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Jobwechsel: Eine Recruiterin und eine Quereinsteigerin erzählen, was dabei wichtig ist

Kund*in
GULP
Autor*in
EDITION F studio
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Den Job wechseln oder lieber doch nicht? Vor dieser Frage stehen wir immer wieder. Wann ein Neuanfang Sinn macht und wie er auch wirklich klappt, verraten eine Recruiting-Expertin und eine Quereinsteigerin im Interview.

Alles auf Anfang!

Ein Neuanfang ist selten leicht und immer viel Arbeit, aber manchmal eben auch genau das, was wir brauchen, um beruflich so richtig glücklich und zufrieden zu werden. Blauäugig sollte man aber nicht an die Sache rangehen, sagt Romy Berger, die sich nach einigen Jahren Selbstständigkeit als Modedesignerin noch einmal ganz neu orientiert hat. Mit 37 hat die zweifache Mutter als Quereinsteigerin im IT-Bereich gestartet. Am wichtigsten findet Angelique Stranz dabei überhaupt nicht den Abschluss, den eine Bewerberin hat, sondern vielmehr die Bereitschaft neue Dinge anzupacken. Sie ist Recruiting-Expertin bei GULP, einem Personaldienstleister für IT, Engineering und Finance und weiß, worauf es ankommt. Was man beim Neustart beachten sollte und wie man den richtigen Job für sich findet, haben uns beide im Gespräch erzählt.

Welche Fragen kann man sich selbst stellen, um den Job zu finden, der wirklich zu einem passt?

Angelique: „Es ist wichtig, herauszufinden, was einem persönlich liegt und bei welchen Themen man sich wirklich reinknien will. Als Recruiting-Consultant bei GULP erlebe ich oft, wie erleichtert Menschen sind, wenn sie merken, dass wir im Gespräch ihre Stärken und Interessen herausarbeiten wollen. Es bringt nichts, nur nach einem toll klingenden Jobtitel oder der Höhe des Gehalts zu entscheiden. Die Inhalte und Aufgaben, das persönliche Umfeld und die Entwicklungsmöglichkeiten sind genauso wichtig.“

Romy: „Man muss sich immer wieder selbst fragen, ob sich das, was man gerade macht, richtig anfühlt oder ob man jeden Tag das Gefühl hat, eigentlich lieber etwas anderes machen zu wollen. So war es bei mir – und dann wird es Zeit, über einen Wechsel nachzudenken.“

Romy, du hast dann von der selbstständigen Modedesignerin zu einem technischen Beruf gewechselt. Welche Herausforderungen hat das mit sich gebracht?

Romy: „Eine berufliche Neuorientierung bedeutet auch, sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen und jede Menge Risiken einzugehen. Ich habe sehr spät ein BWL-Studium begonnen. Das war nicht immer leicht, denn ich musste viel Zeit investieren und gleichzeitig weiterhin meine Familie und meine Selbstständigkeit managen. Da braucht es schon eine große Portion Selbstmotivation und Durchhaltevermögen.“

Von der Modedesignerin zur Konfigurationsmanagerin – für Romy Berger genau der richtige Weg. Quelle: Gulp

Angelique, aus deiner Sicht als Recruiterin: Auf was sollten Berufseinsteiger besonders achten? Gerade wenn es, wie bei Romy, ein relativ später Einstieg ist?

Angelique: „Sie haben häufig Schwierigkeiten, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren. Da ist die Hilfe von einem Profi durchaus sinnvoll. Ein persönliches Gespräch mit einem spezialisierten Recruiter wie zum Beispiel bei GULP hilft dabei, die vorhandenen Kenntnisse, persönlichen Ziele und zukünftigen Interessen auszuloten. Berufsanfänger oder Quereinsteiger neigen außerdem dazu, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, denn erfolgreiche Projekte haben die wenigsten kurz nach ihrem Abschluss vorzuweisen. Es hilft, eine Liste mit allen positiven Eigenschaften und Qualifikationen aufzustellen, die man vorweisen kann. Das sind meistens gar nicht so wenige. Auch Familie und Freunde können dazu beitragen, Stärken zu sehen und so bei der Selbsteinschätzung zu unterstützen.“

Gibt es ein „zu spät“, um sich neu zu orientieren?

Angelique: „Nein, denn viele Lebensläufe sind nicht mehr linear oder weisen Brüche auf. Und manchmal weiß man eben erst etwas später, wofür man brennt.“

Romy: „Ich bin ja ein gutes Beispiel dafür, dass das geht. Es setzt aber voraus, sich Gedanken zu machen und zu recherchieren, in welche Richtung es gehen soll. Ohne konkreten Plan ist es schwierig. Und je älter man ist, desto mehr Mut, Durchhaltevermögen und Motivation braucht es, um aus den gewohnten Bahnen auszubrechen.“

Gab es denn bei dir einen bestimmten Zeitpunkt, an dem du wusstest, dass du dich noch einmal neu orientieren solltest?

