Auf ersten Blick scheint das vielleicht absurd, aber wo bei so vielen Themen, besonders in der Ideologie, statistisch Unterschiede zwischen Männern und Frauen erscheinen, ist es nicht weit gegriffen zu theorisieren, dass auch in der Energienutzung mindestens in der Meinungshaltung Unterschiede auftauchen. Diese können sich auf den Transport und die generelle Haltung gegenüber Auswirkungen auf die Umwelt beziehen, aber auch im Haushalt machen sich Verschiedenheiten bemerkbar.
Allgemein
Etwas ältere Studien zeigten auf, dass Frauen prinzipiell umweltbewusster sind und sich energieschonender verhalten. Dies gilt aber auch für die jüngere Generation und so kann man spekulieren, dass mit der Zeit der Prozentunterschied in dieser Hinsicht kleiner wird. Weltweit profitieren besonders Frauen von der Verfügbarkeit nachhaltiger erneuerbarer Energien, besonders in armen ländlichen Regionen, in denen ohne Strom Haushaltstätigkeiten mühsam sind und lange dauern.
Eine Finnische Studie fand, dass Geschlechtsunterschiede sehr vom Herkunftsland der Befragten abhingen und sich besonders im Thema Transport zeigten. So verbrauchten Deutsche und Norwegische Männer 70-80% mehr Energie im Bereich Transport, 100% mehr in Schweden und 350% mehr in Griechenland. Die Studie eruierte, dass dies hauptsächlich an höherer Autonutzung und allen damit einhergehenden Faktoren lag.
Zu Hause
Da immer noch eine Kluft zwischen der Arbeitsteilung von Männern und Frauen liegt, finden aber auch jüngere Studien Unterschiede. Frauen sind immer noch durschnittlich mehr zu Hause als Männer und verbrauchen so statistisch dort mehr Energie – gleichzeitig nutzen Männer mehr Energie im Transport und in Freizeitaktivitäten und kaufen mehr umweltschädigende Geräte. Dies mag aber auch daran liegen, dass Männer in einem geteilten Haushalt traditionell öfter größere Einkäufe tätigen als Frauen.
Laut Vattenfall ist der Stromverbrauch im Haus recht ausgeglichen – aber die Geschlechter zeigen trotzdem unterschiedliche Nutzungsbilder. Frauen verbringen durchschnittlich mehr Zeit vor dem Fernseher (und mögen größere Fernsehbildschirme), aber Männer spielen mehr Videospiele und haben den PC länger an. Im Badezimmer liegen wiederum die Frauen in der Stromnnutzung vorne. Auf das Haus verteilt, ist die Energienutzung also je nach Sparte durchschnittlich unterschiedlich.
Energiesparen anpassen
Auch wenn der Unterschied im Individuellfall nur klein ist, lohnt es sich trotzdem bei Energiesparkonzepten auf Geschlechtsunterschiede einzugehen. Locker gesagt, muss sich der durchschnittliche Mann halt nicht so sehr um die schlechte Energieeffizienz seines Föhnes sorgen, während die meisten Frauen keine großen Gartenmaschinen betreiben, die mit einer abschaltbaren CEE Steckdose gesichert werden können, damit sie nur bei Nutzung tatsächlich Strom ziehen.
Aber auch in nicht ganz so offensichtlichen Bereichen führen Geschlechtsunterschiede zu verschiedenem Stromsparungsverhalten. So sind sich laut Statista zum Beispiel 66% der befragten Frauen gar nicht sicher ob ihr Haushalt Smart Home Anwendungen benutzt – entgegen 45% der Männer. Fürs Energiesparen ist aber der Wissensstand wichtig, besonders wenn es um Geräte geht, die rund um die Uhr Strom benutzen, wie Smart Home Steuerungsanlagen. Dabei sind viele Stromsparhilfen heutzutage jetzt mindestens über das Smart Home vernetzt, durch die Geräte von fern abgeschaltet und Heizungen so eingestellt, dass sie nur dann heizen wenn es auch nötig ist, werden können.