Gute Arbeit alleine reicht leider nicht, sie muss auch gesehen werden. Unsere Community-Autorin hat 5 Tipps, wie du auf dich und deine Leistung aufmerksam machen kannst.
Gute Leistung soll gesehen werden
Hast du auch manchmal das Gefühl, dass deine Kolleg*innen gar nicht mitbekommen, was du drauf hast und was du alles leistest? Und deinem*r Chef*in fällt gar nicht auf, was du alles noch nebenbei erledigst? Das kann auf Dauer ziemlich frustrierend sein – und die eigene Karriere blockieren. Damit das nicht passiert, habe ich fünf simple Tricks für dich zusammengestellt, mit denen du dich sichtbar machst.
1. Mach dir deine Stärken bewusst
Der erste Schritt: Deine Stärken identifizieren, damit du genau weißt, womit du im Job punkten kannst. Nimm Dir ein paar Minuten Zeit und schreib erst einmal auf, was deine Stärken sind und wie sich diese in deinem Berufsalltag zeigen. Wenn dir selbst nicht genug einfällt oder du dir unsicher bist, dann frag Freund*innen oder Kolleg*innen nach deinen drei größten Stärken und woran sie sie erkennen.
Sammle die Antworten und sortiere diese nach Übereinstimmungen. So hast du sehr schnell eine Übersicht über deine Stärken und vor allem auch darüber, wie du sie gezielt einsetzen kannst und wo sie sichtbar werden. Überlege dir dann, wie du diese Stärken täglich einsetzen kannst. So baust du neues Selbstvertrauen auf und hast eine gute Übersicht, über die Fähigkeiten, die dich evtl. auch von anderen Kolleg*innen unterscheiden und die du strategisch nutzen kannst.
2. Kläre deine Ziele
Im zweiten Schritt geht es darum, dass du deine Ziele klärst, um dann strategisch entscheiden zu können, bei welchen Themen du sichtbar werden willst.
Was willst du im Job erreichen und warum?
Willst du befördert werden?
Willst du mehr Geld verdienen?
Willst du eine bestimmte Position erreichen?
Willst du deinen Expertenstatus ausbauen?
Schreibe dir eine Liste und notiere erst einmal alles, was dir in Bezug auf deinen Job wichtig ist. Dann markiere die Themen, die dir am wichtigsten sind. Lege dich auf ein bis drei Hauptziele, die du wirklich erreichen möchtest. Wichtig dabei ist, dass diese Ziele dich motivieren. Also überlege dir auch unbedingt, warum du diese Ziele erreichen willst. So wird auch direkt deutlich, was dich an dem Ziel motiviert.
Wenn du diese Übersicht erstellt hast, kannst du dir direkt überlegen, welche Themen und Projekte dich strategisch voranbringen können. Vielleicht gibt es in deinem Job schon Projekte, die in diese Richtung gehen und bei denen du dich einbringen kannst?
3. Sag was Du willst!
Wenn du deine Stärken und Ziele geklärt hast, dann folgt der nächste Schritt: Fang an darüber zu reden, was du erreichen willst! Wir denken viel zu oft, dass es ja klar sein müsste, was wir uns im Job wünschen. Wir hoffen, dass unser*e Chef*in schon merken wird, dass wir uns für das neue Projekt oder die Beförderung interessieren und deswegen so viel Engagement zeigen. Aber leider ist das in der Realität eher selten der Fall.
Wenn du etwas bestimmtes erreichen willst, dann musst du das kommunizieren. Also hör auf darauf zu hoffen, dass du entdeckt wirst und fang an über deine Ziele zu reden! Und zwar nicht nur mit Kolleg*innen, sondern vor allem mit deinen Vorgesetzten.
Vielleicht fragst du dich jetzt, wie du das angehen sollst. Der simpelste Weg ist es, deine* Chef*in direkt darauf anzusprechen und zum Beispiel um ein Karriere-Strategie-Gespräch zu bitten. Sollten deine Vorgesetzten deine Ambitionen abwimmeln oder dir signalisieren, dass sie dich noch nicht in dieser Position sehen, dann bitte sie direkt darum, dir zu sagen, was du ändern sollst, um dorthin zu kommen. So erreichst du, dass deine Vorgesetzten sich mehr mit dir beschäftigen und beginnen, dich und deine Leistung zu sehen.
4. Erzähle, was du machst
Im dritten Schritt hast du angefangen deine Ambitionen und Ziele strategisch zu kommunizieren und damit die Aufmerksamkeit deiner Vorgesetzten auf dich zu ziehen. Damit deine Chef*innen dir aber auch endlich mehr zutrauen und deine Leistung sehen, solltest du nun auch dringend damit anfangen zu kommunizieren, was du alles leistest. Oft denken wir nämlich, dass es für Kolleg*innen und Vorgesetzte ja klar sein müsste, was wir alles leisten. Leider ist das aber meistens nicht der Fall und viele bekommen gar nicht mit, was wir alles noch so nebenbei erledigen und wuppen. Was dagegen oft alle direkt mitbekommen: wenn eines deiner Projekte schief geht oder dir ein Fehler passiert ist.
Und genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass du anfängst zu kommunizieren, was du alles so erledigst. Überlege dir also, wie du das strategisch deutlich machen kannst, ohne dass es überheblich oder selbstverliebt wirkt und alle nur genervt reagieren. Zum Beispiel kann man wöchentliche Meetings oder Besprechungen gut dazu nutzen, indem man eine Frage zu dem eigenen Projekt anbringt und dann kurz aufzählt, was man in diesem Projekt in den letzten Tagen schon alles vorbereitet hat. So kannst du ganz galant allen Teilnehmer*innen des Meetings mitteilen, wie du arbeitest und was du alles machst.
5. Such dir systematische Unterstützung
Der letzte und vielleicht auch wichtigste Schritt für mehr Sichtbarkeit im Job lautet: Such dir systematische Unterstützung und bau dein Karriere-Netzwerk auf. Um deine Ziele zu erreichen, brauchst du ein Netzwerk, das dich unterstützt. Und du solltest unbedingt damit beginnen, dir dieses Netzwerk aufzubauen.
Sicher hast du schon Kolleg*innen, mit denen du über deine beruflichen Ziele und Probleme sprichst. Das ist schon mal ein guter Anfang. Du kannst an dieses Thema aber noch viel zielgerichteter herangehen und beispielsweise einen Frauenstammtisch einrichten (wenn du in einer Männerdomäne arbeitest und dir weibliche Unterstützung wünschst), oder du kannst ein Workshop-Format ins Leben rufen, in dem Ihr euch gegenseitig wichtige Skills vermittelt und euch unterstützt.
Oder überlege einfach mal mit deinen engsten Kolleg*innen, was ihr im Job braucht, um weiterzukommen und wie ihr das gemeinsam aufbauen könnt. Dann holt euch Rückendeckung von euren Vorgesetzten (wenn es um Workshops oder Ähnliches geht) und fangt einfach an. Meiner Erfahrung nach sind viele Arbeitgeber*innen offen für solche Initiativen der Mitarbeiter*innen.
Hast du auch noch Tipps, um mehr Sichtbarkeit im Job zu erreichen? Teile sie gerne in den Kommentaren!
Dieser Artikel ist zuerst auf Johanna Disselhoffs Blog erschienen. Wir freuen uns, dass sie ihn auch hier veröffentlicht.
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