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Abgelaufen ist nicht gleich schlecht – was du über Verfallsdaten von Lebensmitteln wissen solltest

Kund*in
Aldi Süd
Autor*in
EDITION F studio
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Nur weil das Mindesthaltsbarkeitsdatum eines Lebensmittels überschritten ist, ist es noch nicht abgelaufen. Aber was bedeutet Mindesthaltbarkeit dann eigentlich genau? Und wo liegt der Unterschied zum Verfallsdatum? Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Haltbarkeit von Lebensmitteln.

Wie zu früh weggeworfene Lebensmittel zu unnötiger Verschwendung führen

Wenn wir kochen, beschäftigen wir uns damit, was in unserem Lieblingsessen landet. Irgendwann wissen wir routiniert, was drin ist, wie es verarbeitet wird, riechen und schmecken soll. Warum werden wir dann trotzdem so schnell unsicher, wenn es um den richtigen Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung der Zutaten geht?

Im Zweifelsfall lieber entsorgen ist eine Einstellung, an die sich viele von uns über die Jahre hinweg gewöhnt haben. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden. Genüsslich in den Frühstückstoast zu beißen und später festzustellen, dass die angebrochene Packung doch schon verschimmelt war, gehört schließlich zu den Erlebnissen, mit denen man ungern in den Tag startet. Problematisch wird es aber, wenn der einzige Maßstab für die Vorsicht bei der Haltbarkeit das aufgedruckte Datum auf den gekauften Vorräten ist.

Viele Bilder, die uns von klein auf von Lebensmitteln vermittelt wurden, zeigen, dass Frische und Genießbarkeit weitgehend mit geraden Gemüseformen, dellenfreiem Obst und genormten Größen gleichzusetzen ist. Das prägt – selbst wenn wir wissen, dass dieses Ideal nicht sofort etwas mit dem Geschmack und der tatsächlichen Haltbarkeit zu tun hat.

Bequemlichkeit kommt dazu: Wer das ganze Wochenende unterwegs ist und am Montag feststellt, dass das aufgedruckte Verpackungsdatum der Kühlschrankvorräte überschritten ist, neigt dazu, sie vorsichtshalber auszusortieren. So entsteht Jahr für Jahr ein riesiger Müllberg an unnötig weggeworfenen Lebensmitteln: Im Schnitt könnte man mit ihnen pro Jahr 47 Millionen schwarze Mülltonnen füllen. Der Wert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle wird pro Kopf auf jährlich 235 Euro geschätzt. Die Summe für eine vierköpfige Familie beträgt so durchschnittlich 940 Euro im Jahr für noch verwertbare Lebensmittel. Es liegt an uns, das zu ändern. Bewusster leben geht sofort und kann hier und heute mit kleinen Handgriffen im eigenen Kühlschrank beginnen.

Wie wird das Mindesthaltbarkeitsdatum eigentlich festgelegt?

Nicht der Gesetzgeber bestimmt die Zeitspanne, die definiert, wie lange ein Produkt haltbar ist, sondern der Hersteller. Laut ARD geht es dabei um ein „Qualitätsversprechen“: Bis dahin wird garantiert, dass das Produkt genauso riecht und aussieht wie gewohnt. Auch der Geschmack zählt zu den Kriterien. Alleine das Datum sagt also nicht zwingend etwas darüber aus, ob Lebensmittel noch genießbar sind. Häufigkönnen sie auch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedenkenlos verwertet werden. Die richtige Lagerung im Kühlschrank ist für die ideale Haltbarkeit entscheidend: Gemüse fühlt sich im Gemüsefach gut aufgehoben. Fleisch und Fisch kommen ins untere Kühlschrankfach, Milchprodukte ins mittlere und offene Packungen sowie Reste ganz nach oben.

Wie unterscheiden sich „Mindestens haltbar bis“ und „Zu verbrauchen bis“?

Sie mögen ähnlich klingen, doch es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verfallsdatum. Letzteres befindet sich zum Beispiel auf schnell verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch. Sobald es überschritten ist, dürfen sie nicht mehr gegessen werden.

Können Eier nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verwendet werden?

