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10 Tipps, um eine wirklich gute Führungskraft für deine Mitarbeiter zu werden

Eine gute Führungskraft braucht bestimmte soziale und charakterliche Eigenschaften. So trainierst du sie dir an!

 

Wie sollten gute Chefinnen und Chefs sein?

Als Führungskraft erleichtert es dir den Alltag erheblich, wenn du über bestimmte Eigenschaften verfügst. Und: Im Rahmen deiner persönlichen Entwicklung und der Ausbildung deines eigenen Führungsstils ist es sinnvoll, deine Führungspersönlichkeit zu trainieren. Denn dadurch wirst du dich immer leichter in der Projekt-, Team- und Geschäftsleitung zurechtfinden, hier erwarten dich ganz andere Aufgaben als im operativen Tagesgeschäft. 

Um Aufgaben wie Mitarbeiter-Führung Projekt-Management Unternehmens-Kommunikation verantwortungsvoll auszufüllen, sind deshalb gewisse Eigenschaften und Fähigkeiten sehr hilfreich. Davon stellen wir dir hier welche vor, die besonders wichtig sind!

Es gibt kein „Rezept zum Chef-Sein”

Nur weil du einem Armen sagst: „Werde reich!”, oder einem Blinden „Schau mal!”, heißt das noch lange nicht, dass der Betroffene etwas an seinem Zustand ändern kann. Das bedeutet, dass dir auf dem Weg zum Chefinnensessel nur solche Eigenschaften nutzen, die du entweder schon mitbringst oder die tatsächlich erlernbar sind. Was nützen dir noch so anregende Anleitungen, wenn du auf die darin beschriebenen „Erfolgsrezepte” am Ende keinen Einfluss nehmen kannst?

Deshalb beschränken wir uns auf das, was du wirklich tun bzw. ändern kannst.

1. Sei fair

Egal ob du eher der bzw. die Energische, Strenge, Kumpelhafte oder Ungeduldige bist: Wichtig ist, trotz aller persönlichen Marotten eine professionelle Fairness zu wahren. Nachgeben und zuhören fällt den anderen umso leichter, je fairer du sie behandelst.

Training: Vor allem bei Team-Sportarten und Gesellschaftsspielen kannst du hier viel (Selbst-)Erfahrung sammeln. Oder: Kauf dein Obst doch mal auf dem Markt und versuche, den Preis zu verhandeln. Wichtig ist nicht, ob du am Ende gewinnst, sondern dass du beobachtest, wie du dabei vorgehst, und ob du die Position des Gegenübers berücksichtigst. Gerade der Alltag steckt voller Gelegenheiten!

2. Sei offen

Training: Schau dir in möglichst allen Situationen immer beide Seiten der Medaille an. Und wenn es einmal nur eine zu geben scheint, hinterfrag sie doch mal. Vielleicht hast du die andere ja nur übersehen.

3. Sei da

Klingt banal, ist aber wichtig. Du solltest jederzeit ein Ansprechpartner für deine Mitarbeiter und deine Kundinnen sein, nicht nur eine graue Eminenz im Hintergrund.

Training: Von der offenen Bürotür bis zum Jour fixe – zeig, dass man verlässlich zu dir kommen kann, wenn man etwas braucht. Dreh auch mal eine Runde im Büro, statt nur an deinem Platz zu bleiben.

4. Sei teambewusst

Auch wenn du selbst vielleicht eher ein Eigenbrötler bist, es geht nicht darum, deine Persönlichkeit umzukrempeln, aber gib den Mitgliedern deines Teams die Chance, sich zu beweisen.

Training: Delegiere Aufgaben gezielt und gib allen Beteiligten gerade am Beginn des Projekts individuelles Feedback zu ihren Tasks – konstruktiv, wertschätzend und persönlich. Die schrittweise Schaffung von Freiräumen dient dann der Motivation.

5. Sei einfühlsam

The show must go on, egal ob Trennung, Trauerfall oder Turnverletzung? Grundsätzlich schon, aber Einfühlungsvermögen mobilisiert Synergien, wo die Holzhammer-Methode an ihre Grenzen kommt.

Training: Mach es zur Gewohnheit, Gespräche mit deinen Mitarbeitern mit einer persönlichen Frage zu beginnen und so mehr über sie zu erfahren. Und: Sprich offen an, welchen Eindruck du von ihnen in einer bestimmten Situation hast – ob positiv oder negativ – und erkundige dich kurz nach dem persönlichen Hintergrund.

6. Sei kommunikativ

Das heißt: Zuhören, mitreden, Gespräche leiten.

Training: Gestalte das nächste Meeting als Dialog, anstatt nur vorzutragen oder vortragen zu lassen. Hole zu Aussagen deiner Mitarbeiter auch die Meinungen von Kollegen ein, statt nur im Stillen darüber nachzudenken bzw. grübeln zu lassen. Dadurch signalisierst du Interesse und sicherst dir eine höhere Beteiligung, da sich alle eingebunden fühlen.

7. Sei konfliktfähig

Bei allem Einfühlungsvermögen und allem persönlichen Interesse, sei bereit, deinen Standpunkt auch mit dem nötigen Nachdruck zu vertreten. Klare und transparente Ansagen sowie konsequentes Verhalten sind gerade bei der Durchsetzung bestimmter Regeln und Prozesse wichtig.

Training: Sprich auch kleinere Missstände offen an und reagiere gegenüber deinen Mitarbeitern so, dass diese sich zwar stets ernst genommen, aber dennoch weisungsgebunden fühlen.

8. Sei tolerant

Wir alle machen Fehler – selten geht dadurch gleich der Auftrag flöten, geschweige denn die Welt unter!

Training (gerade für aufbrausende Gemüter): Reagiere bei der nächsten Panne gezielt mit aktiver Hilfe, anstatt dich zu ärgern. So kannst du die Fehlerquellen dennoch klar ansprechen, zeigst dich aber gleichzeitig als konstruktiver Feedback-Geber.

9. Sei loyal

Stell dich vor dein Team, wahre die Interessen deiner Kunden, sei ehrlich zu dir und zu deinem Unternehmen!

Training: Überlege dir bei Konflikt- oder Problemfällen, welches Verhalten du dir selbst von dir wünschen würdest, wenn du in der Haut deines Gegenübers stecken würdest. Wie weit decken sich eure Interessen dabei?

10. Sei aufmerksam

Sorge dafür, immer auf dem neusten Stand der Dinge zu sein, was die Projekte und Abläufe deines Teams angeht. Regelmäßig Feedback zu geben und auch einzufordern, zeichnet eine aufmerksame Führungskraft aus.

Training: Lass dir vor allem anfangs über jede erfüllte Aufgabe oder erreichten Meilenstein Rückmeldung geben. Durch sukzessives Lockerlassen signalisierst du Vertrauen, was wiederum die Motivation aller Beteiligten fördert.

Das alles bist du schon? Cool, dann sind alle, die in deinem Team bzw. mit dir zusammen arbeiten, wirklich zu beglückwünschen! Sieh doch in diesem Fall die oben genannten Punkte als Checkliste für deine persönliche „Qualitätssicherung”. Ganz nach dem Motto: Nur nicht nachlassen – es wäre nämlich schade für alle Beteiligten, eine Führungskraft wie dich zu verlieren!

HINWEIS: Die Veröffentlichung des Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung von unternehmer.de.  – dem Wissensportal für Gründer, Selbständige und Führungskräfte. Autor des Textes ist Michael Maußner.

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