FFFDAY 25
Was bedeutet es, mutig zu sein? In jedem Land, in jeder Kultur wird Mut anders gelebt, anders definiert. Im Iran ist Mut das laut ausgesprochene Verlangen nach Freiheit, in Afghanistan der unermüdliche Kampf um Bildung, im Sudan das Aufbegehren gegen Unterdrückung und Gewalt, in Russland das Einstehen für die eigene Meinung. In Deutschland ringen wir um Gleichberechtigung und Chancengleichheit. In Frankreich brachte Gisèle Pelicot größten Mut auf, indem sie trotz jahrelanger Misshandlungen gegen ihre Peiniger aussagte und damit eine wichtige internationale Debatte über sexualisierte Gewalt anstieß.
Beim FFF Day 2025 im bcc Berlin feiern wir den Mut, für Menschenrechte und Demokratie einzustehen. Wir wollen den verschiedenen Facetten von Mut Raum geben - weltweit und individuell. Gemeinsam erkunden wir, wie Mut sich in unterschiedlichen Kontexten zeigt, wie Privilegien unsere Perspektive darauf prägen und was Mut bewirken kann. Unter dem Motto „Be bold" feiern wir mutige Menschen, die Grenzen überwinden und Veränderung schaffen. Freu dich auf inspirierende Keynotes, internationale Stimmen und vielfältige Begegnungen, die Mut sichtbar und spürbar machen.
OPENING - Be bold: Willkommen zum Female Future Force Day
Mutig in die Zukunft: Wie deutsche Unternehmen Vielfalt fördern: In den USA verabschieden sich derzeit einige große Unternehmen von ihren DEI-Programmen und folgen so dem politischen Trend. In Deutschland gibt es aber Firmen, die sagen: Jetzt erst recht. Diversity ist kein Nice to have, sondern ein echter Business-Case, der Innovationskraft und Resilienz stärkt. Außerdem ist DEI ein wichtiges Tool für Unternehmen, Verantwortung zu übernehmen und Chancengleichheit voranzutreiben und auch im Wettstreit um Talente und neue Mitarbeitende unerlässlich. In diesem Panel kommen die Stimmen aus der Wirtschaft zu Wort, die die Frage beantworten: Was bringt uns Diversity, Equity und Inclusion eigentlich wirklich, und wie gehen wir mit Widerständen um?
Superarm und Superreich: Wie wir soziale Ungleichheit überwinden können: Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Die Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft oder ökonomischem Status, beeinflusst entscheidend, wie Menschen Zugang zu Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe erleben. Frauen sind weltweit überproportional von Armut betroffen und erleben die Auswirkungen sozialer Ungleichheit oft auf doppelte Weise: durch finanzielle Benachteiligung und strukturelle Diskriminierung. Wie können feministische Bewegungen einen Raum schaffen, in dem sich alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft repräsentiert fühlen?
Educate your Sons: Über Nähe, Verletzlichkeit und den Mut, sich von alten Männlichkeitsbildern zu lösen: Jungen brauchen Nähe, Mitgefühl und emotionale Offenheit, doch oft stoßen sie damit an unsichtbare Grenzen. Noch immer gelten Sätze wie „Ein echter Mann weint nicht" als Erziehungsmaxime. Woher stammen diese Bilder von „Stärke", „Dominanz" und „Unverletzlichkeit" – und warum halten sie sich so hartnäckig? Dieses Panel rückt die Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern ins Zentrum: Wie beeinflussen sie das Verhalten von Jungen und Männern? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Erwartungen und mangelnde Empathieförderung in der Erziehung? Gemeinsam mit Expert*innen diskutieren wir, wie Jungen und Männer dazu ermutigt werden können, sich von toxischen Männlichkeitsnormen zu lösen – und gewaltfreie, empathische und verantwortungsvolle Wege zu finden. Wir fragen: Wie kann Erziehung gelingen, die emotionale Stärke fördert, ohne Härte zu verlangen? Und wie können Bildung, Politik und gesellschaftliche Strukturen dazu beitragen, gesunde Männlichkeitsbilder zu fördern – und so langfristig Gewalt vorbeugen? Ein Panel über Mut, Empathie und den Wandel im Denken.
Schöne neue Arbeitswelt? Warum wir mutige Lösungen für bessere Vereinbarkeit brauchen!: Kollektive Erschöpfung, Care-Krise, Arbeitsverdichtung, Fachkräftemangel, Anstieg psychischer Erkrankungen, Sinnfragen angesichts der Klimakrise und weiterer gesellschaftlicher Herausforderungen. All das bewegt Arbeitnehmer*innen dazu, die Art und Weise, wie wir heute arbeiten, infrage zu stellen. Doch wie könnte eine Arbeitswelt aussehen, die die Grundlage für ein gutes Leben schafft und dennoch genug Raum lässt, um sich um andere, sich selbst sowie um das gesellschaftspolitische Geschehen zu kümmern? Welche Lösungen gibt es schon heute und wie können Arbeitgeber*innen dazu beitragen?
