair produziert wurde. Ich habe mich von Anfang an gefragt: ,Warum ist das noch nicht so? Und ich dachte, es würde viel schneller gehen.“

Das Goldgeschäft ist traditionell ja eher eine Männerdomäne. Wie viele Frauen begegnen dir in der Branche?

In meinem tagtäglichen Berufsalltag begegnen mir viele Frauen. Wir machen Schmuck für Frauen. Und für Frauen designe ich, Frauen sind meine Inspiration. Ich finde, wir müssen Frauen mehr ins Licht dieser Welt bringen. Und dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten. Ich arbeite viel mit Frauen. Mein ganzes Team besteht aus Frauen. Aber alle Bereiche, die irgendwie technisch sind, Goldabbau, Goldproduktion, sind sehr männerlastig.”  

Wie war das für dich, so drastisch mit der Familientradition zu brechen?

In dem Moment war es überhaupt nicht schwer. Ich bin ein Mensch, der sehr impulsive Entscheidungen trifft und die dann schnell umsetzt, ohne sich viele Gedanken dazu zu machen. Die Zweifel kommen dann erst später, wenn alles läuft. Und als mit Vieri irgendwann alles lief, hab ich mich schon gefragt, was mein Vater wohl dazu sagen würde. Würde er sagen: ,Du verrücktes Kind!’ oder würde er sagen: ,Ach, toll!’“.

Und was glaubst du?

Ich glaube, mittlerweile zweiteres. Ich glaube aber auch, es gab auch eine Zeit, in der er gesagt hätte: ,Gehts noch?! Aber mittlerweile würde er, denke ich, sagen: ,Gut, dass du das gemacht hast.

Was sind deine Ziele?

 Den Goldabbau und die Goldproduktion fair zu gestalten ist definitiv das Wichtige, mein Antrieb, der Grund, warum ich jeden Tag zur Arbeit gehe und kämpfe. Aber ein Produkt, das nur gut ist und nicht schön, kauft auch niemand. Deswegen war mein Anspruch im Design immer auch, ein Produkt zu produzieren, das so schön ist, dass man es auch kaufen könnte, ohne zu wissen, dass es gut ist.“

Mein großes, übergeordnetes Ziel ist tatsächlich, dass wir für die 25 Millionen Menschen, die im Goldbergbau arbeiten, Alternativen schaffen, so dass sie total selbstbestimmt leben können. Daraus resultiert dann, dass wir mit recyceltem Gold arbeiten können. Denn würden wir einfach nur noch mit recyceltem Gold arbeiten, ohne Alternativprojekte anzustoßen, dann wäre den 25 Millionen Minenarbeitern auch nicht geholfen. Das ist ein großes Ziel von mir. Und dass das auch vom Konsumenten anerkannt und akzeptiert wird. Und dass der Konsument begreift, dass er, indem er recyceltes Gold konsumiert, etwas dazu beitragen kann, dass unser großes Ziel Realität wird.

Für Vieri konkret steht der Handel als großes Ziel. Das gestaltet sich nämlich für uns noch etwas schwierig, weil wir ja einer von wenigen sind, die faires Gold verwenden. Und wenn uns dann ein Handel aufnimmt, dann heißt es oft: ,Vieri, das ist die Marke mit dem guten Gold. Und der Rest ist nicht so gut. Dagegen wollen wir angehen und den Handel richtig attackieren. Und dann ist immer ein Ziel, möglichst viele Frauen zu inspirieren. Was mir sehr wichtig ist: Ich will nicht als Moralapostel mit dem erhobenen Zeigefinger vorangehen, viel mehr geht es mir darum, bei Vieri etwas zu schaffen, bei dem man mitmachen kann. Indem man etwas kauft, kann man dazu beitragen, dass sich Dinge verändern. Dieses Konzept ist mir ganz wichtig.  Ich habe selber wahnsinnig viele Fehler gemacht, aus denen ich gelernt habe.“

Was war dein größter Fehler?

Mein größter Fehler war, dass ich zu viel auf andere gehört habe. Als ich angefangen habe, gab es, bedingt durch mein Alter, ganz viele Menschen, die Berater sein wollten, versucht haben, zu erklären, wie es laufen soll. Und auch etwas vom Kuchen abhaben wollten. Da habe ich viel Lehrgeld bezahlt, dass ich jetzt manchmal gut gebrauchen könnte. Witzigerweise habe ich zu allen Ideen, die ich von Anfang an im Bauch hatte, jetzt wieder zurückgefunden. Und das sind auch die Ideen, die funktionieren und die jetzt unseren Erfolg ausmachen. Ich habe aber erst mal diesen Umweg gemacht und tatsächlich zu viel auf andere und zu wenig auf mich selbst gehört. Ich hätte bestimmt andere Fehler gemacht, aber es wären meine eigenen Fehler gewesen. So hatte es schon manchmal einen faden Beigeschmack gehabt. Aber letztendlich hat es dazu geführt, dass ich mir jetzt vertraue und auf mich höre.“

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