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Das darf kein*e Chef*in verlangen: 10 Dinge, die schlechte Führung entlarven

Wie sieht gute Führung aus? Nun, diese zehn Aufforderungen gehören jedenfalls nicht dazu!

Die Frage nach den Merkmalen eines guten Führungsstils ist ein Dauerbrenner. Kein Wunder, schließlich erfahren wir alle tagtäglich, was es dafür braucht und wo  gravierende Fehler liegen. Natürlich ist es in dieser Sache einfach, auf Vorgesetzte zu zeigen und ihnen anzukreiden, was wieder falsch gelaufen ist – und das sollte man im Zweifel auch, denn nur, wenn hier eine Rückmeldung kommt, können die Teamleiter*innen und/oder Chef*innen auch daraus lernen. Aber ganz wichtig: auf den Ton kommt es an. Wir sollten nie vergessen: Auch unsere Chef*innen sind „nur“ Menschen und auch sie sind nicht vor Fehlern gefeit. Aber auch: Sie haben eine ganz besondere Verantwortung innerhalb des Teamgefüges, die sie wirklich wahrnehmen sollten. Und dazu gehört auch, sich selbst und die eigenen Handlungen zu hinterfragen.

Was in Sachen Führung vielen Mitarbeiter*innen ganz besonders oft aufstößt ist, wenn eine Vorgesetzte oder Vorgesetzter die Verantwortung für das Team und die Ergebnisse von sich schiebt, Sündenböcke sucht oder sich durch Mauscheleien unglaubwürdig macht. Und das passiert häufiger als man vielleicht denkt, denn für Fehler gerade zu stehen oder unangenehme Wahrheiten auszusprechen, ist keine leichte Aufgabe. Und doch gehört eben genau das zum Job.

Welche Dinge sollte ein Teamleader*innen also nicht von seinem*ihrem Team verlangen, wenn eine gute und gesunde Atmosphäre herrschen soll, die auf beidseitigem Respekt aufgebaut ist? Liz Ryan hat Zehn von ihnen für Forbes aufgelistet und wir haben uns das mal angesehen.

1. Eine*n Kund*in oder eine*n Businesspartner*in anzulügen

Viele von uns sind schon einmal während der Arbeit in die Situation gekommen, dass etwas schief gelaufen ist oder Vereinbarungen nicht eingehalten wurden – und das vor dem Kunden oder einem*r Businesspartner*in verheimlicht werden sollte. Das aber, sollte kein*e Vorgesetzte*r von einem*r Mitarbeiter*in verlangen. Es ist mehr als unprofessionell, von oben Mauscheleien zu diktieren – vor allem, wenn sich die Person deshalb unwohl fühlt.

2. Unehrlich den anderen Teammitgliedern gegenüber zu sein

Auch das ist leider etwas, das gerne mal von Teammitgliedern verlangt und von Teamleader*innen ganz selbstverständlich gehandhabt wird – nämlich genau dann, wenn man eine unpopuläre Entscheidung nicht weiter erklären will. Ihr braucht mehr Mitarbeiter*innen in eurem Bereich? Da werden gerne mal schlechte Zahlen vorgeschoben, die es gar nicht gibt, nur um sich nicht weiter erklären zu müssen. Ein Totschlag-Argument, das man besten nur dann einsetzt, wenn es auch wirklich so ist. Unglaubwürdigkeit ist Gift für jede Beziehung – auch im Job.

3. Den Sündenbock zu mimen

Ein wirklich maßgeblicher Hinweis auf einen starken Führungsstil: Die Verantwortung für alles, was im Team passiert, zu übernehmen. Denn genau das ist der Job eines Teamleaders. Statt also von den Mitarbeiter*innen zu verlangen, dass sie die Schuld für einen Fehler auf sich nehmen, sollten sie sie eher beruhigen, mit ihnen besprechen, wie man das in Zukunft vermeiden kann und sich dann vor der obersten Etage als Verantwortliche*r vor das Team stellen.