Mut zu handeln: Wie Ehrenamt und Engagement das Land retten – und auch uns selbst: Das BMI beschreibt das Ehrenamt als „Motor der Demokratie“. Theoretisch können wir alle die Welt direkt vor unserer Tür positiv verändern. Und gerade dann, wenn wir uns von der Politik verlassen fühlen, ist es besonders wichtig, dass Menschen zusammenkommen und sich selbst gegenseitig helfen. Preisträgerinnen der GOLDENEN BILD der FRAU erzählen ihre Geschichte und machen Mut, über sich hinaus zu wachsen.
Echt & Unzensiert: Be bold - Über Neuanfänge– Live-Podcast mit Susan Sideropoulos und Tino Amaral
Der Osten rettet die Demokratie: Wie können wir aktiv zur Verteidigung der Demokratie beitragen – mit konkreten Ideen, alltagstauglichen Strategien und dem Mut, festgefahrene Vorurteile aufzubrechen. Besonders in der ostdeutschen Provinz ist dieser Einsatz oft mit größerem persönlichen Risiko verbunden – hier braucht es unvergleichbar mehr Mut, sich für demokratische Werte starkzumachen.
Wissen, Lücken, Wege: Ein kritischer Blick auf die strukturelle Ungleichbehandlung von Frauen in der Medizin: Männer sind die Norm, Frauen die Abweichung davon. In wenigen Gebieten gilt das nach wie vor so sehr wie in der medizinischen Forschung und Praxis. Wie kann es sonst sein, dass Frauengesundheit und frauenspezifische Diagnostik nach wie vor Rand- und häufig auch Tabuthemen sind, obwohl gut die Hälfte der Bevölkerung davon betroffen sind? Warum braucht es so viel Mut, laut zu fordern, dass wir endlich genauso gut behandelt werden wie Männer?
Unsere komplexe Welt braucht mutige, informierte, empathische Kinder: Wer übernimmt die Verantwortung ihrer Bildung?: Gerade Kinder und Jugendliche, die eigentlich unsere Zukunft sind, haben keine Lobby und sind die Symptomträger einer Gesellschaft, die auf kurzfristige Erfolge setzt und nicht langfristig in eine lebenswerte Zukunft investiert. Dabei wäre es gerade angesichts vielfacher Krisen, gefährlicher Social-Media-Dynamiken, den Pandemiejahren, Fachkräfte- und Finanzmangel im Bildungsbereich und steigender Zahlen psychischer Probleme bei jungen Menschen entscheidend, zu beleuchten, was Kinder und Jugendliche brauchen, um in Zukunft sich, ihrem Umfeld und der Umwelt Sorge zu tragen. Nicht umsonst führen immer mehr Länder das Schulfach Empathie ein. Ebenso dringend ist eine verbindliche Verankerung von Medienbildung in allen Schulformen. Nur so können junge Menschen lernen, mit digitalen Informationen souverän, kritisch und verantwortungsbewusst umzugehen – eine Grundvoraussetzung in einer zunehmend digitalisierten Welt. Hier ist die Politik gefordert, Medienkompetenz als zentrale Zukunftskompetenz endlich strukturell zu fördern und nicht dem Zufall zu überlassen.
Mut, zu dir selbst zu stehen: Queere Existenz ist politisch: So viele Menschen wie noch nie sind heutzutage öffentlich als LGBTQIA+ geoutet, doch gleichzeitig steigt Queerfeindlichkeit immer weiter an. Noch bis heute bleibt der Konflikt: Verstecke ich mich für meine eigene Sicherheit oder bin ich offen ich selbst – für mich und vielleicht auch als Vorbild für andere? Wie viel Mut braucht es, zu sich selbst zu stehen?
Weitere Panels, Speaker*innen und Timings werden in Kürze bekannt gegeben.
Teilnehmer*innen vor Ort
Panels, Podiumsdiskussionen, Key Notes, Hot Seats
Speaker*innen und Expert*innen on stage
interaktive Masterclasses
Das bcc liegt zentral in Berlin-Mitte, in fußläufiger Nähe des Alexanderplatzes sowie zahlreicher Hotels, Restaurants und Bars. Die Anreise erfolgt am einfachsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum nahegelegenen Bahnhof Alexanderplatz. Alternativ gibt es mehrere Parkhäuser in unmittelbarer Nähe des bcc, die auch über Ladesäulen für Elektroautos verfügen.