Foto: Flickr / Girl Geek Academy

Startups: Männer fragt man nach der nächsten Investitionsrunde, Frauen nach ihrem Kinderwunsch

Kund*in
F-Lane
Autor*in
EDITION F studio
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Die Gründerszene in der Tech-Branche sieht immer noch sehr männlich aus. Ein neuer Accelerator, der sich speziell an Startups von und für Frauen richtet, soll das ändern.

Liebe Frauen, gründet doch mal mehr!

Nur fünf Prozent der Tech-Startups werden von Frauen gegründet. Denkt man an die fortlaufende Digitalisierung unserer Zeit, ist es beängstigend, dass Frauen in diesem Bereich eine so untergeordnete Rolle zu spielen scheinen. „Um die Zukunft mitzugestalten, müssen wir alle dazu beitragen, dass mehr Mädchen und Frauen den Tech-Bereich als Karriereoption verstehen“, sagt auch Alice Steinbrück, die Initiatorin und Leiterin des europaweit ersten Accelerators für Startups von und für Frauen. Ziel sei es, nicht nur konkret Frauen zu fördern, sondern auch Technologien, die Frauen im Fokus haben und damit einen Skalierungseffekt aufweisen. Der F-Lane Accelerator des Vodafone Instituts soll neben der Förderung konkreter Projekte auch das Thema auf die Agenda setzen und Beispiele starker Frauen aufzeigen, die als Vorbilder fungieren können.

„Frauen haben das Gefühl mit ihrem Vorhaben nicht ernst genommen zu werden.“

Diese Vorbildfunktion ist wichtig, denn dass Frauen so selten (Tech-)Startups gründen, liegt nicht an mangelndem Know-How, sondern daran, dass das passende Umfeld und das nötige Selbstbewusstsein fehlen. „Frauen haben das Gefühl mit ihrem Vorhaben nicht ernst genommen zu werden. Während männliche Konkurrenten nach der nächsten Investitionsrunde gefragt werden, werden Frauen sofort auf Kinder angesprochen.“, kritisiert Steinbrück.

Um daran etwas zu ändern, muss stereotypes Denken aufhören. „Technologie darf nicht automatisch mit männlichen Nerds assoziiert werden.“ Durch starke Vorbilder könnten bereits junge Mädchen darin bestärkt werden, die sogenannten MINT-Fächer nicht ausschließlich den Jungs zu überlassen.

Bisher wurde dem Thema besonders in Europa zu wenig Beachtung geschenkt. In den USA gibt es schon mehrere Accelerator-Programme, die speziell auf Frauen ausgerichtet sind. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frauen in Deutschland die Teilnahme an Programmen, die sich speziell an sie richten als Positiv-Diskriminierung empfinden. Der F-Lane Accelerator richtet sich deshalb auch nicht nur an Startups von Frauen, sondern ebenso an solche, die die Situation von Frauen verbessern wollen und fördert insbesondere junge Unternehmen, die soziale Probleme unternehmerisch lösen – Stichwort Social Entrepreneurship. „Wir werden in Zukunft noch viel mehr auf Unternehmerinnen und Unternehmer angewiesen sein, die nicht nur Marktlücken, sondern auch soziale Probleme erkannt haben und diese lösen wollen“, meint Steinbrück.

„Technologie darf nicht automatisch mit männlichen Nerds assoziiert werden.“

Für das sechswöchige Accelerator-Programm, das im Februar startet, wurden fünf Startups aus 150 Bewerbungen ausgewählt. Mit dabei ist die App „Ask Without Shame“, die zur sexuellen Aufklärung in Ostafrika beiträgt, die App „DigiSitter“, die die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf unterstützt, die e-Commerce Plattform Lensational, die es Frauen in Asien ermöglicht ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, die App „Securella“, sie Frauen vor gefährlichen Straßen in Marokko warnt und das Unternehmen „Wazi Vision“, das Augentests und Brillen für Menschen in Ostafrika erschwinglich macht.

Alle teilnehmenden Teams haben ganz unterschiedliche Hintergründe und kommen aus verschiedenen Regionen und Kulturen. Das hält Steinbrück in der Gründerszene auch für besonders wichtig. „Wir sollten alle sensibilisiert sein und Diversität immer mitdenken. Sei es bei Panel-Zusammenstellungen, Einladungen, oder eben Förderung konkreter Projekte. So können wir langfristig eine Veränderung bewirken.“ Dem können wir absolut zustimmen und freuen uns jetzt schon darauf, wie diese jungen Startups unsere Welt ein Stück besser machen.

Alice Steinbrück ist Mit-Initiatorin von F-LANE und Leiterin Strategie und Programme beim Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation. 

Der finale Pitch der fünf Teams wird außerdem für eine Veranstaltung am 14. März in Berlin genutzt, in der über den Mangel von Frauen in der Digitalwirtschaft offen diskutiert wird. Neben hochrangigen, internationalen Frauen aus der Tech-Branche wird auch die Bundesministerin Manuela Schwesig anwesend sein. Mehr Informationen folgen in Kürze auf www.f-lane.com

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