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Wie man bei drohendem Burnout die Ruhe bewahrt – und den Job behält

Wenn die Arbeit zur Belastungsprobe wird – 6 Tipps, um bei Stress im Job den endgültigen Burn-out abzuwenden.

Wenn der Job sich nur noch wie die Hölle anfühlt

Einige kennen das wahrscheinlich aus eigener Erfahrung, fast alle zumindest aus dem Freundeskreis: Das Gefühl, dass der Job zu einer einzigen Hölle geworden ist; jeden Abend müde, gestresst, frustriert zu sein. Bis vor einigen Jahren stiegen die Zahlen der diagnostizierten Burn-out-Erkrankungen noch drastisch an, nun gibt es seit kurzer Zeit einen Rückgang, allerdings werden nun viel häufiger Depressionen diagnostiziert, die der Grund für einen Burn-out sein können.

Zu bestimmen, wann ein behandlungsbedürftiger Burn-out vorliegt und in welchen Fällen es sich um eine Krise im Job handelt, die ohne Hilfe von außen wieder vorbeigehen wird, ist schwer zu beurteilen. Es gibt jedoch Warnsignale, auf die jeder achten kann.

Der amerikanische Burn-out-Spezialist Ben Fanning hat eine Liste mit sechs Tipps zusammengestellt, was man selbst tun kann, um gegen einen drohenden Burn-out entgegenzuwirken – ohne gleich den Job kündigen zu müssen:

1. Probleme aktiv angehen

Keine gute Idee: Ständig darüber zu klagen, wie schlimm die Situation im Job ist, ohne wirklich etwas dafür zu tun, damit sich etwas ändert. Fanning nennt diese Leute die “happy hour complainer.“ Stattdessen sollte man unbedingt bei den zuständigen Menschen im Unternehmen die Dinge ansprechen, die dafür sorgen, dass man im Job momentan nicht mehr klarkommt. Wer sich also behauptet und offen Probleme anspricht, kann sich nicht länger damit herausreden, dass er ja eh nichts zu sagen hätte und sich deshalb nie etwas ändern wird.

2. Mache ich überhaupt das, was ich sollte?

Fanning findet es immer wieder überraschend, wie oft die Arbeit, die man macht, rein gar nichts mit der eigentlichen Jobbeschreibung zu tun hat. Er empfiehlt, eine Liste zu erstellen, welche Aufgaben man tatsächlich tagtäglich in seinem Job zu erledigen hat – und diese mit der ursprünglichen Jobbeschreibung zu vergleichen. Man sollte mit seinen Vorgesetzten sprechen, falls mittlerweile viel mehr zu stemmen ist, als eigentlich vorgesehen war. So kann man ihm oder ihr besser klarmachen, dass die Arbeitslast zu viel geworden ist.

3. Sich perfekte Bedingungen vorstellen

Es ist das eine, unglücklich über die momentane Situation zu sein – die Frage ist aber: Könnte man überhaupt umreißen, wie der ideale Job aussähe? Wie sähen perfekte Arbeitszeiten, Aufgaben und Kunden- oder Kollegenbeziehungen aus?
Diese Fragen sollte man sich selbst beantworten können, um sich darüber klar zu
werden, was sich verändern müsste, damit es einem besser geht.

4. Lösungsansätze parat haben

Wer sich zum Gespräch mit seinem Vorgesetzten entschlosen hat, weil er findet, dass es so nicht weitergeht, der sollte sich nicht einfach vor den Chef hinsetzen und sagen, dass man etwas anderes machen will. Sondern unbedingt einen konkreten Vorschlag mitbringen. Zum Beispiel, die Abteilung oder den Arbeitsbereich zu wechseln, oder man bringt Ideen an, wie die Arbeit in der aktuellen Position wieder besser funktionieren könnte. Einen solchen Vorschlag sollte man aber unterfüttern können, zum Beispiel, indem man vorher (womöglich auch jenseits der Arbeitszeit) in ein Projekt investiert, das einem wirklich am Herzen liegt und das richtig Spaß macht. Wer dabei vorzeigbare Ergebnisse erzielt, hat etwas in der Hand, um den Chef oder die Chefin von den eigenen Ideen für etwas Neues zu überzeugen.

5. Eine Auszeit nehmen

Ein paar Tage Urlaub sind natürlich immer ein gute Möglichkeit, Distanz zum Stress im Job zu bekommen. Wer sich wirklich ausgebrannt fühlt, sollte alles ausprobieren, was einem die Möglichkeit zum Luftholen und Reflektieren gibt. Sei es, sich ein paar Tage krankschreiben zu lassen, oder eine Zeitlang unbezahlten Urlaub zu nehmen. In dieser
Zeit, rät Fanning, sollte man sich wirlich komplett vom Job lösen, also Dienstlaptop und Diensthandy in Ruhe lassen. Es sollte darum gehen, die Batterien wieder aufzuladen und eine neue Perspektive für sich selbst und die eigene Zukunft zu finden.

6. Sich professionelle Hilfe suchen

Dampf und schlechte Laune an Freunden oder Familie auszulassen, mag vielleicht kurzfristig nützlich sein, um Stress abzubauen; auf lange Sicht wird das nicht helfen, um die Situation im Job zu verbessern. Außerdem kann man sich ziemlich sicher sein, dass auch die geduldigsten Freunde irgendwann keine Lust mehr haben, sich immer wieder die gleichen Geschichten anzuhören, egal wie hoch der eigene Leidensdruck ist. Wenn sich das Bedürfnis, ausführlich über eine belastende und stressige Situation im Job zu reden, über Monate hält, könnte es eine gute Idee sein, sich jemanden zu suchen, der auf solche Situatioen spezialisiert ist – um eine unvoreingeommene, vertrauliche dritte Sicht auf die Situation zu bekommen.

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