Bewusste Pausen helfen im Alltag einen klaren Kopf zu bewahren. Besonders effektiv: eine Runde meditieren. Unsere Community-Autorin hat ihr Geheimrezept für etwas Erholung in wenigen Minuten aufgeschrieben.
Gönn dir mal eine Pause!
Wie ist das denn so mit den Pausen? Wie viel Urlaub braucht man wirklich vom Alltag und wann ist es wichtig, mal den Stecker zu ziehen? Das ist nur schwer zu beantworten. Denn manche Menschen scheinen immer mit einer Leistung von 200 Prozent zu funktionieren, andere sind dagegen ständig gehetzt und krank – und wieder andere pausieren regelmäßig oder haben generell ein niedriges Lebenstempo. Und dann gibt es noch die, die einen sehr ausgeglichenen Energiehaushalt haben – bei denen ist sowieso alles im Lot.
Welches Tempo richtig ist und welches nicht, ist letztlich eine individuelle Entscheidung. Und sicherlich ändert sich das auch im Laufe eines Lebens.
Wichtig ist, auf seinen Körper zu hören
Mein eigenes Tempo habe ich durch regelmäßige Yoga-Einheiten und ein Wochenende mit Achtsamkeitstraining kennengelernt und damit eine Veränderung eingeleitet. Zumindest gelingt es mir immer öfter bewusst mit mir umzugehen und auf meinen Körper zu hören.
Um meine Batterien wieder aufzuladen, bevorzugte ich bisher eher Aktivität an der frischen Luft: Schwimmen, laufen und auch Gartenarbeit machen meinen Kopf wunderbar leer. Dann bin ich eins mit der Welt und glücklich. Das würde auch jetzt noch klappen, aber im Alltag Zeit für Gartenarbeit zu finden? Manchmal ist das ein bisschen schwierig, wenn man nach der Arbeit mal wieder im Stau steht. Dann doch lieber Liegestuhl oder Couch? Nicht für mich. Das ist zwar auch mal ganz nett, aber es bringt mir keine Energie zurück.
Die Alternative: Meditation
Meditation war neu für mich. Viel darüber gelesen, hörte sich alles erst einmal sehr nach Räucherstäbchen und Mandala an – aber eigentlich braucht man das alles nicht.
Es reicht, einfach nur auf den Atem hören, ein sanftes „OM“ zu säuseln und bei sich zu bleiben. Schon verfliegen Anspannung und Termindruck, die Müdigkeit oder auch Ärger. Neue Energie steht bereit. Manchmal bin ich auch etwas müde danach, denn dann verschafft sich mein Körper Gehör und ich spüre Bedürfnisse, die ich vielleicht vorher übergangen hätte. Trotzdem, der Kopf ist wacher als vorher.
Meditation geht überall und ist auch ganz einfach. Meditieren lässt sich im parkenden Auto, während einer Abendveranstaltung und sogar am Flughafen. Wichtig ist, sich zu konzentrieren. Sich auf sich selbst zu konzentrieren.
Mithilfe einer kleinen Anleitung gelingt es auch mir, für kleine drei Minuten meine Gedanken zu disziplinieren. Für alle, die es auch einmal ausprobieren wollen:
1. Aufrechter bequemer Sitz, die Augen geschlossen oder zumindest fast geschlossen; manchmal hilft es, einfach ins Leere zu blicken.
2. Tief durch atmen. Am besten tief in den Bauch atmen, vielleicht hilft es die Hände auf den Bauch zu legen und die Wölbung dabei zu spüren. Beim Ausatmen ein wenig dagegen drücken und spüren, wie die Bauchdecke gen Rücken geht.
3. Wir sind bei uns angekommen. Nun darf die Atmung fließen. Man kann entweder mit einem Mantra meditieren oder nur auf den Atem hören. Nun drei Minuten lang: „OM“ mit der Einatmung, „OM“ mit der Ausatmung.
4. Sobald Du merkst, dass sich deine Aufmerksamkeit zerstreut und du gedanklich gerade den Einkaufszettel durchgehst – einfach wieder zurückkommen, zur Atmung und zum Mantra.
5. Nimm am Ende der Meditation einige tiefe Atemzüge und spüre in die Ruhe und Energie hinein, öffne nun die Augen.
Hat sich danach etwas verändert? Bestimmt. Zumindest hat man sich einfach mal aus dem Hamsterrad ausgeklingt und das „always on“, hinter sich gelassen. Das alleine tut schon gut. Verändert es die Welt? Na, zumindest hat es mich ein wenig verändert und entspannt. So schaffe ich es auch immer öfter an Kreuzungen nicht gleich zu hupen – stattdessen atme ich einfach mal durch. Und das kann im Kleinen dann schon einmal die Welt verändern.
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