Kompetenz alleine reicht nicht. Um heute im Beruf erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich selbst und die eigenen Erfolge sichtbar zu machen. Aber wie macht man das? Dafür hat Elisa Kilb, Unternehmensberaterin bei EY, vier super Tipps, die jeder umsetzen kann.
Warum es so wichtig ist, Marketing in eigener Sache zu betreiben
Über Erfolge sprechen? Sich selbst als Expertin bezeichnen? Neue Aufgaben fordern? Das fällt insbesondere Frauen häufig noch ziemlich schwer. Gerade wenn sie noch am Anfang ihrer Karriere stehen, haben viele Schwierigkeiten damit, positiv über sich, ihre Leistungen und ihre Ziele zu sprechen. Stattdessen spielen viele ihre Fähigkeiten sogar herunter, stellen eigene Erfolge als Teamleistung dar und behalten ihre beruflichen Ziele für sich. Sie vertrauen darauf, dass die Chefin oder der Chef ihre Kompetenz und ihr Engagement schon sehen und anerkennen wird – leider häufig mit dem Ergebnis, dass jemand anderes das neue Projekt, die Gehaltserhöhung oder die Beförderung bekommt.
Denn im Job zählt nicht nur die tatsächliche Leistung: Auch Image und Bekanntheit entscheiden über Erfolg und Misserfolg und werden als Faktoren für die berufliche Laufbahn immer wichtiger. Wer Karriere machen möchte, muss sich also selbst sichtbar machen und für berufliche Chancen in Position bringen. Das gilt umso mehr für Frauen, die in Bereichen arbeiten, die noch immer von Männern dominiert werden – wie beispielsweise der Unternehmensberatung.
Wie man als Frau in der Unternehmensberatung ein- und aufsteigen sowie sich erfolgreich positionieren kann, weiß Elisa Kilb. Sie hat den Schritt ins Consulting gemacht und arbeitet in der Transaktionsberatung bei EY. Uns hat sie ihre vier besten Tipps für erfolgreiches Personal Branding und Selbstmarketing verraten.
1. Sich selbst als Marke betrachten – und positionieren
Für erfolgreiches Selbstmarketing spielt die eigene Persönlichkeit eine ganz zentrale Rolle – und die sollte man als Marke verstehen. Um sie zu entwickeln, ist es ratsam, sich im ersten Schritt mit den eigenen Stärken, Interessen und Zielen auseinandersetzen: Was liegt mir, was fällt mir leicht, was kann ich besser als andere? Was möchte ich, wo möchte ich hin? In der Schnittmenge der eigenen Talente und Ziele, liegt das Potenzial für das persönliche Branding: „Bei der eigenen Marke geht es vor allem darum, seinen USP zu erkennen“, sagt Elisa. Hat man den identifiziert, gilt es, ihn als Kern der eigenen Marke zu verstehen – und im nächsten Schritt sicher zu kommunizieren. „Die eigene Marke muss man gegenüber anderen wirkungsvoll profilieren – allerdings ohne sie dabei wie Konkurrenten zu behandeln und zu degradieren.“
2. Kontakte knüpfen – und ein Netzwerk aufbauen
Der Aufbau eines professionellen Netzwerks ist für eine Karriere essenziell. Die richtigen Kontakte können Türen öffnen, Verbindungen herstellen, Chancen ermöglichen und so die eigene Laufbahn befördern. Dafür sollte man, sobald es geht, mit dem Netzwerken starten – das beginnt damit, sich mit wichtigen Kontakten zum Kaffee oder zum Lunch zu treffen, und geht weiter mit gezielter Präsenz bei Business- und Networkveranstaltungen, aber auch online auf Plattformen wie LinkedIn und Xing. Wichtig dabei: die eigenen Kontakte nicht nur punktuell für sich nutzen, sondern nachhaltig pflegen! „In meinen Augen sollte man Networking als eine gegenseitige Initiative betrachten“, sagt Elisa. „Ich lerne sehr einfach und gerne neue Menschen kennen, indem ich mich zunächst selbst als Vermittler anbiete und meinem neuen Kontakt wiederum neue Kontakte vorstelle.“ So schafft man Vertrauen und erhöht die Chancen, dass die Personen einem zum gegebenen Zeitpunkt auch weiterhelfen.
