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Will ich das wirklich? Wie Du mit Leichtigkeit Entscheidungen triffst.

Klarheit ist eine Entscheidung. Ein Teil von uns, weiß nämlich immer ganz genau, was zu tun ist und wo es lang geht. Wie können wir also zu diesem Teil in uns wieder Verbindung aufnehmen?

 

Da schwirrt sie schon wieder herum. Diese fiese Frage. Wie eine Fliege nachts im Zimmer, die mich nicht einschlafen lässt.

Will ich das wirklich?

Doch leider hilft da auch keine Fliegenklatsche. Knall ich die erste Frage an die Wand und bekomme sie dadurch zum Schweigen, wird sich spätestens morgen die nächste zeigen. Bevor sich hier also ein Friedhof an Will ich das-Fragen in meinem Schlafzimmer anhäuft, macht es viel mehr Sinn, zu untersuchen, wo sie herkommen und warum sie mich so hartnäckig besuchen.

Es ist ganz natürlich, dass uns die Frage Will ich das (wirklich)? oder manchmal auch eher Was will ich (wirklich)? besucht. Wir trainieren dadurch, unseren freien Willen ganz bewusst zu nutzen. Sich über seinen freien Willen bewusst zu sein und ihn einzusetzen, ist eine Fähigkeit, die fast alle von uns erst wieder erlernen müssen.

Was will ich ist eine dieser Fragen, die so einfach klingt und mit der wir uns oft doch so schwer tun.

Vielleicht bist Du jemand, der sich leicht und eindeutig entscheiden kann. Hurray! Dann wisse, dass Du damit einen großen Schatz in den Händen hältst, auch wenn Dir das vielleicht noch nicht bewusst war.

Vielleicht bist Du aber auch jemand, der die Frage unwissentlich im Abo bestellt hat. Lebenslange Flatrate. Nur erinnerst Du Dich nicht mehr, wann Du diesen Vertrag unterschrieben haben sollst. Fast schon chronisch tauchen die Fragen in Dir auf. Die Frage an sich ist ja super. Nur wenn wir keine Antworten finden oder den Antworten, die wir finden, nicht trauen oder folgen, dann stellt sich so etwas wie eine permanente Ungewissheit ein. Anstatt unseren freien Willen zu trainieren, scheinen wir in uns selbst gefangen zu sein.

Ob Du Antworten auf die Was will ich-Frage findest, sie direkt wieder versteckst und verwirfst, Dich traust, sie auszusprechen und letztendlich nach Ihnen handelst, hängt von den unterschiedlichsten Dingen ab.

Bevor ich sie Dir zeige, gilt es eines zu verstehen und anzuerkennen: Ein Teil von Dir, weiß immer, was Du willst. Der Satz Ich weiß nicht, was ich will ist in diesem Sinne nie ganz korrekt.

In der Regel ist es nur vermeintlich leichter, angenehmer und vertrauter, gewisse Dinge im Ungewissen zu lassen.

Überprüfe diese These einmal für Dich. Kennst Du das, dass Du manchmal weißt, was Du eigentlich willst, aber anders handelst? Ist es auch irgendwie bequem, bestimmte Dinge nicht zu wissen? Und als letzte Frage, wenn Du in einer Lebensfrage absolute Klarheit und Gewissheit hättest, was hätte das für Konsequenzen? Sicher viele Schöne! Aber verbirgt sich dort vielleicht auch eine Angst oder eine Befürchtung?

Wenn wir davon ausgehen, dass ein Teil von Dir immer weiß, wohin die Reise als nächstes geht und was Du willst, dann können wir uns jetzt daran machen, die Aspekte aufzuräumen, die Deine Sicht darauf beeinträchtigen und Deine Verbindung zu dieser Klarheit kappen.

Vermeintliche Unwissenheit ist ein anerkannter Schutzmechanismus, erst mal nicht weitergehen zu müssen. Drehen wir den Spieß kurz um: Was wäre, wenn Du nicht still stehst, weil Du nicht weißt, was Du willst, sondern Du nicht weißt, was Du willst, um nicht weitergehen zu müssen?

