Foto: Foto: Darshana Borges

The Big Bang: Mein neues ICH

oder: Wie ich durch Selbsterkenntnis endlich glücklich wurde.

Veränderung ist möglich

Wann hast du dich das letzte Mal gefragt: „Kann ich mich überhaupt verändern? Und wenn ja – wie geht das?“ Meine Antwort darauf: Veränderung ist möglich, Charisma ist erlernbar. Jede Frau kann aus sich heraus strahlen. Doch Ausstrahlung bekommt
man nicht geschenkt: Man muss etwas dafür tun.

Selbst das schönste Designerkleid wirkt nicht, wenn eine graue Maus es trägt. Selbst die tollste Frisur vom Promi-Friseur verfehlt die Wirkung, wenn die Trägerin nicht strahlt und
leuchtet. Lifting, Botox, und teure Kosmetik wirken zwar immer irgendwie, doch echte Ausstrahlung – die kommt woanders her. Und sie hat etwas mit innerem Frieden zu tun.

„Mag ja sein“, magst du denken, „doch was mache ich, wenn der Kollege im Büro mich mobbt und der Babysitter krank ist? Dann habe ich einfach keine Zeit, nach meinem
inneren Frieden zu suchen. In mir finde ich dann nämlich höchstens eins: Stress.“
Versteh ich. Dennoch möchte ich dir berichten: Am nachhaltigsten und
wirkungsvollsten sind Schönheitskuren von innen. Und dazu musst du noch nicht einmal jeden Tag stundenlang Yoga machen!

Auf ein Wort…

Schauen wir uns das Wort Selbstbewusstsein genauer an, das meiner Meinung nach gern mal falsch verstanden wird: sich seiner selbst bewusst sein. Dazu braucht es Engagement, nämlich sich auch Zeit dafür zu nehmen, sich selbst durch und durch kennenzulernen – wozu auch unbewusste Anteile gehören (die sind übrigens meist dafür verantwortlich, dass uns bestimmte Dinge im Leben wie in einer Endlosschleife
immer wieder passieren). Einen inneren Hausputz machen. Mit Humor, aber auch mit Tiefgang. Man kann sich nur selbst lieben, wenn man gelernt hat, seine unschönen Seiten nicht abzulehnen oder zu verbergen, sondern sie lieb zu haben. Ich nenne diesen Prozess gern „Krötenschlucken“: Dabei geht es darum, das eigene Selbstbild mit dem Bild, das andere von mir haben, zu synchronisieren.

Jetzt meinst du vielleicht: „Brauch ich nicht, ich kenn mich total gut! Ich habe Coachings gemacht, das eine oder andere Assessment-Center durchlaufen und hole mir regelmäßig Feedback, ob vom Arbeitgeber oder privat.“ Ich bin sicher: Du weißt nicht alles über dich selbst. Das liegt daran, dass in dir ein sogenannter „blinder Fleck“ aktiv ist. Dieser beeinflusst die Meinung, die du über dich selbst hast. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie falsch frau mit ihrer Selbsteinschätzung liegen kann…

Mein Beispiel: Eine Krise als Chance

Ein berufliches Desaster brachte mich dazu, mich intensiv zu hinterfragen. Dabei konnte ich auch gleich mit meinem bis dato misslungenen Liebesleben aufräumen: Mitte 30, mal wieder Single, im Job gefloppt. Na großartig. Die nächsten Monate waren schmerzhaft. Ich musste lernen, meine sogenannte Leidenschaft anzunehmen: Die Eigenschaft, die in meinem Leben immer wieder Leiden schafft. Es gibt neun verschiedene von der Sorte, meine ist die Täuschung: Ich bin oft unehrlich, anderen Menschen und vor allen Dingen mir selbst gegenüber. Das Dumme daran: Meine Mitmenschen durchblicken sehr wohl meine Maskerade. Sie spüren sehr genau, wann ich wieder mal dabei bin, mich charmant durchs Leben zu mogeln. Ich erkannte, dass dahinter ein unbewusster Glaubenssatz steckte: „Du darfst keinen eigenen Willen, keine eigenen Gefühle haben“. Ich bin der Überzeugung, dass ich nur geliebt werde, wenn ich etwas Großartiges leiste und/oder es allen recht mache. So lebe ich seit vier Jahrzehnten gegen meine innere Wahrheit.

Bis heute fällt es mir schwer, diesen Glaubenssatz nicht zu glauben. Ich kann ihn auch nicht ignorieren. Aber er ist mir bewusst, das ist der Unterschied. An manchen Tagen gelingt es mir, an anderen Tagen ertappe ich mich dabei, wie ich wieder in alte Verhaltensmuster zurückfalle. Doch wenn es mir gelingt, meine Maske
abzulegen, macht es mich frei.

Vorher-Nachher: die krasse Veränderung

Wenn ich mir heute alte Fotos anschaue, kann ich die Veränderung, die mein Selbsterkenntnisprozess in mir ausgelöst hat, sogar sehen: Meine Augen haben sich verändert. Auf alten Bildern schaue ich traurig, starr, irgendwie deprimiert, selbst wenn ich lächle. Heute sagt man mir (nicht immer, aber immer öfter) nach, dass ich von innen heraus strahle – unabhängig von äußeren Umständen.

Ausgehend von meiner eigenen Erfahrung plädiere ich daher für tief gehende Selbsterkenntnis. Dazu braucht es einen Sparringpartner, einen Menschen, der einen nicht zu gut kennt. Blinde Flecke lösen sich nicht von selbst auf, sonst wären sie ja nicht blind. Für mich ist es immer wieder eine große Freude zu beobachten, wenn Veränderung geschieht – und bin ehrfürchtig, wenn ich diesen Prozess begleiten darf. Menschen, die mit sich selbst ins Reine kommen, entfalten eine phantastische Ausstrahlung.

In diesem Sinne: Lerne, dich selbst in allen Facetten zu lieben. Dann trotze der Welt und den Stürmen des Lebens und lerne parallel auch noch viel über deine Mitmenschen. Kann ja auch nicht schaden.

Denn dann kannst du auch die Anderen lieben – wie dich selbst!

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