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Stress abbauen: Bewegung gegen Burnout

Gegen Burnout gibt es viele Strategien. Ein wichtiger Baustein: Bewegung. Und zwar ohne Leistungsdruck, dafür aber spielerisch und ganz natürlich – Tipps vom Trainer.

Depression statt Burnout

Während Experten sich weiterhin über die Definition des Burnout-Syndroms streiten, geht die Anzahl der Betroffenen erstmals deutlich zurück, nämlich um ein ganzes Drittel, meldete die Krankenkasse DAK schon vor einem Jahr. Doch von Entwarnung kann auch im Jahr 2015 nicht die Rede sein. Denn stattdessen steigt die Zahl der diagnostizierten Depressionen – und die steckt häufig nach einem Burnout.

Psychosomatische Symptome

Burnout-Vorsorge und Behandlungsmöglichkeiten stoßen oft an Grenzen. Für die Betroffenen ist die Phase eines Burnouts immer eine ernste und einschneidende Situation, die sich in Form von körperlicher und seelischer Erschöpfung bis hin zu schweren psychosomatischen Symptomen, Angstzuständen und eben Depressionen äußern kann.

Ursachen der Erschöpfung

Viele der Ursachen für einen Burnout sind heute bestens bekannt. Vor allem ein dauerhaft hoher Leistungsanspruch ist ein zentraler Auslöser. Und das gilt sowohl für den beruflichen wie den privaten Bereich. Auch die permanente Erreichbarkeit über Mobiltelefon, E-Mail und andere moderne Kommunikationsmittel zählt zu den wesentlichen Einflussfaktoren.

Strategien gegen den Burnout

Es gibt viele Ansätze, die einem Burnout entgegenwirken können. Angefangen bei einem effektiven Zeitmanagement über Entspannungsverfahren bis zum Einsatz von Medikamenten wie Antidepressiva. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der oft noch unterbewertet wird, ist die körperliche Bewegung, wie eine große Zahl von Studien zeigt. Die Evolution hat den Menschen als Bewegungstier konzipiert und nicht für einseitige, oft sitzende Tätigkeiten, die zwar den Kopf, aber nicht den Körper fordern. Umso wichtiger ist es in Phasen dauerhafter Belastung, dass wir die regenerierende Wirkung von Bewegung als Ausgleich nutzen.

Bewegung ohne Leistungsdruck

Für Betroffene in einer Burnout-Phase kommt es darauf an, Bewegung nicht unter dem Leistungsaspekt zu sehen und die bekannten Verhaltensmuster nicht durch Kilometerrekorde und Bestzeiten zu bedienen. Das Ziel ist vielmehr, die Bewegung an sich als Erfolgserlebnis zu sehen. Das gelingt am besten durch die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und durch intensives Wahrnehmen der Natur, ob beim Jogging, Crossfit oder irgendeinem anderen Outdoortraining.

Welcher Sport passt jetzt?

Um Körper und Geist nicht noch mehr zu erschöpfen, gilt es, das richtige Maß für Bewegung und Sport zu finden. Vielleicht gibt es Sportarten oder Trainingskonzepte, die man von früher kennt und die damals Spaß gemacht haben? Oder ist es reizvoller, eine komplett neue Bewegungsform kennenzulernen? Wie könnte sich ein Zeitfenster für Bewegung in den Tagesablauf integrieren lassen? Welche Sportart lässt sich auch bei körperlichen Beschwerden ausüben? Vielleicht gibt es jemanden, der mich bei der Umsetzung meiner Pläne unterstützen kann? Ein Personal Trainer kann helfen, ein passendes Programm zusammenzustellen, eben ein Personal Training, das genau zu den individuellen Bedürfnissen passt.

Spielerisch und natürlich, bitte!

Sinnvoll ist jede Art der Bewegung, bei der eine spielerische und natürliche Umsetzung im Fokus steht. So kann man beispielsweise ohne Uhr in die Joggingrunde starten und einmal eine völlig neue Strecke erkunden. Wie wäre es, das Lauftraining einmal zu unterbrechen, um über Baumstämme zu balancieren oder einen Hang auf allen Vieren hochzukrabbeln? Dadurch wird der Körper ganzheitlich und sehr vielseitig gefordert, ohne dass eine messbare Leistung zu erbringen ist. Es wird Spaß machen, ohne Druck und Erwartung an eine Situation heranzugehen und stattdessen wieder offen für Neues zu sein.

Entspannter leben

Im Idealfall lassen sich die durch die Bewegung erlebten Erkenntnisse auch auf die Arbeits- und persönliche Situation übertragen. Die Freude über neu entdeckte Fähigkeiten und Bewegungsmuster stärken das Selbstbewusstsein und verbessern das Körpergefühl. Eine insgesamt entspanntere Lebenssituation stellt sich ein, die Leere im Kopf wird gegen Begeisterungsfähigkeit ausgetauscht.

Es ist quasi unmöglich, nach einer spielerischen Bewegungseinheit aus der Natur zurückzukehren und danach nicht ausgeglichener zu sein … Bewegung hilft natürlich!

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