Foto: Rawpixels

Wir brauchen mehr feministische Geschichten und dieses Audiodrama ist ein guter Anfang

Kund*in
Audible
Autor*in
EDITION F studio
Gesponsert

Gute Geschichten mit selbstbestimmten, weiblichen Hauptcharakteren sind wichtig – aber leider Mangelware. Jetzt gibt es bald ein neues Audiodrama von Audible mit einer starken Frau in der Hauptrolle: „Julia & Romeo“.

Wie Shakespeare, nur feministischer

Schon der Titel lässt ahnen, wer im Vordergrund der radikalen Neuinterpretation des britischen Autors David Hewson steht, die er exklusiv für Audible geschrieben hat: Julia, eine junge Erwachsene, die sich ganz bewusst gegen die traditionellen Vorstellungen wendet, die ihre Eltern von der Rolle einer Frau haben. Sie wandelt sich von einem verwöhnten Mädchen zu einer emanzipierten und starken Frau. Wir waren bei den Aufnahmen im Studio dabei und sprachen mit dem Autor: Ist Shakespeare veraltet, müssen wir Klassiker neu erzählen? „Ich glaube, viele Leute haben Shakespeares ‚Romeo und Julia‘ missverstanden. Es ist keine dramatische Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte über Befreiung“, sagt Hewson.

Die berühmte Liebesgeschichte aus einer anderen Perspektive. Quelle: Audible

Wie viele Geschichten mit starken, weiblichen Hauptrollen gibt es eigentlich?

Cinderella, Schneewittchen, Rapunzel – die Handlung von einem Großteil der Geschichten, die wir schon aus Kindertagen kennen, wird in der Regel davon bestimmt, dass Frau auf einen Prinzen wartet und das große Glück eintritt, wenn er sie gefunden hat. Diese als Moralgeschichten angelegten Erzählungen klingen leider wenig nach Selbstbestimmung und viel mehr nach genau den Mustern, die wir doch eigentlich aufbrechen wollen. Nämlich, dass Frauen nur in einer Beziehung glücklich sein können, dass sie alles dafür tun sollten ihren „Prinzen“ zu finden und dass darin letztendlich die wichtigste Aufgabe oder gar der Sinn des Lebens besteht. Und das Problem ist: Auch neue Erzählungen, Filme, Geschichten und Hörbücher sehen oft nicht viel besser aus. In „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ beispielsweise soll eine der weiblichen Hauptfiguren nur durch einen Kuss von einem Mann gerettet werden können. Sind das nicht Metaphern und Bilder, die sich unterbewusst einschleichen und letztendlich vielleicht sogar das Gefühl bei Mädchen bestärken, dass ihr Glück von einem Jungen abhängt? 

Und eigentlich sprechen wir hier nicht nur von Geschichten, die wir jungen Menschen und insbesondere Mädchen erzählen, sondern genauso auch von den Geschichten, die Erwachsene beeinflussen. Was macht es mit uns, wenn wir den hundertsten Film mit flacher Handlung sehen, in dem Frauen vor allem Männern gefallen wollen? In denen die große, romantische Hochzeit das Lebensziel ist? „Verlobung auf Umwegen“, „Ein Chef zum Verlieben“ und wie diese amüsanten Liebeskomödien alle heißen. Es ist Zeit für Geschichten mit mehr Tiefgang, in denen es nicht nur darum geht, wie, ob, wann und in wen man sich verliebt.

Was ist bei „Julia & Romeo“ anders?

Mit „Julia & Romeo“ erzählt David Hewson einen Klassiker neu und macht Julia zur feministischen Hauptrolle: „Ich hoffe, dass Julia ein Vorbild für junge Frauen sein kann.“ Die Handlung setzt sich natürlich auch mit dem Thema Liebe auseinander, nur auf weniger romantische Weise. Verlieben sich Romeo und Julia wirklich auf den ersten Blick oder ist dieses Verlieben auch eine Fluchtmöglichkeit für Julia, die zu einer Ehe gezwungen werden soll, die sie nicht eingehen will? Die Thematik der Freiheit von gesellschaftlichen Normen und die Befreiung einer Identität, die der Vater Julia aufzwingen will, werden zentral und werfen Fragen auf: Sind wir die, die wir zu sein glauben? Oder sind wir letztendlich doch nur diejenigen, zu der uns Gesellschaft und Umfeld machen? „Meine Julia möchte einfach frei sein und dass ihr niemand ihre Identität vorschreibt“, betont Hewson. So werden die eigene Identität und die Fähigkeit, dieser Identität zu entfliehen – insofern das überhaupt möglich ist –zu Schlüsselelementen seiner Interpretation. 

Dass ein großes Medienunternehmen wie Audible sich eine solche Erzählung nun nicht nur traut, sondern prominent vermarket, lässt hoffen, dass bald mehr Filme, Serien oder Bücher erscheinen, in denen eine Frau ihren selbstbestimmten Weg geht und somit anderen Mut macht. „Julia & Romeo“ ist jedenfalls ein Anfang und genau die Art von Geschichte, von der wir in Zukunft noch ein paar mehr gebrauchen könnten. 

Autor David Hewson (Mitte) mit den Hauptsprechern Yara Blümel (Julia) und Nicolas Artajo-Kwasnieski. Bild: Audible

Das exklusiv für Audible geschriebene Audiodrama „Julia & Romeo“ gibt es ab 6. Juli 2017 als Download nur auf audible.de – und ist bereits jetzt vorbestellbar. 

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