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Ulrike Hoffmann: „Wir wollen Frauen ermutigen, sich mit dem Berufsbild der IT-Beraterin zu beschäftigen“

Kund*in
Capgemini Deutschland
Autor*in
EDITION F studio
Gesponsert

Ulrike Hoffmann ist Head of Operations Insights & Data bei Capgemini Deutschland. Im Interview erzählt sie, warum die IT-Beratung ein attraktives Berufsbild für Frauen ist.

Als Head of Operations Insights & Data Deutschland bei Capgemini steuert Ulrike Hoffmann die erfolgreichen Kundenbeziehungen in anspruchsvollen Projekten und verantwortet dabei ein Team von 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem leitet sie die Führungskräfteentwicklung und das Recruiting für diesen Bereich – und sorgt dadurch mit ganzem Herzen für mehr Frauen in ihrem Team. Frauen sind bei Capgemini ein Fokusthema, erst kürzlich wurde das Unternehmen als beste*r Arbeitgeber*in für Frauen ausgezeichnet. Im Interview stellt sie das Berufsbild der IT-Beraterin und den expedITion Workshop Women vor  – ein Workshop-Format, in dem verschiedene berufliche Optionen für Frauen in der IT beleuchtet werden.

Du hast bereits 15 Jahre Führungserfahrung – kannst du gleich zu Anfang einen richtig guten Karrieretipp verraten?

„Ich kann nur jeder jungen Kollegin und jedem jungen Kollegen raten: Finde heraus, was du willst! Dann überlege, wo du stehst und welche Schritte nötig sind, um dein Ziel zu erreichen. Und dann lauf los! Es wird Stolpersteine geben und Herausforderungen, die zu meistern sind. Lass dich trotzdem nicht abbringen.“

Was hat dich ganz persönlich bisher am meisten weitergebracht?

„Ich habe immer nach Vorbildern geschaut, um mich zu orientieren, und hole mir bis heute aktiv Feedback von den verschiedensten Menschen im Unternehmen – oder außerhalb. Das hilft mir bei meiner persönlichen Entwicklung. Letztendlich ist es aber mein ganz individueller Weg. Ich habe gelernt, dass ich notwendige Entscheidungen selbst treffen und meine Ambitionen klar kommunizieren muss. Wenn ich heute Handlungsfelder identifiziere, an denen ich arbeiten will, dann packe ich die auch an – mit der nötigen Konsequenz.“

Du leitest auch die expedITion Workshops Women, die sich speziell an Frauen richten, die sich in der IT-Beratung weiterentwickeln möchten. Was genau wollt ihr mit dem Workshop erreichen?

„Wir stellen immer wieder fest, dass viele Frauen kein umfassendes Bild davon haben, wie breit gefächert die Rollen sind, die wir als IT-Beratungshaus anbieten. Häufig ist es so, dass Informationstechnologie ausschließlich mit Software Engineering gleichgesetzt wird. Selbstverständlich gehört das dazu, aber gleichermaßen agieren wir in unseren Projekten zum Beispiel auch als Prozessberaterinnen, Business Analystinnen und Projektmanagerinnen. Deswegen beschränkt sich die Suche auch nicht nur auf Absolventinnen und Professionals aus Informatikstudiengängen. Eine gewisse IT-Affinität ist natürlich wichtig, aber wir wollen gerade auch Frauen aus anderen Studiengängen ermutigen, sich mit dem Berufsbild der IT-Beraterin zu beschäftigen. Unser Ziel ist es, bei dem Workshop einen Einblick zu geben in die vielen verschiedenen Rollen, die wir Frauen anbieten können.“

Auf welche Inhalte freust du dich besonders?

„Einige unserer Kolleginnen werden sich mit ihrem persönlichen Werdegang vorstellen. Es wird um ihren Arbeitsalltag gehen, wie sie sich bei Capgemini entwickeln können, aber auch darum, welchen Herausforderungen sie sich stellen. Beispielsweise gehen wir auf die Fragestellung nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Beratung ein. Außerdem wird es um die Entwicklung des persönlichen Zielbildes gehen. Capgemini ermöglicht unseren Kolleginnen mehrmals im Jahr ein Karrierecoaching mit einer externen Trainerin, Birgit Mogler. Neben einer Standortbestimmung wird dabei das eigene Zielbild mit den erforderlichen Schritten erarbeitet. Ich freue mich, dass Birgit im Rahmen dieses expedITion Workshops ein solches Karrierecoaching für die Teilnehmerinnen anbieten wird.“

Sollte es in großen Unternehmen noch mehr spezielle Angebote für Frauen geben?

