Foto: einhorn products GmbH

Auch als kleiner Player kann man die Kautschukwelt ins Wanken bringen.

„Bei meiner Arbeit ist es mir wichtig, mich mit dem Unternehmen und dem Produkt identifizieren zu können. Ich will hinter dem stehen können, was ich mache. Außerdem ist mir eine gute Stimmung im Team sehr wichtig.“ – Elisa Naranjo, Head of Fairstainability

 

Du bist Head of Fairstainability bei einhorn! Worum geht es da und was machst du so den ganzen Tag?

Uns geht es darum, Kondomen ein neues, positives Image zu verleihen: sie sollen Spaß machen und Vorfreude bereiten. Als Head of Fairstainability bin ich dafür zuständig, dass es langfristig Mensch und Umwelt besser geht. Einen typischen Tag gibt es bei mir aber nicht, bei einhorn wahrscheinlich auch nicht. Dafür müssen wir noch zu viel aufbauen und außerdem gibt es bei uns die tägliche Crazyness mit einhörnern und Feenstaub.

Wie bist Du zu einhorn gekommen und was ist Dir in deinem Job besonders wichtig?

Das war ganz klassisch über eine Ausschreibung. Bevor man sich bewerben konnte, musste man allerdings noch ein Online-memory zu der Lieferkette eines Kondoms lösen.

Bei meiner Arbeit ist es mir wichtig, mich mit dem Unternehmen und dem Produkt identifizieren zu können. Ich will hinter dem stehen können, was ich mache. Außerdem ist mir eine gute Stimmung im Team sehr wichtig. Wir verbringen so viel Zeit auf der Arbeit. Wenn man diese Zeit mit negativen Gefühlen wie Konkurrenzdenken verbringt, ist das meiner Meinung nach verschwendete Zeit. Ich liebe es, dass wir bei einhorn immer an einem Strang ziehen, vor allem, wenn mal wieder Land unter ist.

Eure Art zu kommunizieren ist lustig, auffallend und auch manchmal ziemlich provokativ! Wie kommt Ihr auf diese Ideen und was hat sich an Deiner Art zu kommunizieren seit Deinem Einstieg bei einhorn verändert?

Es geht bei uns viel um Magic und einhörner auf einer bunten Blumenwiese. Rund um einhorn sollen die Leute Spaß haben und an etwas Positives denken. Wie wir immer darauf kommen, ist schwer zu sagen. Das ist hier einfach so eine Stimmung: ein Kommentar führt zum nächsten und manchmal entsteht daraus eine Idee. Dabei geht es immer um die drei Grundewerte bei einhorn, und die liebt und lebt jeder von uns.

An meiner Kommunikation hat sich, seitdem ich bei einhorn bin, einiges geändert. Das Wort Fairstainability kommt zum Beispiel von uns und auch „dendrieren“ wurde vorher viel zu wenig benutzt. Klar, es fällt mir jetzt auch viel leichter über Sex, Muschis und Penisse zu reden.

Einhorn ist Teil des Entrepreneur’s Pledge und mit Eurer Fairstainability Vision plant ihr 50% der Gewinne in soziale und nachhaltige Projekte reinvestieren, was steckt genau dahinter?

Wir wollen mit einhorn einen positiven Fußabdruck haben, aber gleichzeitig nicht klischeehaft „öko“, sondern auch ein Lifestyle-Produkt sein. Wir haben also Großes vor. Ein Teil dieser Vision ist unser Versprechen, 50% der Gewinne in faire und nachhaltige Projekte zu reinvestieren. Obwohl wir noch nicht profitabel sind, machen wir trotzdem viel. Momentan arbeiten wir mit Wissenschaftlern daran, den Kautschuk für unsere Kondome fair und nachhaltig anbauen zu lassen. Ein Fokus liegt darauf, die Biodiversität in der Anbauregion zu schützen. Das ist ein langer Weg, für den wir uns hier entschieden haben. Wir sind ein kleiner Player, aber vielleicht bringen wir die Kautschukwelt ins Wanken. Sodass es in ein paar Jahren ganz normal sein wird, bei Gummi, Reifen oder anderen Dingen aus Naturkautschuklatex die fairstainable Variante nachzufragen. Genau wie bei Bananen.

Und wie versuchst Du als Verantwortliche täglich Eurer Vision ein Stück näher zu kommen? Und was möchtest Du für Dich persönlich erreichen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen (Kakao, Baumwolle, Palmöl) gibt es im Kautschukbereich sehr wenig. Wir konnten hier also nicht auf eine Plantage zurückgreifen, die bereits Fairstainability Kriterien erfüllt. Fairtrade zum Beispiel deckt Kautschuk gar nicht ab. Wir hatten also damals die Wahl, das alles selbst zu tun oder aber es sein zu lassen. Wir haben uns dafür entschieden, es selbst in die Hand zu nehmen. Im letzten Jahr hieß es also erst mal, Transparenz zu schaffen. Wer sind die Partner in unserer Lieferkette, wo können wir den größten Impact haben und was sind die größten Fairstainability Herausforderung in den jeweiligen Schritten. Auf der Plantage ist das zum Beispiel der Schutz der Biodiversität und in der Latexaufbereitung ist es der Wasserverbrauch und so weiter. Dafür war ich selbst zwei Monate in Malaysia, um die nächsten Schritte zu gehen und die ersten Projekte zu starten. Eine gute Zusammenarbeit ist die Basis für nachhaltige Wirkung vor Ort.

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