Foto: Dinky Sinky

„Dinky Sinky”: Ein berührender Film über einen unerfüllten Kinderwunsch

Was macht ein unerfüllter Kinderwunsch mit einer Frau? Der Film „Dinky Sinky” zeichnet ein enfühlsames Porträt.

Frida wünscht sich nichts sehnlicher als ein Baby 

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann etwas sehr Belastendes sein. Wie sehr dieser das eigene Leben bestimmen kann, vor allem je länger er unerfüllt bleibt, zeigt der Film „Dinky Sinky” der Regisseurin Mareile Klein. „Dinky Sinky” steht für „Double Income no kids yet”, „Single Income no kids yet”.

Erzählt wird die Geschichte der 36-Jährigen Frida, gespielt von Katrin Röver, die gemeinsam mit ihrem Partner Tobias (Till Firit) seit zwei Jahren versucht, ein Kind zu bekommen. Frida wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich schwanger zu werden. Das wird bereits in den ersten Minuten des Filmes deutlich: Frida steht unter der Dusche, als Tobias plötzlich dazu kommt und mit ihr schlafen möchte. Das wehrt sie mit dem Argument, dass dafür keine Zeit sei, ab und verlässt die Dusche. Als sie allerdings feststellt, dass sie sich in ihrer fruchtbaren Phase befindet, steigt sie erneut unter die Dusche.  

Für etwas anderes ist kaum noch Platz 

Der Film begleitet Frida durch ihren Alltag: zu ihrer Mutter, zu ihrem Job als Sportlehrerin an einer weiterführenden Schule, zu Treffen mit Freundinnen. Und überall wird deutlich: Für Frida dreht sich innerlich alles um ihren Kinderwunsch. Das zeigt sich in ihrem Umgang mit den Kindern ihrer Freunde, in ihren Gesprächen und selbst im Umgang mit ihren Schülerinnen. Für diese beginnt sie irgendwann heimlich, basierend auf deren Aussagen, sie könnten beim Sportunterricht nicht mitmachen, weil sie ihre Periode hätten, auch deren fruchtbare Tage auszurechnen und zu notieren.

Frida wird immer einsamer: Ihre Beziehung zu Tobias scheitert an ihrem Kinderwunsch, aber auch ihre Mutter und ihre zahlreichen Freundinnen, die bereits Mütter sind oder zumindest schwanger, verstehen sie immer weniger. Der Film zeigt, wie sehr ein Kinderwunsch das Leben einer Frau beeinflussen kann. Er macht deutlich, wie verletzend das Umfeld unbewusst sein kann und wie schwer es irgendwann werden kann, wenn man jeden Tag das vorgelebt bekommt, was man sich selbst am meisten wünscht, aber einfach nicht bekommt. Er zeigt aber auch, wie sehr ein unerfüllter Kinderwunsch Frida selbst fast komplett blind für andere Themen und Schicksale macht. Er thematisiert Kinderwunschkliniken, künstliche Befruchtungen, Samenspenden, die enormen Kosten, die damit verbunden sind, und die gesellschaftliche Stigmatisierung, die immer noch damit einhergeht, alles aus Fridas Sicht. „Dinky Sinky” zeichnet ein ehrliches Bild einer Frau mit unerfüllten Kinderwunsch, ohne zu werten. An manchen Stellen, zum Beispiel als Tobias Frida einen Hamster schenkt, auf sehr humorvolle Weise, manchmal sehr ernst und oft eher nebenbei, bei der schlichten Darstellung von Fridas Alltag. 

Ab 8. Februar 2018 kommt der Film in die Kinos. Hier könnt ihr euch den Trailer anschauen.

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