„Ja, in jedem Fall. Es entwickelt sich einiges in die richtige Richtung, zum Beispiel hat sich das Angebot an Arbeitszeitmodellen deutlich verbessert. Damit lassen sich Beruf und Familie schon besser miteinander vereinbaren. Aber Frauen wollen ja nicht nur arbeiten, sondern auch ihre Karriere ausbauen. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen und mehr Führungskräfte, die das unterstützen. Hier sind wir vielerorts immer noch im Prozess des Umdenkens – und zwar auf beiden Seiten. Ich wünsche mir dabei, dass stärker auf eine „Can-do“-Mentalität gesetzt wird, denn eigentlich ist auf beiden Seiten alles möglich. Es freut mich, dass wir bei uns dieses Thema intensiv angehen und sowohl den Dialog als auch die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen deutlich stärker in den Fokus gerückt haben.“

Ist IT-Beratung denn für Frauen generell ein attraktiver Berufszweig?

„Unbedingt! Einerseits bietet die IT-Beratung viele unterschiedliche Möglichkeiten und das bezieht sich nicht nur auf die Projektrollen, die ich oben bereits skizziert habe, sondern insbesondere auch auf die Branchen. Wo sonst gibt es die Möglichkeit, unterschiedliche Branchen mit ihren speziellen Prozessen und Anforderungen kennenzulernen und dort spezifisches Wissen und Kompetenzen aufzubauen? Andererseits ist es aus meiner Erfahrung heraus auch sehr wichtig, dass Projekte ausgeglichen besetzt sind. Ich habe viele verschiedene Projekte geleitet und begleitet. Ich kann nur sagen: Neben dem richtigen Skill-Mix leistet auch die Ausgewogenheit in der Teambesetzung einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg.“

Zusätzlich bist du in deinem Team auch Head of Diversity. Wie können Unternehmen in Zukunft diverse Teams fördern und Frauen gezielter ansprechen?

„Im Wesentlichen sind mir hier zwei Punkte wichtig. Erstens sind inzwischen viele Unternehmen entschlossen, Vielfalt zu fördern. Diversity Manager werden benannt und Ziele definiert. Um das Thema aber tatsächlich erfolgreich implementieren zu können, muss das gesamte Leadership-Team ins Boot geholt werden. Top-down und Bottom-up muss ein Diversity-Programm gelebt werden. Wenn jede Führungskraft mit dem eigenen Team aktiv dazu beiträgt, kann gelebte Vielfalt entstehen. Wir sind sehr erfolgreich mit dem Netzwerk Women@Capgemini. Dort sind allein in Deutschland rund 30 Kolleginnen vertreten, die sich beispielsweise um Kontakte zu Frauenbeauftragten an Hochschulen oder zu externen relevanten Plattformen kümmern und gleichzeitig als Botschafterinnen in ihren eigenen Teams und gegenüber Führungskräften dienen. Zweitens nehme ich immer wieder wahr, dass nicht wenige Frauen sich selbst im Weg stehen. Weil es an Zuspruch, Unterstützung und weiblichen Vorbildern fehlt, bleiben manche Karriereschritte ein Wunsch. Wir können Frauen ihre Entscheidungen nicht abnehmen, aber wir können sie unterstützen, sich mit ihren Wünschen und Zielen konkret auseinanderzusetzen. Wir können sie ermutigen, sich etwas zuzutrauen, ihre Ambitionen zu formulieren und sie dann mit gezielten Maßnahmen wie Trainings oder Mentoring bei der Zielerreichung begleiten.“

Der nächste expedITion Workshop Women findet am 06.12.2018 in Berlin statt. Weitere expedITion Workshops gibt es in Stuttgart, Frankfurt am Main, München und Düsseldorf. Capgemini übernimmt die Anreise und Übernachtung.

Du möchtest dich gerne für einen der Workshops bewerben? Dann findest du hier alle Infos.

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