Auf gut Deutsch einfach eine Tragetasche, hat sich der Tote Bag in den letzten Jahren zum Mode-Accessoire gemausert.
Auf gut Deutsch einfach eine Tragetasche, hat sich der Tote Bag in den letzten Jahren zum Mode-Accessoire gemausert. Der Unterschied zu einer anderen Tragetasche? Eher unwesentlich, außer in der Einstellung des Trägers. Eigentlich ist an der Art Tasche nämlich nicht viel dran: eckiges Aussehen, zwei Träger, die variabel lang genug sind um über die Schulter zu passen, meist aus Baumwolle oder Leinentuch. Eigentlich ein ur-praktisches Teil, was sich auch in der Geschichte des Tote Bags widerspiegelt.
Entwicklung
Der Weg des Tote Bags zur Berühmtheit wurde von L.L. Bean gepflastert. Die Marke produzierte im Jahr 1944 eine ‚Eistasche‘, an deren Design der berühmte Boat Bag in den 60er Jahren angelehnt wurde. Damals war die Taschenart erstmal unter Hausfrauen für Hausarbeiten populär. In den 80er Jahren erstellte dann der ikonische Buchladen The Strand in New York einen Tote Bag mit Slogan und Werbung für das Geschäft in der Art, die man auch heute noch auf der Straße sieht. Damit begann der Weg zur praktisch veranlagten Werbung.
Ein Markenbekenntnis
Heute sind Tote Bags allgegenwärtig. Teilweise mag das daran liegen, dass diese Taschenart wirklich praktischen Nutzen hat – stabil, viel passt rein und nicht so teuer wie Handtaschen – aber die clevere Nutzung der Taschen von vielen Firmen zur Markensensibilisierung, sowohl in der Mode als auch in weniger offensichtlich passenden Marktnischen, hat auch dazu beigetragen. An vielen Events werdenkostenlose Tote Bags vergeben. Von einer Konferenz oder Convention kommen die meisten mit passend bedruckten Taschen wieder, Wohltätigkeitsorganisationen verschenken sie um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen (genau wie Sticker und Badges), neue Mitarbeiter bekommen am ersten Arbeitstag einen Tote Bag der Firma.
Dabei sind jedoch diese Gratistaschen meist von nicht besonders guter Qualität und abgesehen vom gedruckten Slogan machen sie ästhetisch auch nicht viel her. Das sieht bei den ernsthaften Vermarktern anders aus. So kreieren manche Modemarken jetzt Designer Tote Bags. Der englische Handtaschenhersteller Radley , zum Beispiel, hat auch eine Auswahl an Tote Bags im Sortiment – dabei bekommt der Kunde für wenig Geld eine Tasche, die von einer berühmten Marke in deren Stil kreiert und mit mehr Sorgfalt hergestellt wurde als die kratzigen Gratistaschen. Für die Marke lohnt sich das auch, weil durch das offene Tragen solcher Tote Bags ihre Sichtbarkeit kostenlos gefördert wird, und zwar oft auf den ersten Blick.
Auch für Künstler
Für Künstler generell sind Tote Bags ein gutes Hilfsmittel um die Eigenmarke zu publizieren. So kann auf Tote Bags Artwork abgedruckt, an Konzerten eine Tasche mit dem Logo der Band angeboten, oder für Filmfans Tote Bags mit Filmszenen oder -Charakterenverkauft werden – potenziell ein erheblicher Einkommensschub.
Das Resultat: wir haben alle mehrere Tote Bags im Schrank hängen.