All you need is love! Aber ob du nun allein für die Liebesaction in deinem Bett zuständig bist oder einen Menschen aus Fleisch und Blut mit dabei hast, ist eigentlich egal. Denn: Sextoys werden immer besser – und wir haben sie für euch getestet.
Ein Candle-Light-Dinner?
Wir haben kürzlich unsere Leserinnen befragt, was sie sich eigentlich zum Valentinstag wünschen: An Platz 1 kam fairer Lohn, auf Platz 2 Weltfrieden und abgeschlagen auf den letzten Plätzen lagen rote Unterwäsche und ein romantisches Dinner. Ja, sorry Guys. Frauen brauchen kein Kerzenlicht, um zu kommen, also spart euch den Quatsch. So wie unsere Kollegin Silvia schrieb: „Geh weg, Valentinstag. Du nervst hart!“
Guter Sex – egal ob allein, zu zweit oder zu dritt – hat immer Saison. Wir haben uns daher mal angeschaut, welche neuen Sextoys es gerade gibt und was sie taugen. Wir hatten viel Spaß beim Testen, ihr hoffentlich beim Lesen.
1. „Heart Vibe“ von Rianne S
Mein Frauenherz schlug hoch, ein kleines pinkes Herz, in einer Schachtel, in der auch eine schöne Uhr verpackt sein könnte – deren Inhalt, aber viel mehr Vergnügen verspricht! Als das kleine Wunderding dann in meiner Hand lang, dachte ich mir hmm, irgendwie … ich weiß nicht … wie diese Form … diese Größe … Das Herz ist nämlich gerade mal fünf mal fünf Zentimeter groß und die Herzform schien bei genauerer Überlegung, doch etwas unpassend. In einem privaten Moment, wurde aber klar: Size doesn’t matter!!
Der kleine, zuckersüße Vibrator verfügt nämlich über Vibrationsstufen, die mir bei Vibratoren noch gar nicht bekannt waren und mehr Abwechslung bringen als das normale „bsss“, „bsbsbsbs“ und „bsssbsbsss“. Zugegebenermaßen hat mich aber trotzdem vor allem das hübsche Design und die Auflademöglichkeit per USB überzeugt! So bleiben nämliche peinliche Fragen wie: „Wer hat schon wieder die Batterien aus der Fernbedienung rausgenommen“? erspart.
Das kleine Herz, das es auch in violett und koralle gibt, kostet zwischen 25 und 40 Euro.
Erst hmm…dann oooh! (Foto: Rianne S)
2. Womanizer Pro
Ja, mit dem Womanizer kann frau binnen einer Minute kommen, wenn sie will. Das Toy hat einen etwas seltsamen Namen, aber die Wirkung macht dieses Detail komplett unwichtig. Die größte Anstrengung war für mich bei der ersten Benutzung tatsächlich, den Orgasmus hinauszuzögern und quasi festzulegen, in welcher Intensität ich kommen will. Man kann sich sozusagen sanft dort hinbewegen oder sich selbst einmal das Hirn um die Ohren hauen. Thank you, German Engineering. Der Womanizer, der allein die Klitoris durch Druckwellen und ohne Berührung stimuliert, hat acht Stufen und für mich war die dritte schon ziemlich heftig. Anfangs habe ich es als etwas seltsam empfunden, tatsächlich nur etwas an der Klitoris zu spüren und die richtige Platzierung muss man für sich erst einmal finden, aber vermutlich bringt die Konzentration auf diese eine kleine Fläche auch die enorme Wirkung. (Den Aufsatz gibt es übrigens in zwei verschiedenen Größen: Denn jede Klitoris ist anders.) Wer Oralsex mag, der ja ohne Partnerin ohne Partner nicht so leicht zu haben ist, wird dieses Toy lieben. Nach dem ersten „What just happened?!“ will man es jedenfalls gleich noch einmal probieren und klickt man sich durch die Rezensionen, die andere Nutzerinnen zu diesem Zaubergerät erfasst haben, wird klar: multiple Orgasmen sind gar nicht so rar. Und vielleicht ist dieses Spielzeug auch ein Tipp für Frauen, die nie oder selten zum Höhepunkt kommen.