Macht Sinn? Denn Klarheit über das, was Du willst, hat Konsequenzen:

Wer weiß, was er will, sagt klar ja und nein.

Wer weiß, was er will, steht ganz dafür ein.

Wer weiß, was er will, gibt sich ganz hin.

Wer weiß, was er will, versteckt sich nicht mehr und wird damit von der Welt gesehen.

Wer weiß, was er will, gibt die Angst auf, etwas zu verpassen.

Wer weiß, was er will, wird nahbar, messbar und greifbar.

Wer weiß, was er will, lässt sich von der Welt „kriegen“.

Wer weiß, was er will, macht keine faulen und bequemen Kompromisse.

Wer weiß, was er will, geht ungewöhnliche Wege.

Wer weiß, was er will, nimmt volle Verantwortung für das, was er kriegt.

Wer weiß, was er will, kann den anderen nichts mehr in die Schuhe schieben.

Wer weiß, was er will, ist mutig genug, seine Träume anzugehen. Ist mutig genug, sie aus dem Traumland in die Welt zu bringen. Ist mutig genug, sie eventuell gegen die Wand fahren zu sehen. Ist mutig genug, sie zu erfüllen.

Wie kannst Du Dich also mit Deiner Klarheit erneut verbinden?

In dem Du untersuchst, was Du mit Ungewissheit vermeiden kannst – wovor sie Dich bewahrt. Oder von der anderen Seite her gefragt: Welchen Gewinn hast Du durch Unwissenheit? Wozu dient sie Dir? Was soll das bringen?

Wenn Du das herausfindest, weißt Du, was Dir im Weg steht. Die Frage ist dann, ob Du bereit bist, es loszulassen. Ob es etwas gibt, das Dir noch wichtiger ist, als der bisherige Gewinn der Unwissenheit.

Du kannst Dir daraus eine Ausrichtung basteln:

Ich bin bereit … loszulassen. Ich lasse … los. Ich gebe … auf. Danke, dass Du mir bis hierhin gedient hast. Du darfst jetzt gehen. Danke für Klarheit und Gewissheit. Danke, dass sich Klarheit zeigt. Ich heiße Gewissheit willkommen. Hallo und hereinspaziert.

Sage Dir diese Sätze vor Deinem inneren Auge. Spreche sie laut aus. Nimm wahr, wie sie sich anfühlen. Und halte im Anschluss ein paar Sekunden inne. Spüre nach. Wiederhole diese Ausrichtung in den kommenden Tagen und Wochen. Überprüfe, ob Du Deine Bereitschaft des Loslassens wahrnehmen kannst. Übe solange, bis Du es tust.

Als Unterstützung kannst Du auch darum bitten, dass Dir vom Leben dabei geholfen wird. Es hilft nämlich unheimlich gerne:

Bitte hilf mir … loszulassen. Zeige mir den Weg … loszulassen. Schenke mir die Bereitschaft … loszulassen. Danke.

Das kann eine tägliche Praxis für Dich sein. Es ist sehr wirksam und so leicht! Loslassen dauert eine Sekunde (wahrscheinlich sogar weniger!).

Es ist die Bereitschaft, die zählt.

Ich lade Dich heute ein, wirklich herauszufinden, was das ist, was zwischen Dir und Deiner Klarheit oder auch ihrer Umsetzung steht. Richte Dich konsequent eine Woche lang mehrmals täglich aus, nimm wahr, ob Du wirklich bereit bist und bitte nach Unterstützung, wo Du nicht weiterkommst.

Das macht einen riesen Unterschied. Anstatt im Gedankenkarussel von Was will ich? sinnlose Kreise zu drehen, steigst Du aus und probierst mal etwas anderes aus.

In der Erlaubnis für Klarheit liegt bereits das ganze Potential verborgen, was Du für Ihre Umsetzung brauchst: Deine Entschiedenheit, Dein Mut und die kühne Einsicht, dass Dir das Leben alles schenken will, wonach Du Dich sehnst.

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