Romy: „Nach mehreren Jahren Selbstständigkeit wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hatte als Modedesignerin meinen Kindheitstraum zum Beruf gemacht, aber ein geregeltes, verlässliches Einkommen konnte ich mir damit nicht sichern und diese Unsicherheit habe ich stark gespürt. Das forderte irgendwann einfach zu viel Kraft.“

Worauf kommt es dann an, wenn man einen Neuanfang wagen will? Und gibt es Besonderheiten, wenn es um einen Job in der IT-Branche geht?

Angelique: „Welchen Abschluss die Kandidaten in der Tasche haben, ist gar nicht so ausschlaggebend. Das Fundament muss stimmen, dann finden wir gemeinsam heraus, welcher Job am besten passt. Für die IT-Branche sind fachspezifische Fähigkeiten allerdings unentbehrlich. Viele Bewerber verfügen aber über eine private Affinität zu den Themen Softwareentwicklung und technische Abwicklung und bilden sich deshalb auch selbst weiter. Neben dem fachlichen Know-How sind vor allem Soft-Skills ausschlaggebend. Teamfähigkeit, Engagement und eine kommunikative, aufgeschlossene Persönlichkeit helfen, sich in ein Unternehmen oder ein Projekt einzufügen. Die Kandidaten sollten offen für Neues sein, sich gerne ausprobieren.“

Angelique Stranz hilft als Recruiting-Consultant bei GULP Bewerbern dabei, den richtigen Job zu finden. Quelle: Gulp

Romy, wie hast du deine berufliche Umorientierung und das späte Studium im Bewerbungsgespräch kommuniziert? Und was hast du dort für Reaktionen erhalten?

„Ich habe das offen kommuniziert und meine Beweggründe für die Umorientierung erklärt. Das war kein Problem, allerdings habe ich mit dem BWL-Studium auch nochmal eine komplette Ausbildung absolviert. Ohne diese Basis und die Kenntnisse hätte es mit einem Job im technischen Bereich niemals geklappt. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben – einfach mal wechseln, weil man Lust dazu hat, das funktioniert nicht.“

Wie bewerten es Recruiter, wenn sich eine Bewerberin nochmal komplett neu erfindet? Ist es eher ein Vorteil oder eher ein Nachteil?

Angelique: „Die Gründe für die Entwicklung müssen nachvollziehbar sein. Wenn dann das fachspezifische Wissen für den neuen Job vorhanden ist, kann eine starke Veränderung im Lebenslauf durchaus Interesse hervorrufen, denn das ermöglicht es dem Unternehmen, jemanden mit einem frischen Blick und neuen Ideen einzustellen. Zudem hat die Kandidatin Biss und Durchhaltevermögen bewiesen, noch einmal etwas ganz Neues anzugehen. Das sind positive Eigenschaften, die sich durchaus im Job bezahlt machen.“

Romy, wie ist das aus deiner Sicht? Hat es sich für dich gelohnt, nochmal komplett „umzusatteln“?

„Ja, auf jeden Fall! Heute habe ich einen Job, der mir Spaß macht, bei dem ich jeden Tag etwas lerne und tolle Kollegen habe. Es war die richtige Entscheidung und ich würde es immer wieder so machen. Super unterstützt hat mich dabei mein Recruiter bei GULP, der mir die aktuelle Stelle vermittelt hat. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit BWL in diesen doch recht technischen Bereich passen würde.“

Angelique, du hast sicherlich schon sehr viele Recruiter kennengelernt. Auf was achten Recruiter am meisten und wie überzeugt man sie, auch wenn sie unzählige Bewerbungen auf dem Tisch haben?

„Zunächst sollte man darauf achten, dass die Basics stimmen: vollständige Unterlagen, freundliches Bewerbungsfoto, keine Tippfehler, Motivationsschreiben, wenn es gewünscht ist. Das Wichtigste ist der Lebenslauf. Hier bitte nicht nur chronologisch Daten und Stationen auflisten, sondern die Aufgaben, mit denen man betraut war, auch erklären und die erzielten Erfolge deutlich machen. Auch Kenntnisse, die man vielleicht eher seinem privaten Hobby zuordnet, können interessant für eine Bewerbung sein – gerade im Bereich Technik und IT. Es gilt, herauszuarbeiten, warum man als Bewerber genau auf die ausgeschriebene Stelle passt.“

Gibt es einen konkreten Karrieretipp, den ihr unseren Leserinnen mitgeben möchtet?

Romy: „Seid flexibel und mutig. Manchmal muss man auch schwierige Aufgaben übernehmen und etwas wagen – auch, wenn es auf den ersten Blick aussieht, als wäre es nicht zu schaffen. Das kann natürlich schiefgehen, aber wenn es klappt, ist es die Mühe wert und schafft eine gute Portion Selbstbewusstsein.“

Angelique: „Ein Beziehungsnetzwerk ist wichtig für die Karriere und sollte nicht unterschätzt werden. Aufbauen und pflegen kann man dieses über klassische Portale wie XING und LinkedIn oder eben über branchenspezifische Plattformen wie GULP. Recruiter gehen heute viel über soziale Netzwerke und screenen sehr genau den Markt, wenn es darum geht, attraktive Positionen neu zu besetzen.“

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