Der Womanizer Pro hat mit über 180 Euro zwar einen stolzen Preis – aber Hammer-Orgasmen sind ja auch eigentlich unbezahlbar.
So sieht die „Gold Edition“ vom Womanizer pro aus. (Foto: Womanizer)
3. „Eva“ von Dame
„Eva gewinnt den Preis für den niedlichsten Vibrator der Welt, den man mühelos als Briefbeschwerer, der aussieht wie ein kleiner Frosch, auf dem Schreibtisch sitzen haben kann. Also für diejenigen unter euch, die schon bei der Arbeit ans Vergnügen denken möchten. Evas kleinen „Froschbeinchen“ sind tatsächlich eine kleine Innovation: Sie ermöglichen nämlich, dass der Vibrator beim Sex an der richtigen Stelle hält – ohne Handarbeit. Konkret sieht das so aus, dass man Eva zwischen die Schamlippen klemmt, das Köpfchen ruht bzw. surrt dann auf der Klitoris herum, die Hände bleiben frei, um den Partner zu berühren, sich festzuhalten etc. Fühlt sich das nicht komisch an? Nö. Im Prinzip ist das recht bequem – im Test sah es jedoch für mich so aus, dass ich per Fixierung keine Position fand, an der Eva mich so berührte, dass es mich antörnte und ich die Vibration als für mich zu zart und zu monoton empfand, so dass ich doch wieder die Hand zur Hilfe nehmen musste, um den Druck zu erhöhen und „Eva“ neu zu positionieren. Vielleicht hat man den Dreh nach dem 20. Mal raus – in meinem Haushalt wird Eva jetzt aber eher ein lustiges kleines Spielzeug, was über den Dielenboden surrt und von den Kindern gejagt wird.
Im Handel kostet Eva, die es in türkis und lavendel gibt, um die 100 Euro.
„Eva“ von Dame Products. Niedlich ist der Vibrator ja schon. (Foto: Dame Products)
4. Bamboo von Rocks-Off
Ich habe, glaube ich, noch nie einen ansprechenden Slogan für Sextoys gelesen, obwohl das doch eigentlich gar nicht so schwer ist. Aber auch dieses Mal werde ich enttäuscht: Der Bamboo löst mit „Be Bamboozled” erst einmal eine Wutrede auf die verantwortlichen Werbetexter anstatt Lust in mir aus. Nur etwas größer als ein Mascara, stilvoll in schwarz und mattgold gehalten, passt er allerdings in jede Schminktasche – und würde da noch nicht mal auffallen, wenn man aus Versehen alles auf den Boden schmeißt. Einen Design-Award hat er auf jeden Fall schon mal verdient. Aber eine hübsche Verpackung reicht nun mal leider nicht.
Nach einer intensiven Testphase kann ich aber erfreulicher Weise feststellen, dass ich den kleinen Freund wohl unterschätzt habe. 10-Stufen-Vibration und eine angenehme Oberfläche machen ihn zum perfekten Helfer, um die Stellen zu stimulieren, die einen glücklich machen. Unaufgeregt, leise und effizient, wenn man weiß, was man mag. Solide eben, ein unterschätztes Attribut. Der Bamboo ist, meiner Meinung nach, eher etwas für „Me-Time”. Ich zumindest habe heute ein Valentins-Date bei dem ich sicher sein kann, dass ich zufrieden einschlafen werde
Der Mini-Vibrator kostet zwischen 10 und 20 Euro.
