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7 eindeutige Zeichen, dass man endlich kündigen sollte.

Soll ich kündigen oder nicht? Diese Frage kann ganz schön aufreiben, aber es gibt Hinweise dafür, die eine deutliche Sprache sprechen.

Kündigen: Wie viel ist zu viel?

Am Sonntagmorgen denkt man kurz nach dem Aufwachen schon mit Schrecken daran, dass das Wochenende fast vorbei ist. Montags geht man mit keinem guten Gefühl zur Arbeit. Durch die Woche schleppt man sich nur mit dem Gedanken an die nächsten freien Tage. Unzufriedenheit im Job und das gedankliche Spiel mit einer Kündigung, an diesen Punkt kommt jeder von uns einmal.

Aber auch wenn die magischen Worte halbernst schnell bei Freunden und Familie ausgesprochen sind, mit der wirklichen Umsetzung tun sich die meisten schwer. Hinein spielt sicher manchmal die Angst, dass der neue Job zu lange auf sich warten lässt. Ganz sicher aber wirkt die Frage ein, ob das wirklich die richtige Entscheidung sein wird. Ist es nur eine Phase? An was liegt es überhaupt? Wird nach dem überstandenen Projekt nicht alles viel besser sein? Was sich nur individuell beantworten lässt, kann mit Hilfe von einfachen Fragen oftmals doch ganz schnell geordnet werden.

Kommt die Unzufriedenheit vom Job?

Als allererstes sollte man mal klären, wo man persönlich aktuell steht. Wie geht’s mir gerade, was beschäftigt mich außerhalb der Arbeit? Was zieht mich runter? Es ist wichtig, eine kleine emotionale Bestandsaufnahme zu machen, um sicher zu gehen, dass nicht private Probleme so auf die Stimmung wirken, dass die Situation bei der Arbeit nur als Projektionsfläche für etwas anderes dient. Denn ist das so, wird man im nächsten Job ganz schnell wieder an den gleichen Punkt kommen.

Welchen Sinn erfüllt meine Arbeit?

Unzufriedenheit im Job hat oftmals etwas damit zu tun, dass man keinen Sinn mehr in der geleisteten Arbeit sieht. Wir können nicht alle einen Beruf haben, der die Welt verbessert. Und das muss man auch nicht. Sinn kann auch der Glaube an ein Projekt sein, die Verantwortung für ein Team oder die Ordnung der Finanzen, welche die Basis eines jeden Unternehmens bilden. Doch hat man im Berufsalltag ein stetes Gefühl der Leere, dann hat das nicht selten etwas mit einem fehlenden Fortschritt in der eigenen Arbeit oder auch des Unternehmens zu tun. Sollte das anhalten, muss man auch seine Lehren daraus ziehen.

Lerne ich noch dazu?

Der vorangegangene Punkt führt auch ganz schnell zum nächsten. Wer in den immer gleichen Abläufen drin steckt, der fällt irgendwann in die Unzufriedenheit. Ein neuer Job heißt auch immer lernen. Irgendwann beherrscht man die Abläufe, kennt die Gepflogenheiten im Unternehmen, weiß, wie die Firma tickt. Auch das ist eine Zeit, die sehr zufrieden macht. Doch was kommt danach? Wer hier zu lange keine Antwort findet, sollte sich nach einer neuen Herausforderung umsehen.

Werden ich und meine Arbeit wirklich wertgeschätzt?

Eigentlich ist die Motivation noch da, sich zu beweisen und alles zu wuppen. Aber ganz gleich, wie viel man von sich gibt, wie rund das Projekt lief oder welcher Kunde sein Lob über die gute gemeinsame Arbeit an die obere Etage weitergibt, es kommt nichts zurück? Der Wert der eigenen Arbeit lässt sich nicht nur an Geld bemessen, sondern in großem Maße auch an der Rückmeldung, die man dafür bekommt. Und es reicht eben nicht nur aus, dass man sich selbst sicher ist, gut zu arbeiten. Sollte das Lob hier über eine lange Strecke ausbleiben, dann sollte sich nach einem Ort umgesehen werden, wo das nicht passiert.

Welche Rolle spielt der Chef?

Eigentlich ist doch alles prima. Der Aufgabenbereich passt zu einem, das Team ist toll und Spaß und Begeisterung findet man nicht nur während der Freizeit. Wenn da nur der Chef oder die Chefin nicht wäre. Lässt man mal persönliche Belange außen vor – denn gewisse Eigenarten können einem auch bei den Kollegen aufstoßen, ohne dass das ein Drama ist – und es geht wirklich um den Führungsstil, dann sollte man irgendwann gehen. Denn darauf zu warten, dass vielleicht die Chefin oder der Chef geht, kann im Zweifel Jahre dauern. Jahre, die für einen selbst verloren sind.

Worauf lege ich eigentlich Wert?

Ob man mit seinem Job an der richtigen Stelle ist, weiß man dann, wenn die eigenen Vorstellungen mit den Voraussetzungen im Job überein stimmen. Das prüft man relativ einfach: Will man immer pünktlich zuhause sein? Dann beginnt man besser keinen Job in einer Werbeagentur. Hier hängen die langen Arbeitszeiten nicht an einzelnen Projekten, sondern sind oftmals teil der Firmenkultur. Will man ganz klare hierarchische oder aufgabenorientierte Strukturen? Dann sollte lieber keine Stelle im Startup annehmen, denn hier muss man auch mal außerhalb seiner Bereiche anpacken oder Verantwortung übernehmen, die vorher nicht klar definiert wurde. Ein Dresscode bei der Arbeit ist für mich eine Qual? Dann sollte der Weg nicht in die Großkanzlei führen. Diese Gegebenheiten werden sich nicht ändern. Entweder man gewöhnt sich daran, oder geht.

Habe ich noch Leidenschaft für das was ich tue?

Im Prinzip ist alles in Ordnung. Die Aufgaben laufen, mit dem Team und der Führungsetage kommt man gut klar. Und wenn das Wochenende vorbei ist, hat man auch nicht das Gefühl, man müsste zum Strick greifen. Aber irgendwie, fühlt sich das doch nicht richtig an? Wer die Leidenschaft für den Job verloren hat, der sollte mit sich selbst abklären, woran das liegt und ob es eventuell Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen gibt, die wieder das alte Feuer für den Beruf entfachen. Wenn nicht, sollte man zu neuen Ufern aufbrechen.

Eine Kündigung ist kein Beinbruch, häufig ist sie sogar der Beginn eines wunderbaren Neubeginns. Und trotzdem sollte man sich über die Motivation im klaren sein. Denn auch wenn ewiges Warten auf eine Entscheidung alles andere als hilft, ein überstürzter Aufbruch tut es ebenso wenig.

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