Notizen, die handgeschrieben sind, haben eine nachhaltige Wirkung – sowohl bei den Schreiber*innen als auch den Empfänger*innen.
Old but Gold
Wer macht heute noch während eines Meetings oder einer Vorlesung handschriftliche Notizen? Geschweige denn schreibt mal eine altmodische Postkarte oder einen Brief? Die meisten greifen auf die durchaus praktischen digitalen Varianten wie Laptop, Tablet oder Handy zurück. Wieso auch nicht? Doch Papier und Stift sollten nicht unterschätzt werden: Handgeschriebenes wird bewusst und nachhaltig wahrgenommen, während digitale Nachrichten oder Notizen eher Nebenprodukte sind, die wir nicht so leicht behalten können.
Einer Studie zufolge fördert das Mitschreiben per Hand die Informationsverarbeitung, da man aus Zeitgründen die Informationen meist filtert, reflektiert und in eigenen Worten zusammenfasst. Beim Tippen hingegen ist man wesentlich schneller und neigt dazu, ganze Sätze und Formulierungen eins zu eins mitzuschreiben. Dabei werden wir kaum zum Nachdenken angeregt und die Informationen bleiben nicht so gut in unserem Gedächtnis hängen.
Hinzu kommt, dass einem bei der Arbeit an Laptop meist Push-Mitteilungen angezeigt werden, die aus der Arbeit herausreißen können. Irgendein Smartphone leuchtet schließlich immer auf. Ein altmodischer Brief von Freund*innen kommt da schon seltener in die Quere, schafft sogar eine kleine Pause nur für einen selbst – und man freut sich doch auch, neben all den Rechnungen mal eine liebe Nachricht im Briefkasten zu finden. Warum also schreiben wir nicht wieder ein paar mehr Briefe, Postkarten oder einfach einen Klebezettel mit einer Botschaft, die genauso nachhaltig im Kopf bleibt und auch von der*dem Empfänger*in immer wieder hervorgeholt werden kann.
Vier Notizen, die viel bewirken können
Handgeschriebene Nachrichten sind eindrücklich und das wahrscheinlich gerade, weil sie nicht mehr die Regel sind. Der Autor Jeff Haden schreibt in einem Artikel bei inc. über bedeutende Notizen, die ihr anderen schreiben könnt. Vier davon finden wir sehr inspirierend. Sie zeigen, wie besonders Handgeschriebenes sein kann und welche langanhaltenden Wirkungen möglich sind – nicht nur bei der*dem Schreiber*in selbst, sondern vor allem auch bei der*dem Empfänger*in:
1. Eine Dankeschön-Notiz
Schon eine kleine Notiz kann eine große Wirkung haben. Oft beziehen wir unser Selbstbewusstsein noch aus der Bestätigung von anderen Menschen. Somit kann ein schriftliches Dankeschön die Person bestärken und ihr mehr Selbstbewusstsein schenken.
2. Eine Entschuldigung-Notiz
Ein „Tut mir leid“ geht schnell über die Lippen und kann genauso schnell auch wieder vergessen werden. Aber eine handgeschriebene Entschuldigung ist viel eindrücklicher und zeigt, dass ihr die Gefühle der anderen Person wertschätzt. Denn Zeit ist für uns alle kostbar und die habt ihr euch damit für den*die andere*n genommen.
3. Eine Glückwunsch-Notiz oder eine Gute-Nachricht-Notiz
Unser Gehirne funktionieren leider so, dass sich schlechte Nachrichten viel mehr in unser Gedächtnis einbrennen als gute. Warum also nicht dazu beitragen, dass uns und unsere Liebsten mehr positive Nachrichten umgeben – denn sie können Menschen inspirieren oder motivieren weiterzumachen, wenn sie gerade eine schwierige Zeit haben.
4. Eine unerwartete Komplimente-Notiz
Egal ob es sich dabei um eine*n gute*n Freund*in, ein Familienmitglied oder eine*n Nachbar*in handelt: Ein Kompliment hören alle gerne. Verständlich, denn sie sorgen für ein Gefühl der Wertschätzung und für gute Laune für den ganzen Tag.
Also vielleicht demnächst neben dem Tablet auch Stift und Papier einpacken: So bleiben alle Notizen, egal ob für sich selbst oder andere, besser in Erinnerung und gehen zwischen den unendlich vielen anderen Nachrichten nicht unter. Außerdem: Wer sagt, dass man sich nicht mal selbst kleine Komplimente-Notizen schreiben kann, um zwischen den vielen Mails mal eine wohltuende Nachricht zu lesen?