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Nachhaltiger Möbelkauf – auf diese Dinge solltest du achten

Kund*in
Sofacompany
Autor*in
EDITION F studio
Gesponsert

Wir haben Line Nevers Krabbenhøft von Sofacompany gefragt, worauf es beim Kauf von nachhaltigen Möbeln ankommt und was dabei die Herausforderung ist für Unternehmen.

Nachhaltig leben. Den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten. Und bewusst konsumieren. Das sind hochgesteckte Ziele, denn allzu oft scheint es auf den ersten Blick gar nicht so leicht, die eigenen Bedürfnisse, den persönlichen Stil oder unsere materiellen Wünsche mit dem Anspruch ökologisch wirksam und nachhaltig zu sein, in Einklang zu bringen. 

Im Interview sprechen wir mit Line Nevers Krabbenhøft, Head of Design von Sofacompany, über die Herausforderungen einer nachhaltigen Produktion. Zudem gibt sie drei wertvolle Tipps, worauf beim Kauf von Möbeln achten sollte, wenn man Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Der Klimawandel ist omnipräsent, was Käufer*innen und Hersteller*innen dazu bringt, bewusster zu agieren und zu konsumieren. Wann wurde dieses Thema für euch relevant?

„Im Grunde versuchen wir seit der Gründung 2012, den Designmöbelmarkt neu aufzumischen und den Nachhaltigkeitsaspekt immer mehr in unsere Unternehmenskultur – also in alle Bereiche, sei es im Büro oder bei den Produkten – einfließen zu lassen. Aber natürlich hat die Klimakrise die Aspekte Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Umweltbewusstsein noch stärker in den Fokus gerückt und dazu geführt, dass wir schneller bessere Lösungen finden wollen, um möglichst klimaneutral zu agieren. Zentral ist für uns, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette in den Händen haben – vom Design, über die Produktion bis zum Vertrieb und Kundenservice. Wir können so sehr einfach unnötige Transportwege einsparen und nachhaltiger agieren als andere. Wir durchdenken aber auch ständig alle Bereiche unserer Möbel und setzen uns darüber hinaus für Herzensprojekte wie Trees For The Future, Plastic Change oder die Zusammenarbeit mit ClimatePartner ein.“

Line Nevers Krabbenhøft Foto: Sofacompany

Du hast eben von einer transparenten Wertschöpfungskette gesprochen: Welche Rolle spielen faire Produktionsstandards für euch und wie sichert ihr diese?

„Dem Gründerpaar von Sofacompany, Cathrine und Christian Rudolph, ging es bei der Wahl der Produktionsstätte nicht nur um qualitatives Handwerk, sondern auch darum, eine langfristige Kooperation mit einem*einer Partner*in einzugehen. Sie wollten sicher sein, dass man die gleichen Werte teilt und eine Produktionsstätte findet, die den Arbeitnehmer*innen mit Respekt begegnet und sie für diese Region mit einem überdurchschnittlichen Gehalt wertschätzt. Die vietnamesische Familie Hoang übertraf diese Anforderungen bei weitem. Wir geben nicht ohne Grund lebenslange Garantien auf Rahmen für Sofas – es wird wahnsinnig viel Wert auf Qualität gelegt. Um sicherzustellen, dass die Standards konstant gehalten und immer besser werden, reisen wir regelmäßig hin und besprechen, wo wir unterstützen und die Produktionsbedingungen weiter verbessern können. Wir wollen hier aber auch die Region an sich unterstützen und leisten daher finanzielle Hilfe für Schulen und Kinderheime.“

Beim Thema nachhaltige Möbel spielen natürlich auch die Materialien eine große Rolle: Ihr habt das Ziel formuliert, bis Ende des Jahres all eure Produkte aus 100 Prozent FSC-zertifiziertem Holz zu fertigen. Was waren die größten Herausforderungen bei der Umstellung?

