Frauen und Mädchen fluchen nie und benutzen erst recht keine dreckige Sprache – von wegen. Warum Frauen genauso sprechen sollten wie Männer und weshalb Sprache keine Frage des Geschlechts, sondern eine individuelle Entscheidung sein sollte, besprechen Esra und Lisa. Und ihr könnt mitlesen.
Arsch darf jede*r sagen
Warum Sprache so mächtig ist? Weil sie präzise sein kann. Manche Dinge sind eben „scheiße“ statt „doof“ und manchmal muss es ein „geil“ sein, wenn ein „toll“ den Umstand eben nicht ausreichend beschreibt. Trotzdem wird Mädchen und Frauen immer noch viel zu oft vermittelt, dass sie sich im Alltag gewählt ausdrücken und auf dreckige – was auch immer das heißt – Sprache verzichten sollen.
Alle, die genauso denken, müssen jetzt ganz stark sein: Welche Worte wir wählen, um etwas auszudrücken, ist keine Frage des Geschlechts. Ist eigentlich keine Neuigkeit? Super. Wie sehr Frauen und Mädchen diese Forderung trotzdem noch immer beeinflusst, zeigt ein Gespräch unter guten Freundinnen: Lisa, 28 Jahre alt, hört gerade ein neues Hörspiel („Die juten Sitten“) und merkt dabei, dass es sie irgendwie irritiert, wenn die Protagonistinnen ständig vermeintlich vulgäre Wörter benutzen. Warum sie das so irritiert? Das versucht sie gemeinsam mit ihrer Freundin Esra, 30 Jahre alt, herauszufinden. Vorhang auf.
Die juten Sitten
Wer jetzt neugierig ist, kann ja selbst mal reinhören – auf Audible findet ihr das Hörspiel. Und weil es in „Die juten Sitten“ nicht nur um raue Sprache geht, hier noch einmal für euch der Plot:
Hedi, von Beruf Hollywoodschauspielerin, ist im Berlin der 20er Jahre im Bordell „Ritze“ groß geworden – und sitzt jetzt in einem Frauengefängnis. Der Verdacht: Sie soll einen Mann erschossen haben. Ein Reporter der New York Times will sie dazu befragen, findet jedoch nichts heraus. Denn Hedi erzählt nur von ihrer Kindheit und den Menschen, die sie dabei geprägt haben. Kleiner Spoiler: Die Frauen in ihrem Leben haben sie schon immer mehr geprägt: Frauen, die wissen was sie wollen, das durchsetzen und genau so sprechen, wie sie es für richtig halten. Hört rein. Gerne auch gemeinsam.