Daddy Cool über veraltete Rollenbilder, geteilte Care-Arbeit und das, was Väter verpassen, wenn sie sich aus allem raushalten

Autor*in
Edition F studio
Kund*in
Orangina
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Er ist „der Daddy unter den Mamabloggern“: Matthias Burock alias Daddy Cool. Insbesondere auf Instagram folgt ihm eine ständig wachsende Community und feiert die sonst eher seltenen Einblicke in das Leben eines Papas, der sich der Herausforderung des Vaterseins mit allen Konsequenzen stellt und absolut nichts davon hält, wenn Väter sich aus Kindererziehung und Haushalt raushalten. Schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter, sondern in einer Zeit, in der eines der wichtigsten Ziele ist, Gleichberechtigung zu schaffen – und zu leben.

Mann geht auf die Jagd und bringt das Essen, Frau steht in der Küche und kümmert sich ums Kind – wo leben wir denn? Matthias ist unter dem Namen Daddy Cool einer der bekanntesten Daddy-Blogger im Land. Er nimmt sich Themen an, die von Rückwärtsgewandten eher den Frauen zugeordnet werden. Sei es das Stillen, neueste Beikost-Trends wie Baby-Led Weaning oder Elternabende. Daddy Cool denkt gar nicht daran, sich aus all dem rauszuhalten. Er stellt die herkömmlichen Familienmodelle auf den Kopf und öffnet damit die Türen in einen Zukunftsraum, in dem Traditionen und alte Rollenmuster über den Haufen geworfen werden.

In unserem Video “Dreh’s doch mal um” plädiert Daddy Cool dafür, dass Familie ganz viel bedeuten kann. Dass es heute eine Menge unterschiedlicher Familienmodelle gibt, die zwar unkonventionell sind und dennoch oder gerade deswegen perfekt funktionieren – vor allem dann, wenn dabei die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden.

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Daddy Cool’s Top 3 der Dinge, die wir neu denken sollten:

Matthias hat sich als Daddy Cool mit seinen Texten insbesondere auf Instagram einen Namen gemacht und eine große Community aufgebaut. Er schreibt über seine Kinder, das Familienleben im Alltag und alle denkbaren Themen rund um die Erziehung. Dabei mag er das Wort “Erziehung” eigentlich nicht und sucht schon seit langem nach einem alternativen Begriff, der besser in unsere heutige Zeit passt. Während des Drehs haben wir Daddy Cool gefragt, was man seiner Meinung nach außerdem noch neu denken sollte:

1. Es geht auch anders: Lasst uns den Kindern Gleichberechtigung vorleben!

„Man kann die vorherrschenden Rollen umdrehen und den Kindern zeigen, dass es halt nicht die eine Rolle der Mama, die eine Rolle des Papas gibt. Wenn die Kinder das über uns vorgelebt bekommen, dann kennen sie es von Anfang an nicht anders. Kinder sind ja sehr feinfühlig. Kinder kriegen viel mehr mit, als wir denken. Ich denke, wenn man einen Alltag mit gleichberechtigten Rollen lebt und auch vorlebt, dann muss man den Kindern nicht ständig explizit sagen: Das ist nicht Mamas Aufgabe! Das ist nicht Papas Aufgabe! Jeder macht halt das, was er am besten kann, und dann sind alle fein.“

2. Unternehmen sollten beide Elternteile unterstützen!

„Firmen müssen dafür Sorge tragen, dass die Eltern bei ihren Kindern sein können. Wenn ein*e Arbeitnehmer*in genau weiß: Wäre ich jetzt zwei Monate in Elternzeit, dann bleibe ich zwar in der Firma, aber bekomme einen anderen Posten – das geht gar nicht! Dafür muss es Verständnis geben. Sind nicht auch die Firmenbosse selber Vater oder mal Vater gewesen oder haben die alle keine Kinder? Die müssen sich hineinversetzen können in denjenigen, der gern mit seinem Neugeborenen oder mit seinem Kleinkind Zeit verbringen möchte. Das muss man unterstützen!“

3. Seht die Welt einfach mal aus den Augen der Kinder!

„Kinder haben’s drauf. Die wissen schon, dass man im Moment leben sollte. Die können das, die beherrschen das. Im Gegensatz zu uns. Uns geht diese Fähigkeit oftmals verloren im Laufe des Erwachsenwerdens. Wir sollten die Welt viel öfter mit den Augen der Kinder wahrnehmen. Alles auf Anfang. Alles neu ordnen. Alles einmal umdrehen. Das Leben ist ein Lernprozess. Wir lernen jeden Tag. Warum nicht auch, alte Rollen abzustreifen und neue Rollen anzunehmen – und zuzulassen.“

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