Auf der Berliner Fashion Week bekommen auch dieses Jahr wieder junge Talente eine Bühne. Fünf von ihnen, wollen wir danach besonders gerne wieder sehen.
Hallo, wir sind die Neuen!
Es ist mal wieder soweit: Montag startet die Mercedes Benz-Fashion Week Berlin und schon jetzt hat sich der Trubel um das Modegeschehen auf die Atmosphäre der Stadt übertragen.
Dreh- und Angelpunkt ist das Zelt am Brandenburger Tor, in dem auch in diesem Jahr der bereits traditionell gewordene Mix aus etablierten Namen und jungen Talenten gezeigt wird. Doch weil auch uns mit einem Blick auf den Schauenplan manchmal ein Fragezeichen über dem Kopf schwebt, haben wir uns mal unter den weniger bekannten Namen umgesehen.
Gefunden haben wir fünf spannende, junge Labels aus Ungarn, Deutschland, England und Finland, von denen wir in nächster Zeit mehr sehen wollen. Wer sie sind und für welche Mode sie stehen, haben wir zusammengetragen.
USE UNUSED
Quelle: USE UNUSED H/W 2014
Neue Modetendenzen kommen längst nicht mehr nur aus London, Kopenhagen oder New York, sondern auch aus Gefilden, die man nicht als erstes mit der Textilbranche verbinden würde. Wie etwa: Ungarn. USE UNUSED wurde bereits 2004 von Eszter Füzes, Attila Godena-Juhász sowie András Tóth gegründet und katapultierte sich in kürzester Zeit an die vorderste Front des High Contemporary Segments des ungarischen Modemarktes. Hierzulande, sind sie jedoch noch Newcomer. Das könnte sich bald ändern, denn das Designer-Trio kreiert herrlich zeitgeistige Mode mit einer puristischen Linie, die von auffälligen Schnitten kontrastiert wird. Wer das tragen soll? Wenn es nach Füzes, Juhász und Tóth geht, dann bitte selbstbestimmte und kultivierte Frauen jeder Altersklasse.
holyGhost
Quelle: holyGhost SS/ 2014
Ein weiteres, spannendes Trio sollte man unbedingt auf dem Plan haben: Sedina Halilovic, Ivana Bogicevic und Jelena Radovanovic haben mit holyGhost im Jahr 2010 ein Label ins Leben gerufen, das sich an urbane Heroinen richtet. Tough, selbstbewusst und attraktiv. Ihr Markenzeichen sind fließende Stoffe, unaufgeregte, feminine Schnitte und einzelne Key-Pieces, die dann sehr wohl auch mal ziemlich aufregend sein können. Und auch wenn sie sich mit jeder Kollektion neu erfinden, ein Modell darf nie fehlen: Der Overall, denn in den hat sich die Kundschaft bereits verliebt. Alles in allem, zeigen die drei Münchnerinnen wunderschöne ready to wear-Mode, die, wie sie es selbst beschreiben, unkompliziert und unkonventionell zugleich ist. Gerne mehr davon!
EWA HERZOG
Nachdem sie ihr Studium an der AMD Akademie Mode & Design beendet hatte, war Ewa Herzog bereits klar, dass sie sich am liebsten selbstständig machen würde. Wer weiß, was er will, kommt in der Regel auch schneller ans Ziel und so gründete die Berliner Designerin noch im gleichen Jahr ihr gleichnamiges Label. Neben Qualitätsanspruch und eigener Handschrift ist es ihr auch wichtig, fair und nachhaltig zu produzieren. Dass sich das keinesfalls gegenseitig ausschließt, bewiesen bereits ihre letzten Kollektionen, etwa „No5“, „Soulcialised“ oder „Lieblingsmensch“, deren Namen bereits erahnen lassen, wie vielseitig sich ihre Entwürfe zeigen. Was sie vereint, ist eine ordentliche Portion Weiblichkeit. Auf eine faire Produktion achtet die Designerin jedoch nicht nur bei der Auswahl ihrer Textilien, auch sie selbst bietet in ihrem Atelier Näherinnen einen Job, die auf dem zweiten Arbeitsweg zu ihr gestoßen sind.
Die Gründerin Ewa Herzog. Quelle: Ewa Herzog
Paper London
Quelle: Paper London Ressort-Collection 2015
Knackige drei Jahre nach der Labelgründung, wird Paper London nicht nur in über 40 Stores weltweit verkauft, sondern haben sich auch schon Stars wie Solange Knowles oder Taylor Swift in das geradlinige und dabei alles andere als konventionelle Design des Designer-Duos Kelly Townsend und Philippa Thackeray verliebt. Keine schlechte Bilanz. Was ist dran? Einiges. Die Kollektionen strotzen vor eleganten, aber auch mutigen Silhouetten, leuchtenden Farben und grafischen Mustern, ohne dabei den Faden zu verlieren. Wen wundert es, dass sie dafür jüngst den British Fashion Council Contemporary Award einheimsen konnten. Uns jedenfalls nicht.
Whitetail
Quelle: Whitetail H/W 2015 / Credit: Federico Cabrera
Es ist so naheliegend, wie ganz und gar nicht langweilig, dass es bei den Newcomern auch einen Export aus Skandinavien geben muss: Whitetail. Ein eigenes Label, aber bitte nicht wieder eines, das „just another dress“ auf den Markt bringt, das war der Gedanke der finnischen Designerin M.D. Margit Peura, als sie das Label im Jahr 2014 gründete. Dieser Anspruch umfasst nicht nur hohe ästhetische und qualitative Standards, sondern auch die Auseinandersetzung mit Produktionsbedingungen. Wie das aussieht, wird am sich am Donnerstag, den 22. Januar zeigen, denn dann präsentiert Peura nicht nur das erste Mal in Berlin, sondern auch ihre erste Kollektion seit Labelgründung. Wir sind gespannt!