Lego hat in Dänemark eine Arbeitsatmosphäre geschaffen, die es Mitarbeitern ermöglicht in kreative Kinderwelten einzutauchen.
Kinderwelten für Erwachsene
Seit eben weiß ich, was für mich die Büroausstattung perfekt macht: eine Röhrenrutsche. Kreativität bedeutet eben mehr als Ideen auf Flipcharts zu schreiben und den grauen mit dem bunten Teppich zu ersetzen. Ab und an Kind sein dürfen und nicht nur den Geist, sondern auch den Körper zu bewegen, gehören für mich absolut dazu. Für die Rutsche, die Lego in seinem Headquarter-Office installiert hat, würde ich sofort ins dänische Billund umziehen. Für die Angestellten und kreativen Köpfe bei Lego ist es unerlässlich, gedanklich in die Spielwelten von Kindern eintauchen zu können, denn sie entwickeln Produkte für die Jüngsten und jung Gebliebenen. Zu solch einer Umgebung muss freilich mehr gehören als die Lego-Bausteine selbst.
Die Räume des Spielzeugfabrikanten überzeugen auch sonst mit einer modernen Arbeitsatmosphäre: Es gibt zahlreiche Plätze für gemeinsames Arbeiten aber auch Rückzugsräume sowie abgetrennte Zimmer für Meetings. Der Gebäudekomplex ist weitläufig und hell mit einer integrierten Küche, einer Bibliothek, zahlreichen Orten zum Tüfteln, großen Zimmerpflanzen und sogar kleinen Bonsai-Gärten. Das Areal wurde 2010 in einer Gemeinschaftsarbeit der Designerin Rosan Bosch und dem Design-Studio Rune Fjord entworfen.
Die limitierten Forscherinnen
Neben den schönen Büroräumen gibt es jedoch aktuell einen Kritikpunkt an Lego. Nachdem Lego-Fans sich unter anderem mit einer Petition dafür eingesetzt hatten, dass Lego neue weibliche Spielfiguren ins Sortiment nimmt, brachte das Unternehmen ein Set von Forscherinnen heraus. Doch jetzt stellte sich heraus, dass die Figuren lediglich in limitierter Auflage auf den Markt gekommen sind. Wer sie aktuell für die eigene Sammlung oder als Geschenk für Kinder sucht, wird keinen Erfolg mehr haben. Im Gegenteil: Als Sammlerstücke werden die Preise für die Wissenschaftlerinnen steigen und sie damit fürs Kinderzimmer kaum noch erschwingbar sein und eher in Vitrinen wandern. Damit hat Lego leider die Chance verpasst, sich als moderner Spielzeughersteller zu positionieren. Das ist schade und ärgerlich besonders für Bausatz-begeisterte Mädchen, die mit Role Models spielen wollen.