3. Professionell auftreten – und gleichzeitig nahbar sein
Klar ist: Ein gepflegtes, angemessenes Erscheinungsbild und fachliche Professionalität sind die Voraussetzung dafür, um grundsätzlich einen kompetenten Eindruck vermitteln zu können. Ebenso wichtig ist aber Sympathie. „Freundlichkeit, Offenheit und Nahbarkeit sind die Basis jeder guten Beziehung“, sagt Elisa. Alles, was man dafür tun muss: positiv und anderen gegenüber interessiert auftreten. „Das bedeutet für mich, einfach menschlich und transparent zu handeln. Denn wenn man sich selbst einmal fragt, wer einem sympathisch in Erinnerung bleibt, sind es meist Leute, die sich für einen interessieren und auf natürliche Weise eine Art Verbindung herstellen.“ Wichtig dabei ist, sich selbst treu zu bleiben, denn nur dann kommt man auch authentisch rüber.
4. Klar kommunizieren – und über Ziele sprechen
Einer der wichtigsten Punkte beim Selbstmarketing ist klare Kommunikation. Das gilt nicht nur für Leistungen und Erfolge, sondern auch für die eigenen Zielsetzungen. Um beruflich weiterzukommen und Ziele zu erreichen, muss man dafür sorgen, dass die entscheidenden Menschen nicht nur die eigene Kompetenz und Expertise wahrnehmen, sondern auch über die eigene Motivation und Intentionen Bescheid wissen. Wenn man sich mit Leuten im Büro, bei Terminen oder Veranstaltungen unterhält, spricht man häufig über aktuelle Projekte und damit verbundene Aufgaben und Herausforderungen. Das sollte man bei jeder sich bietenden Gelegenheit forcieren, rät Elisa: „Dadurch publiziert man seine Fähigkeiten und Leistungen sogar unbewusst und unabsichtlich.“ Zu Beginn fällt es oft schwer, von sich und seinen Fähigkeiten soweit überzeugt zu sein, dass man sich traut Gedanken und Wünsche laut auszusprechen. Das ist aber reine Übungssache: Dafür sollte man Wörter wie „eigentlich“ und „vielleicht“ aus dem aktiven Wortschatz verbannen und ganz konkret formulieren: „Ich kann“, „Ich möchte“, „Ich werde“. Wer sich damit im Job schwertut, kann das gut im privaten Umfeld üben. Daran arbeiten sollte man auf jeden Fall. Denn wer über die eigenen Fähigkeiten, Erfolge und Ziele sprechen kann (und sich nicht mehr daran stört, was andere darüber denken könnten), kann der entscheidenden Zielgruppe den eigenen Mehrwert vermitteln – und sich erfolgreich selbst vermarkten.
Mehr Input zum Thema – beim Exklusiv-Workshop von EY
Für Frauen, die sich für noch mehr Input zum Thema Selbstmarketing interessieren und darüber hinaus eine Karriere wie Elisa in der Unternehmensberatung anstreben, veranstaltet EY jedes Jahr den Workshop „Women@Consulting“. Für den nächsten Workshop am 14. und 15. Juni 2018 in Hamburg können sich im Studium fortgeschrittene Bachelorstudentinnen, Masterstudentinnen und Berufseinsteigerinnen noch bis zum 21. Mai 2018 bewerben. Teilnehmerinnen bekommen in diesem Jahr bei dem zweitätigen Event nicht nur einen Einblick in die Arbeit und Perspektiven als Unternehmensberaterin, sondern lernen auch, wie sie ihre persönliche Marke aufbauen und sich sichtbar im Job präsentieren können.
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