4. Einen Urlaub zu streichen oder zu verschieben – ohne vernünftige Erklärung oder Entschädigung

Es kann vorkommen, dass ein bereits bewilligter Urlaub eines*r Mitarbeiter*in verschoben werden muss – aber das muss wirklich gute Gründe habe und im Zweifel entschädigt werden, wenn so Kosten für den*die Mitarbeiter*in entstehen. Darüber hinaus sollte hier wirklich gut überlegt werden, ob diese Entscheidung gerechtfertigt ist. Ein Missmanagment von Seiten des Unternehmens ist dabei etwa keine gute Argumentationsgrundlage.

5. Informationen über Kolleg*innen einzuholen oder preiszugeben

„Was hat XY dem Kunden am Telefon im Verkaufsgespräch entgegnet? Was hat XY zu dieser Situation in der Büroküche gesagt?“ Man mag meinen, diese Fragen klingen nach einem schlechten Scherz – sie kommen aber leider immer wieder vor. Doch dagegen sollte man sich eindeutig wehren, denn das ist nicht nur schlechter Stil, sondern baut auch emotionale Spannungen und Druck auf, die kein Team gebrauchen können. Wenn ein Vorgesetzter diese Infos braucht, soll er sie ganz offen einholen, sich mit dem entsprechenden Mitarbeiter hinsetzen und mit ihm oder ihr sprechen. Niemand sollte Spionage-Aufgaben übernehmen müssem – das ist unprofessionell.

6. Unnötigen Regeln oder Prozessen zu folgen – weil sie eben so sind

Gerade in großen Unternehmen, in denen die Mühlen nun einmal langsam mahlen, gibt es viele veraltete Prozesse und Regelungen, die überhaupt keinen Sinn mehr machen. Und das muss zur Sprache kommen können! Auch sollten die Mitarbeiter eine Chance haben, sich bei neuen Regelungen äußern zu dürfen – denn in den Teams liegt oft Wissen, das Chefs gar nicht haben können, weil sie nicht mehr direkt mit Kunden oder Partner zusammenarbeiten. Niemand sollte Regeln befolgen müssen, „weil sie eben so sind.“

7. Ideen und Meinungen für sich zu behalten

Ganz einfach: Keine gute Chefin oder Chef wird jemals sagen: „Behalte deine Ideen und deine Meinung für dich.“ Wer das tut, hat nicht nur seinen Job nicht verstanden, sondern verschenkt auch wichtiges Potential.

8. Ein schlechtes Feedback vom Chef zu akzeptieren, wenn man eigentlich gute Arbeit leistet

Ein negatives Feedback in einem Mitarbeiter*innengespräch zu erhalten, kann mehrere Gründe haben. Der Naheliegendste ist, dass die Arbeit einfach nicht so gut war und/oder noch viel Verbesserungspotential in dem Geleisteten steckt. Andere sind, dass grundsätzlich kaum Lob verteilt wird, weil das dem Führungsstil entspricht oder aber, weil die Chef*innen sich nicht ausreichend über die Arbeit des*r Angestellten informiert haben. Wenn das geschieht und hier objektiv gesehen eine falsche Beurteilung vorliegt, sollte kein*e Teamleader*in verlangen, dass einfach so hinzunehmen. Schon gar nicht mit Aussagen wie „die sind hier eben so“. Wer ein Team führen will, muss auch daran interessiert sein, jede*n Einzelne*n voranzubringen.

9. Ohne Pausen durchzuarbeiten

Ein*e gute*r Vorgesetzte*r muss sich auch für die Gesundheit des Teams verantwortlich fühlen. Und das bedeutet auch, ihnen Pausen einzuräumen und sie eventuell sogar auf solche hinzuweisen. Ob sie das in Form von einem Spaziergang oder ein paar Minuten bei Facebook machen, ist dabei gleich. Nur müssen sie das Gefühl haben, nicht ohne Pause durchrennen zu müssen, sobald sie das Gebäude betreten.

10. Über etwas Stillschweigen zu bewahren, das offen angesprochen werden sollte

Starke Führungspersonen werden nie von ihrem Team verlangen, sich nicht zu äußern – ganz gleich, um was es sich dabei handelt. Denn so wie diese Kritik ertragen müssen, so muss dieser Kanal auch in die andere Richtung offen sein.

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