„Damit ein Unternehmen seine Produkte auf 100 Prozent FSC-zertifiziertes Holz umstellen kann, muss ein innerbetriebliches Managementsystem aufgebaut werden. Wenn das Endprodukt ein FSC-Label tragen soll, muss die Einhaltung der FSC-Standards über die gesamte Produktionskette hinweg gewährleistet sein. Das hat den Umstellungs-prozess sehr zeitaufwendig gemacht. Tatsächlich erwies sich die Langwierigkeit der Prüfungsphase als größte Herausforderung. Uns war das Thema allerdings extrem wichtig und so haben wir hochmotiviert dafür gearbeitet. Und wir sind dankbar, dass wir das erfolgreich gemeistert haben.“

Neben den Materialien kennen wir alle die Berge an Verpackungsmüll – habt ihr hierfür eine Lösung gefunden?

„Eine Lösung, die uns ganz und gar zufriedenstellt, haben wir noch nicht. Wir haben in einem ersten Schritt die Verpackung umgestellt – wir verwenden ausschließlich Luftpolsterfolie aus 100 Prozent recyceltem Plastik. Wir sind allerdings weiterhin auf der Suche nach einer geeigneten Alternative, um zukünftig komplett darauf verzichten zu können. Seit August 2019 machen wir uns zudem gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation Plastic Change im Kampf gegen den weltweiten Plastikkonsum stark. Man sieht: Etliche Antworten müssen noch gefunden werden, aber wir wollen lieber Teil der Lösungssuche sein, als zu warten, bis es zu spät ist, zu handeln.“

Foto: Sofacompany

Recyceltes Plastik ist ein gutes Stichwort: Gerade habt ihr einen neuen Bezugsstoff rausgebracht. Was kannst du uns darüber erzählen?

„Wir haben uns gefragt: Wie können wir gerade dem Plastikthema auf neue Weise begegnen – so ist das Cura-Gewebe entstanden. Es besteht zu 98 Prozent aus recycelten Plastikflaschen. Neben dem Cura Stoff wird es in Kürze aber auch einen weiteren Stoff aus recyceltem Plastik geben und der besteht dann sogar aus 100 Prozent recyceltem Plastik. Und im Juli 2019 haben wir außerdem unsere recycelten Velvet Ocean Teppiche gelauncht, die aus Textilresten und Bambusgarn hergestellt werden. Bambus wächst schnell, braucht keine Pestizide und ist biologisch abbaubar, was ihn sehr nachhaltig macht. Generell ist unser Ziel, das Stoffsortiment Schritt für Schritt nachhaltig zu gestalten.“

Nach dem Start mit nachhaltigen Produkten in diesem Jahr: Möchtet ihr in Zukunft noch mehr nachhaltige Möbel produzieren oder gar komplett nachhaltig werden?

„Unsere Produktdesigner*innen forschen kontinuierlich daran, nachhaltige Designmöbel zu entwickeln. Da gutes Design Zeit braucht, und wir einen hohen Qualitätsstandard haben, können wir noch keine konkreten Angaben über ein bestimmtes Möbelstück oder einen Erscheinungstermin machen. Was wir an dieser Stelle sagen können, ist jedoch, dass wir mit unseren Produktdesigner*innen ein klares Ziel verfolgen und unser Fokus auf nachhaltigen Innovationen im Bereich Designmöbel liegt.“

Wenn wir jetzt losgehen, neue Möbel kaufen und nachhaltige Entscheidungen treffen wollen, welche drei Tipps kannst du uns mitgeben?

Erstens: Schaut euch an, ob die Hersteller*innen möglichst transparent mit ihrer Wertschöpfungskette sind und sogar aufzeigen, wo sie noch besser werden wollen. Denn die Produktion ist zentral, wenn es um nachhaltige Möbel geht.

Zweitens: Schaut, ob die Möbel bestimmte Zertifizierungen haben – das kann das FSC-Zertifikat sein oder bei Baumwollstoffen eine GOTS-Zertifizierung. Hier geben euch die Standards sehr gute Anhaltspunkte, ob ein Möbelstück nachhaltig ist.

Drittens: Schaut, wie eure Möbel verpackt und geliefert werden, denn auch hier ist der CO2-Fußabdruck nicht zu unterschätzen. Das Thema ist eine der größten Herausforderungen, aber es ist sinnvoll zu schauen, ob ein Unternehmen sich Gedanken über Alternativen macht.

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