Foto: Haufe Akademie

„Führung lernt man nicht aus dem Buch, sondern in der Interaktion mit Menschen“

Kund*in
Haufe Akademie
Autor*in
Edition F studio
GesponsertHaufe Akademie

Was passiert, wenn man zwei Jahre lang unbegrenzten Zugang zu Weiterbildung bekommt? Claudia Schluckebier ist eine von 15 Teilnehmer*innen des Projekts s.mile der Haufe Akademie. Während des s.mile-Projekts nahm Claudia an 14 Fortbildungen teil und bekam Unterstützung durch eine Coachin – und das in turbulenten Zeiten: Ihr Sozialunternehmen geriet in Schwierigkeiten, sie wurde schwanger. Im Gespräch erzählt sie von ihrer Schulzeit 2.0 und der Herausforderung, Familie und Gründung unter einen Hut zu bringen. 

Alle 15 Teilnehmer*innen des Programms verfolgten während der s.mile-Zeit ihren individuellen Weg. Ganz gleich ob selbstständige Managerin, Softwareentwickler, freiberufliche Logistikerin, Unternehmensjuristin oder Restaurantleiter. In den Weiterbildungen sowie im Gespräch mit den anderen Teilnehmer*innen und ihren Coaches haben sie gelernt, ihr Potenzial zu entfalten und sich bei Herausforderungen nicht von möglichen Hürden und Risiken aufhalten zu lassen. Dabei begleitet wurden sie von dem preisgekrönten Regisseur Kristian Gründling, der die gesamte Entwicklung aller Teilnehmer*innen in seinem Film „ERFOLG“ dokumentiert hat.

Für Claudia erwiesen sich die beiden s.mile-Jahre als ereignisreichste Zeit ihres Lebens.

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 „Ich möchte mir darüber klar werden, wie ich als Führungskraft sein will.“ Mit diesem Vorsatz startete Claudia Schluckebier 2016 in das Projekt s.mile (= smart mile) der Haufe Akademie. Damals war sie Geschäftsführerin von Proboneo, einer Vermittlungsplattform für ehrenamtliches Engagement im Beruf. Als es dem Unternehmen schlecht ging, begleitete ihre Haufe-Coachin Christa-Marie Münchow sie bei der Entscheidungsfindung und bereitete sie auf die Gespräche mit Mitarbeiter*innen und Stakeholder*innen vor. Ihr Entschluss reifte, Proboneo zu beenden. Nach der Geburt ihres Sohnes und der Familienzeit ist Claudia heute selbstständig als Beraterin für gemeinnützige Organisationen tätig und unterstützt diese dabei, mehr Wirkung zu entfalten.

Wie bist du damals auf die Idee gekommen, dich für das Weiterentwicklungsprojekt der Haufe-Akademie anzumelden?

„Ich wurde ursprünglich gefragt, ob ich Teilnehmer*innen für das Projekt s.mile empfehlen könne, was ich mit Moe Almahayni als medienschaffender Neuankömmling in Deutschland auch tat. Beim Durchsehen der Projekt-Unterlagen fiel mir auf, dass ich als Nachwuchsführungskraft diese Art der Unterstützung selbst gut gebrauchen könnte. In meinem Arbeitsalltag als Geschäftsführerin von Proboneo fehlte mir ein fundiertes Fortbildungsprogramm.

Das s.mile-Programm bestand aus der freien Wahl aller Angebote des Haufe Akademie-Fortbildungsangebots, einem begleitenden Coaching sowie zahlreichen Rahmenveranstaltungen. Zunächst habe ich mich kaum getraut, eine Veranstaltung zu buchen. Mit meiner ,Sozialer-Sektor-Brille‘ konnte ich kaum glauben, dass für mich wirklich alles kostenlos sein sollte. Deswegen habe ich zuerst nur das Coaching genutzt und nachdem der Anfang gemacht war, dann doch insgesamt 14 Seminare besucht.“

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Als Gründerin wird von einem erwartet, dass man auf einmal alles kann: von Personalführung über Marketing-Skills bis hin zum Rechnungswesen. Welche Skills musstet du dir für dein Startup aneignen?

„Finanzen, Marketing, Vertrieb, Projektmanagement und und und … ich brauchte von fast allen Themenbereichen zumindest ein Grundverständnis. Wenn es länger dauerte, bis ich jemanden für mein Team fand, der*die Expert*in auf einem Gebiet war, musste es manchmal auch mehr sein. Glücklicherweise bin ich eine Generalistin und kann mich gut in neue Themen einarbeiten. Für mich bestand die Herausforderung vor allem darin, die vielen unterschiedlichen Themen gleichzeitig zu managen.

In meinem Arbeitsalltag fiel es mir schwer, genügend Raum für die Reflexion meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu finden. Führung lernt man, anders als andere Themen, eben nicht aus dem Buch, sondern in der Interaktion mit Menschen und der Reflexion.“

Schule und Uni waren wahrscheinlich schon eine Weile her, als du mit dem Experiment begonnen hast. Wie hat es sich angefühlt, auf einmal wieder die – virtuelle – Schulbank zu drücken?