Den „Bamboo“ gibt es in verschiedenen Design-Varianten. (Fotoquelle: Rocks Off)
5. Laya II – Black Line, Fun Factory
Dass Penetration gnadenlos überbewertet wird, beweist dir dieser edle kleine Handschmeichler. Der Laya II hat sich ganz schnell auf Platz eins meiner Freundesliste geschnurrt und lässt von sanft bis intensiv kaum einen Wunsch unerfüllt. Die überholte und aufgerüstet Version des Vorgängers Layaspot hinterlässt nicht nur an der Vulva bleibenden Eindruck, sondern auch an den Brustwarzen – und vermutlich diversen weiteren Körperstellen. Und Schwarz ist ja dank der zweiten Kino-Episode von „Fifty Shades of Grey“ auch bei Sextoys die Farbe der Saison.
Weiterer Pluspunkt: Der Laya II kommt ohne Batterien aus, wird ganz einfach per USB aufgeladen. Die Knöpfe lassen sich außerdem so feststellen, dass der Laya II auch ohne Gefahr, einfach loszugehen (ja, das ist schon passiert), Reisen in der Handtasche mitmacht. Anfangs hat einzig die etwas schwergängige Bedienung gestört – aber Übung macht ja die Meisterin 😉
Das kleine Schwarze kostet etwa 90 Euro.
Für alle, die gern schwarz tragen. (Foto: Fun Factory)
6. Die „Doppelhummel“ von Waldmichls Holdi
Ein Holzvibrator? Zugegeben, bis der Erfinder dieser im Odenwald gedrechselten Sexspielzeuge in der Redaktion anrief und sympathisch, offen und entspannt die Vorzüge von Fichtenholz beim Sex erklärte, hätten wir dieses Produkt ein wenig absurd gefunden. „Splittert das nicht?“, fragten andere. Die Doppelhummel, die auf den ersten Blick eine schlanke Pfeffermühle sein könnte, ist tatsächlich der schönste Vibrator, den ich bislang gesehen habe (meiner ist „kirschrot“ – und fasst sich außerdem viel besser an als seine Silikonkonkurrenten. Nie wieder Staubflusen am Sextoy! Der quasi nachwachsende Vibrator ist aber nicht nur hübsch, sondern ein wirklich fantastischer Liebhaber: Das Holz – da verspricht das Familienunternehmen aus Baden-Württemberg nicht zu viel – schwingt sehr intensiv und die eleganten Kurven und Kugeln fühlen sich sowohl innen als auch außen ziemlich gut an und laden dazu ein, den G-Punkt oder andere tolle Stellen zu finden und glücklich zu machen. Die Hummel ist so gut, dass ich sagen würde: Sex habe ich jetzt nur noch mit Bäumen, nie mehr mit Plastik.
Einziger Abzugspunkt: Aktuell benötigt der Vibrator noch Batterien und ist im Vergleich mit anderen Sextoys auch recht geräuschintensiv. Dass muss dann jede für sich entscheiden, ob ihr Selbstliebe oder ausgeschlafene Nachbarn wichtiger sind.
Kostenpunkt: 135 Euro.
Die „Doppelhummel“ aus dem Odenwald hat noch ein paar weitere schöne Schwestern. (Fotoquelle: EDITION F Redaktion)
7. „Better than chocolate 2“ von Nomi Tang
Ich hatte das Vergnügen mit dem „Better than chocolate 2“ von Nomi Tang, einem kleinen, feinen Klitorisvibrator. Die wichtigsten Fakten: Er hat fünf verschiedene Modi und ist bis zu einem Meter Tiefe wasserfest – ihn mit in die Badewanne zu nehmen ist also kein Problem, wobei ich das (noch) nicht getestet habe. Man kann sich das kleine Ding einfach auflegen oder am Körper Richtung down under entlang streichen und so ganz gemächlich dahin kommen, wo man hinwill. Oder aber, man ist wie ich eher zielorientiert und benutzt einfach gleich die beiden hochgebogenen Enden, um zum Orgasmus zu kommen. Was soll ich sagen, Vorfreude ist die schönste Freude, das zählt in diesem Falle einfach nicht. Die Leistung ist gut, allerdings hält der Akku nicht so lange, und man sollte den Vibrator für den ganzen Spaß tatsächlich vollaufgeladen nutzen. Ist aber nur halb so schlimm, denn geladen wird er per USB-Kabel und wenn man sein Handy morgens einpackt kann man einfach den Vibrator zum Laden anhängen. Für den Spaß muss man auch gar nicht so tief in die Tasche greifen, mit gut 50 Euro ist man dabei.
