Foto: Angela George | Commons Wikimedia | CC by Sa 3.0

Jennifer Aniston: „Ich habe zu hart gearbeitet, um auf einen traurigen, kinderlosen Menschen reduziert zu werden“

Es ist 22 Jahre her, dass wir uns in Jennifer Aniston in der Hit-Serie „Friends“ verliebt haben. Nach zwei Jahrzehnten im Rampenlicht der Klatschpresse hatte sie dieses Jahr genug und hat sich in einem sehr persönlichen, offenen Brief dazu geäußert. Und erklärte jetzt noch einmal, was sie dazu bewegte.

 

Jennifer Aniston ist mehr als angefressen

Als eine verwöhnte, aber liebenswerte, junge und hoffnungslos verpeilte Rachel Greene ist Jennifer Aniston vor über 20 Jahren auf unsere Bildschirme gestolpert – und in unsere Herzen. Seitdem sind Spekulationen über ihr Liebesleben, ihren Körper, über mögliche Schwangerschaften und die immer lauter tickende biologische Uhr aus der Klatschpresse nicht mehr weg zu denken. Nach zwei Jahrzehnten hatte sie davon genug, weshalb sie im Juli  einen Essay in der Huffington Post veröffentlichte. Jetzt, einige Monate später erklärt die Schauspielerin in einem Interview mit Marie Claire zum ersten Mal, was sie dazu gebracht hat, den Stift in die Hand zu nehmen.

„What I am is fed up. I’m fed up with the sport-like scrutiny and body shaming that occurs daily under the guise of “journalism,” the “First Amendment” and “celebrity news.”“

In dem Essay beschreibt sie, dass sie Gerüchte nie adressiert habe. Sie wolle keine Energie auf Lügen verschwenden, dennoch wolle sie an einer größeren Konversation Teil haben, die bereits begonnen habe und fortgeführt werden müsse. Sie hält fest, dass sie nicht schwanger sei, sondern, dass sie genug habe. Genug von dem zum Sport gemachten Body Shaming das täglich unter dem Deckmantel des „Journalismus“, der „Meinungs- und Pressefreiheit“ und der „Celebrity News“ geschieht.

„We use celebrity ‘news’ to perpetuate this dehumanizing view of females, focused solely on one’s physical appearance, which tabloids turn into a sporting event of speculation.“

Die Objektifizierung und Bewertung, die Frauen angetan wird sei absurd und verstörend. Die Art, wie sie in den Medien porträtiert werde, sei schlicht eine Reflexion davon, wie wir Frauen generell sehen und wahrnehmen, gemessen an einem verzerrten Schönheitsstandard. Celebrity News würden genutzt, um diese entmenschlichende Sicht auf Frauen aufrecht zu erhalten, die allein auf die physische Erscheinung fokussiert sei. Schwangerschaft, Essverhalten, der seelische Zustand würden allein an physischen Makeln festgemacht.

„I have worked too hard in this life and this career to be whittled down to a sad, childless human.“

Sie stellt in Frage, weshalb man nur Frauen nur aus dieser einen Perspektive
auseinander nehme und warum wir überhaupt hin hören. Sie habe in ihrem Leben und in ihrer Karriere zu hart gearbeitet, um nun auf einen traurigen, kinderlosen Menschen reduziert zu werden. Ihr Beziehungsstatus, ihr Scheidungsstatus, ihr Singlestatus, ja sogar ihre Nippel seien beschämt worden. Und tatsächlich:  Klatsch-Journalisten haben erschreckend viel Zeit für Anistons Brüste aufgebracht!

„My marital status has been shamed,my divorce status was shamed; my lack of a mate had been shamed; my nipples have been shamed.“

In dem Interview mit Marie Claire redet Jennifer auch über ihren Ehemann, Justin Theroux. Er sei stolz auf das gewesen, was sie geschrieben habe. Die beiden sind seit August letzten Jahres verheiratet, eine Überraschungshochzeit in ihrem zu Hause in Bel Air. Er sei der Richtige für sie, denn sie fühle sich in jedem Zustand gesehen und geliebt. Es gebe keinen Teil von ihr, mit dem sie sich vor ihm unwohl fühle und er bringe die Beste Seite von ihr hervor.

Ehemann, Karriere, Zukunft – Jennifer bleibt beschäftigt

Weiter thematisiert sie die Zukunft ihrer Karriere. Sie befinde sich in einer Zeit, in der sie nicht ganz sicher sei, was sie tue. Sie sei an einer Art Kreuzung und versuche herauszufinden, was sie wirklich inspiriert. Denn was sie früher angetrieben hat, treibt sie heute nicht mehr wirklich voran. So sei es die größte Herausforderung dahinter zu kommen, was die wirklich glücklich mache.

„I’m at this sort of crossroads trying to figure out what inspires me deep in my core. What used to make me tick is not necessarily making me tick anymore. . . . The most challenging thing right now is trying to find what it is that makes my heart sing.“

Nun, wir hoffen, dass sie schnell herausfindet, was ihr Herz zum Singen bringt. Denn egal ob dicker, dünner, schwanger, Single oder verheiratet: Jennifer inspiriert uns!

Artikelbild: Angela George | Commons Wikimedia | CC by Sa 3.0

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