„Es war sehr schön, mich mal wieder mehrere Tage am Stück mit einem Thema zu beschäftigen, sonst war mein Arbeitsalltag meist von Meetings, Emails, Vorträgen und Last-Minute-Aktionen geprägt gewesen. Ich liebe es, Neues zu lernen und zu entdecken, oder meine gesammelten Erfahrungen mit der Theorie abzugleichen und für mich Schlüsse daraus zu ziehen. Die anderen Teilnehmer*innen kamen aus ganz anderen Berufswelten und die Seminare waren eher auf Wirtschaftsunternehmen ausgerichtet, dadurch musste ich für mich die Übersetzung in meine Berufswelt leisten. Was heißt Vertrieb in einem Sozialunternehmen? Wie motiviere ich Menschen, die nicht extrinsisch motiviert werden möchten? Was ändert sich durch die Gemeinnützigkeit in einem Unternehmen?

Die Seminare passten gut in mein Verständnis von lebensbegleitendem Lernen. Die Online-Seminaren haben weniger zu mir gepasst, weil ich dazu neige, vor dem Bildschirm schnell mal andere Dinge nebenher zu bearbeiten und mir der Austausch mit den anderen Teilnehmer*innen fehlte.

Das Coaching mit der Haufe-Coachin Christa-Marie Münchow richtete sich während meiner Entwicklungsreise ganz nach meinen Bedürfnissen: mal live vor Ort, per Skype oder – wenn dringender Rat gefragt war – während einer Veranstaltung. Das hat für uns beide gut funktioniert.“

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Unternehmen, Freund*innen, Familie und dann noch ein zweijähriges Weiterentwicklungsprogramm – Wie hast du dich strukturiert, um alles gut vereinbaren zu können?

„Am Anfang während meiner Arbeit als Geschäftsführerin fiel es mir schwer, Zeit dafür freizuschaufeln. Den Großteil der Seminare habe ich nach dem Ende von Proboneo während meiner Elternzeit oder danach als Selbständige gemacht, da konnte ich mir die Termine gut einteilen. Mein Mann hat währenddessen die Betreuung unseres Sohnes übernommen. Zum Teil sind wir auch gemeinsam an die Seminarorte gereist.

Viele Seminare konnte ich in meiner Stadt besuchen, für die 6-teilige Coaching-Ausbildung musste ich etwas weiter reisen und jedes Mal zwei oder drei Nächte im Hotel übernachten, was dank Milchpumpe und Ehemann gut geklappt hat. Im Hotel konnte ich im Schockfroster meine abgepumpte Muttermilch einfrieren und in der Kühltüte mit nach Hause nehmen (lacht).“

Hast du etwas gelernt, das du direkt in die Tat umsetzen konntest?

„Für mich waren vor allem die Coaching-Ausbildung, die Führungsseminare und das agile Projektmanagement sehr prägend und ich kann heute vieles davon in meiner Arbeit anwenden. Diese besteht zu einem Großteil aus Kommunikation mit anderen Menschen und ich merke, dass ich besser darin werde, Menschen zu führen und mit ihnen zu kommunizieren, weil ich besser zuhören und auf sie eingehen kann.

Die Reflexion während der Seminare und auch die Geburt meines Kindes haben mich weicher und verständiger werden lassen. Ich bin heute nicht mehr so gefangen in destruktiven Kommunikationsmustern und es gelingt mir, auch wenn es stressig ist, das Positive zu sehen und nicht immer nur das, was fehlt oder schwierig erscheint.“

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Stichwort „Lebenslanges Lernen“ – hast du Feuer gefangen und möchtest nun weiter Neues lernen?

„Ich habe insbesondere durch die einjährige Coaching-Ausbildung viele neue Anregungen bekommen und werde dazu weitere Seminare besuchen, wobei ich für dieses Jahr jetzt erstmal eine Pause und Zeit für meine Familie haben möchte.

Als ich mit s.mile begann, sagte mir eine Teilnehmerin, wie beeindruckt sie von meinem Lebenslauf sei und fragte, was ich denn überhaupt noch lernen könne. Daraufhin habe ich ganz spontan und aus tiefster Überzeugung geantwortet: Es gibt immer etwas zu lernen. Ich arbeite heute nicht in dem Berufsfeld, das ich studiert habe. Und ich werde eventuell auch nicht für immer in meinem jetzigen Beruf arbeiten, weil ich eines Tages Lust bekommen könnte, noch einmal etwas ganz anderes zu lernen. Aus meiner Zeit bei der Haufe Akademie nehme ich mit, dass Entwicklung nicht immer nach oben gehen muss. Entwicklung verläuft in viele Richtungen.“

Ihr möchtet mehr über das Projekt s.mile der Haufe Akademie erfahren und sehen, welche Entwicklung die Teilnehmer*innen während der zwei Jahre durchlaufen haben? Kristian Gründling und Haufe Akademie-Geschäftsführer und Projektinitiator Mario Kestler gehen mit s.mile und einer vorläufigen Fassung des Films „ERFOLG“ auf Preview-Roadshow durch Deutschland.

Wir verlosen 4 X 2 Tickets für die Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde am 12. November in Berlin. Schaut dazu ganz einfach auf unserem Instagram-Kanal vorbei. Viel Erfolg!

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