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Solidarität unter Frauen? Hell yeah!

Was ich anderen Frauen und Müttern sagen möchte: Ihr seid großartig.

Wir fühlen uns immer bewertet

Gestern habe ich einer Frau hinterhergestarrt. Sie schob ein quengelndes Kind im Wagen vor sich her, die Einkaufstasche, die daran baumelte, war prall gefüllt, einen Hund führte sie auch noch an der Leine mit. Müde wirkte sie. Sie muss meinen Blick bemerkt haben, sah aber stur weiter geradeaus. Wahrscheinlich vermutete sie, ich würde etwas Abfälliges über sie denken, über ihre Augenringe etwa, über das ungebügelte T-Shirt. Kennt man ja. Keine Solidarität unter Frauen und so weiter.

Ich starrte sie allerdings an und dachte: „Ich weiß genau, wie du dich gerade fühlst. Mir geht es oft genau so. Wahrscheinlich war das Kind die ganze Nacht wach. Wahrscheinlich wollte der Hund gerade ein Eichhörnchen jagen. Wahrscheinlich wartet zuhause ein Berg Wäsche. Ich sehe dich. Ich sehe, was du alles schaffst, am Laufen hältst, unbemerkt, jeden Tag.”

Ich weiß, was du leistest!

Das ist es, was ich anderen Frauen und Müttern sagen möchte: Ich sehe dich. Ich sehe genau, dass du erst am Abend dazu kommst, dir die Haare zu waschen, weil die beiden Kleinen dir den ganzen Tag keine Ruhe gelassen haben. Ich sehe, dass du deinen Job gewissenhaft erledigst, und trotzdem nicht vergisst, das Geschenk für den Kindergeburtstag zu besorgen. Ich sehe, dass du deine kranke Mutter anrufst, während du den Kleinen auf der Schaukel anschubst. Ich sehe, dass du zuhause noch schnell alles aufräumst, obwohl du in der Nacht alle zwei Stunden wach warst. Ich sehe, dass ein Lachen von dir schöner ist als alles, was man in einem Hochglanzmagazin findet. Ich sehe, dass du verletzlich bist, und ich halte das nicht für schwach, sondern für echt.

Liebe Mütter, liebe Frauen, liebe Schwestern, liebe Kolleginnen, liebe Töchter, liebe Singles, liebe Introvertierten, liebe Partygirls, liebe Mädels, liebe Verrückten, liebe Königinnen, liebe Chefinnen, liebe Normalen: Ich sehe euch!

Ich sehe, wie ihr kämpft und dabei nicht immer gut ausseht. Ich sehe, wie ihr auch mal eine falsche Entscheidung trefft. Ich sehe, wie ihr in euren eigenen Ängsten gefangen seid. Ich sehe, dass ihr zu viel auf euer Handy starrt, aber auch, wie ihr dann mit nur einer WhatsApp jemand anderen zum Lächeln bringt. Ich sehe euch und all das, was ihr schafft, am Laufen haltet, unbemerkt, jeden Tag. Zeigt euren Kampf, euer Lachen, eure Augenringe und eure ungebügelten T-Shirts. Und ich zeige euch meine. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.

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