Eier im Kühlschrank aufzubewahren wird empfohlen, um die Mindesthaltbarkeitsdauer zu verlängern. Wer herausfinden möchte, ob sie auch nach dem Ablauf noch genießbar sind, braucht nur ein Glas Wasser. Wenn sich das Ei im Wasser aufrichtet, kann es in der Regel noch gegessen werden. Zur Sicherheit sollte man es aber aufschlagen: Ist der Geruch neutral, ist alles in Ordnung. Schwimmt das Ei im Wasserglas oben, darf es nicht mehr verzehrt werden.

Wie sieht es mit Schimmel auf Käse aus?

Wenn geriebener Käse und weiche Käsesorten von Schimmel befallen sind, müssen sie entsorgt werden. Bei Hartkäse verhält sich das anders: Da der Wassergehalt geringer ist, verbreitet sich der Schimmel weniger schnell. Tauchen leichte Schimmelspuren nur oberflächlich auf, kann das Stück großflächig abgeschnitten und der Käse in den meisten Fällen noch gegessen werden.

Kreative Resteverwertung: Wie geht Fermentieren?

Obst und Gemüse wandern besonders oft zu früh in den Müll. Warum also nicht mal Fermentieren ausprobieren? Dafür eignen sich besonders Gemüsesorten mit fester Konsistenz. Das favorisierte Obst oder Gemüse wird für mindestens vier Wochen unter Auschluss von Sauerstoff in Salzlake eingelegt. Enzyme und Mikroorganismen bringen einen Gärprozess in Gang – es entsteht ein saures Milieu, das das Ausbreiten von Schimmelpilzen oder andere Fäulniserregern verhindert. Dank Milchsäurebakterien ist fermentiertes Gemüse besonders bekömmlich und verdaulich. Wie’s funktioniert? ALDI SÜD hat im Rahmen seiner Aktion Reste Retten Foodbloggerin Hannah von „klein aber lecker“ und TV- und ALDI Bistro-Koch Robert Marx verpflichtet. Sie zeigen auf einfach-weniger-wegwerfen.de, was aus übrig gebliebenen Lebensmitteln gezaubert werden kann und liefern jede Menge Inspiration zur Verarbeitung. Bestes Beispiel? Auch aus Kürbis kann man viel mehr machen als nur eine Suppe…

Zutaten für ein Glas fermentierten Kürbis:

700 g Hokkaidokürbis

15 g frischen Ingwer

50 g Salz

Wasser

Zubereitung:

Salzlake vorbereiten: 50 Gramm Salz in einem Liter kochendem Wasser auflösen und das Ganze auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Hokkaidokürbis und Ingwer schälen und in feine Stücke oder Streifen schneiden. In eine große Schüssel geben und mit einem Stößel oder den Händen andrücken, damit der Saft austritt.

Das sogenannte Ferment in ein verschließbares Glas (ca. 1 Liter Inhalt) umfüllen. 
Tipp: Dafür eignen sich besonders Gärtöpfe oder Gläser mit Beschwerungsstein. Kürbis und Ingwer noch einmal fest ins Glas drücken, um sicher zu gehen, dass darin kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.

Nun das Glas mit Wasser auffüllen, bis das Gemüse komplett bedeckt ist.

Das Ferment muss entweder mit einem Beschwerungsstein beschwert werden oder alternativ mit einem mit Murmeln gefüllten Beutel.

Das Glas luftdicht verschließen und für etwa vier Wochen an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur lagern.

Wie ALDI SÜD die Wertschätzung von Lebensmitteln steigert

Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln ist ALDI SÜD besonders wichtig. Seit diesem Jahr bietet das Unternehmen in den Filialen Möhren und Äpfel der Klasse II an, sogenannte „Krumme Dinger“. Das Obst und Gemüse kann kleine optische Makel aufweisen, schmeckt aber genauso gut. In Kooperation mit ALDI SÜD wird das Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) der Fachhochschule Münster den Verkauf der „Krummen Dinger“ begleiten und wissenschaftlich auswerten. Das Ziel ist, die Gründe für Lebensmittelverluste und weitere Reduktionspotenziale zu identifizieren.

Seit kurzem gibt es Obst und Gemüse auch lose. Ob einen Apfel für zwischendurch oder der Vorrat für die ganze Familie, kann jede*r nach Bedarf entscheiden. Um Frische und Verfügbarkeit zu garantieren, werden Waren tagesgenau geordert. So landen weniger Lebensmittel in der Tonne. Darüber hinaus spenden fast alle der rund 1.880 ALDI SÜD-Filialen Lebensmittel an soziale Einrichtungen wie die lokalen Tafeln.

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