Pinke Schokolade, so to say. (Bildquelle: Nomi Tang)
8. „Doppio“ von Beau Ments
Man kann dieses Toy mit einem Partner einsetzen – muss das aber nicht. Wer einen Paar-Vibrator noch gar nicht kennt, fragt sich beim ersten Einsatz sicherlich auch: „Und wohin jetzt damit?“ Dafür gibt es dann aber eine illustrierte Anleitung, die die verschiedenen Tragemöglichkeiten erklärt – oder man bringt ein wenig Fantasie und Lust am Ausprobieren mit. Der Doppio kann aber auch alleine Spaß machen, denn man kann die beiden Enden beispielsweise als zwei vibrierende Finger betrachten, und die eigenen Lieblingsstellen damit verwöhnen. Der Vibrator hat – passend zum Valentinstag – 14 verschiedene Programme, ist eher leise und außerdem wasserfest. Was hingegen gar nicht intuitiv ist, ist den Vibrator wieder auszustellen. Es lohnt sich also, vorab die Bedienungsanleitung zu lesen – auch wenn man das nach dem Sex vermutlich dann wieder vergessen hat. Dann mehrere Minuten zu versuchen, das Ding wieder auszuschalten, kann etwas stressig sein.
Der Doppio kostet zwischen 55 und 75 Euro.
Den „Doppio“ von Beau Ments gibt es in blau und violett. (Fotoquelle: EDITION Redaktion)
9. „Lust Linkx Deliver“ von Rocks Off
Die erste Herausforderung an diesem Sextoy, das in der Redaktion nur der „Peitschen-Vibrator“ genannt wurde, war es, eine Testerin für ihn zu finden. „Will den jemand?“ — „Nee …“ Im Trockentest stellte sich dann aber heraus: Hiebe mit den Gummiketten, die am Vibrator befestigt sind, tun nicht einmal ansatzweise weh, sie kitzeln nur. Wer also tatsächlich Schmerzen mag, für den ist dieses Toy viel zu soft. Einen Hinweis darauf, wie viel Spaß das Spielzeug dennoch mit sich bringt, gab es dann jedenfalls doch, nachdem ein Teammitglied ihn am Freitag schließlich doch mit nach Hause nahm: Sie kam am darauffolgenden Montag nicht ins Büro. Ob sie sich Verletzungen zugezogen hat oder noch ein paar Stunden mehr damit verbringen wollte, bleibt ihr Geheimnis.
Der Vibrator und Flogger für „Fifty Shades of Grey“-Fans kostet im Handel etwa 50 Euro. (Fotoquelle: Rocks Off)
10. „Ora 2“ von Lelo
Hier haben wir es mit etwas ganz Besonderem zu tun, denn dieser Vibrator simuliert Oralsex. Was? Oh ja! Und tatsächlich, wenn man die Bedienung des schicken Teils erst einmal raus hat – es gibt einige Vibrationsstufen, durch die man sich durchprobieren kann und die Bedienung ist nicht ganz selbstverständlich – man die Augen schließt und sich auf das Gefühl, der um die Klitoris kreisenden Kugel einlässt, dann kann man sich tatsächlich in eine Oralsex-Situation reinträumen. Damit wäre dann auch die letzte Bastion von der Sexindustrie eingenommen. Ein Teil, das wirklich Abwechslung und Spaß bringt, wenn die herkömmlichen Toys mal für Langeweile sorgen – mich hat er auf jeden Fall angenehm überrascht.
Den LELO ORA 2 bekommt man ab ca. 130 Euro.
Oralsex auf Knopfdruck! (Bildquelle: Lelo)
Titebild: Franca Gimenez | Flickr | CC BY-ND 2.0