Elder, wise and beautiful: Eine fotografische Hommage an die Schönheit des Älterwerdens

Was ist schön? Die amerikanische Fotografin Jade Beall findet eine Milliarde Antworten auf diese Frage.

Alt, weise und hässlich?

In unserer Gesellschaft ist Altern oft negativ belastet. Wir fürchten uns vor dem körperlichen Verfall. Jede neue Falte lässt uns mehr an uns selbst zweifeln. Ich dagegen bin eigentlich sehr neidisch auf ältere Menschen. Die Selbstsicherheit, die sie oft im Bezug auf sich, ihren Charakter und ihren Körper ausstrahlen hat etwas wahnsinnig beruhigendes. Und es macht Hoffnung, dass die Selbstzweifel irgendwann aufhören. Gealterte Körper erzählen Geschichten. Das zeigen die Fotos der amerikanischen Fotografin Jade Beall.

„Why do we accept to believe that one thing must be more beautiful than another? Why cannot we embrace a million-billion definitions of beautiful?”

In der Ende Juni gestarteten Serie: „Elder, Wise and Beautiful Bodies“ rückt Jade Beall Menschen in den Mittelpunkt, die von unserer Gesellschaft oft vergessen werden und deren gealterte Körper dem gängigen Schönheitsideal widersprechen. Durch ihre Kamera zeigt sie uns die nackte Wahrheit – und die ist nichts anderes als wunderschön.

Vom Leben gezeichnet

Gerry und Darwin sind 75 und 70 Jahre alt und seit über 20 Jahren ein Paar. Für das Fotoprojekt von Jade Beall haben sie sich vor der Kamera ausgezogen, um zu zeigen, dass das Älterwerden kein Grund zum Verstecken ist. Viel mehr sind sie der ehrlichste Ausdruck des Lebens, das hinter ihnen liegt. Die Bilder zeigen dies auf berührende und würdevolle Weise. Gerry hat gegenüber der Fotografin beschrieben, was die Aufnahmen ausdrücken: wie befreiend Selbstakzeptanz sein kann.

„I love my body. I use a cane, I am having vision problems and my breasts reach to my waist, but you know what? I like me!“ – (Gerry)

„These elder bodies: the temples to decades of wisdom, heartbreak, strength, failure, triumph, THRIVING. How, I wonder, could they be anything but beautiful?“ (Jade Beall)