„Der frühe Vogel fängt den Wurm” – da ist sicherlich etwas dran. Was aber, wenn man einfach kein*e Frühaufsteher*in ist? Fünf realistische Tipps, wie der Morgen trotzdem euer Freund wird.
Der frühe Vogel kann mich mal …
Der*die unbeliebteste Arbeitskolleg*in? Wahrscheinlich der*die Frühaufsteher*in, der*die morgens ganz ohne Kaffee gute Laune haben kann (wie macht ihr das nur?). So sehr diese fröhlichen Macher*innen-Typen, die schon zwei Drittel ihrer To-Do-Liste für den Tag abgearbeitet haben, wenn man selbst gegen 9.30 Uhr zur Arbeit geschlurft kommt, zu nerven scheinen, desto mehr müssen wir uns doch eingestehen, dass wir eigentlich neidisch sind. Wer wäre nicht gerne ein Morgenmensch?
Im Internet findet man deshalb auch eine Flut an Texten, die darüber berichten, was berühmte und erfolgreiche Menschen jeden Morgen als erstes machen. Das Problem dabei: viele Dinge sind für die meisten von uns einfach unrealistisch, schlicht weil wir einen ganz normalen Alltag haben: Wir fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, wir müssen unser Essen selbst zubereiten und ja, für 20 Minuten mehr Schlaf würden wir manchmal unsere Seele verkaufen. Nach dem Aufstehen erst einmal eine Stunde meditieren ist da zum Beispiel einfach nicht drin.
Das Problem kennt auch die Journalistin Kathryn Dill nur zu gut. Für das Magazin Forbes hat sie sich deshalb in ihrem Netzwerk nach realistischen Tipps umgehört, wie ein erfolgreicher Start in den Tag auch für Morgenmuffel gelingen kann. Das interessiert uns natürlich auch. Deswegen haben wir uns ihre Life-Hacks genau angesehen und die besten und umsetzbarsten für euch zusammengestellt.
1. Erledige Dinge für den nächsten Tag schon am Abend vorher
Das ist vor allem ein wichtiger Tipp, wenn du ein richtiger Morgenmuffel bist. Du musst dich gar nicht selbst belügen und so tun, als ob du einer von diesen „Ich stehe gerne noch vor der Sonne auf”-Menschen bist. Nimm dir lieber am Abend vorher ein paar Minuten Zeit für all die Dinge, die morgens sonst einfach nicht zu schaffen sind. Wenn es wichtig ist, was du trägst, stell dein Outfit schon am Abend vorher zusammen. Bereite dein Frühstück oder Mittagessen schon vor und packe deine Tasche schon mal. Dann kann morgens eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und für den Notfall: Trockenshampoo. Dann sieht es wenigstens so aus, als wärst du in der Lage morgens rechtzeitig aufzustehen.
2. Schaffe Distanz zwischen dir und deinem Wecker
Wenn der (Handy-)Wecker nur eine Armlänge weit entfernt liegt, ist die Snooze-Taste schnell gedrückt – und das wieder und wieder. Deshalb: Platziere den Wecker möglichst ein paar Meter vom Bett entfernt. Dann musst du aufstehen, um ihn auszumachen und der innere Schweinehund ist besiegt. Da die meisten von uns sich heutzutage von ihrem Handy wecken lassen, bedeutet das gleichzeitig: Smartphone außer Reichweite. Das ist nicht nur fürs Aufstehen hilfreich, sondern lässt uns im besten Fall auch ruhiger und besser schlafen, weil wir nicht nachts um drei Uhr auf die Idee kommen, E-Mails zu beantworten.
3. Nicht Snoozen
Diesen Tipp haben viele sicherlich schon oft gehört, dennoch fällt es einfach schwer, ihn zu beherzigen. Aber es macht wirklich Sinn: Das ewige Aufschieben beim Aufstehen ist weder erholsam, noch effektiv. Stell die Snooze-Funktion also am Besten einfach komplett aus und genieß die zusätzlich gewonnene Zeit am Morgen.
4. Hilf deinem schlechten Gewissen auf die Sprünge
Viele Menschen schwören auf Sport am Morgen. Und tatsächlich startet man oft energiegeladener und ausgeglichener in den Tag, wenn man direkt nach dem Aufstehen Sport gemacht hat. Damit das klappt, muss der durchschnittliche Morgenmuffel seinem Gewissen allerdings Fallen stellen. Pack deine Sporttasche also schon am Abend und platziere sie oder deine Laufschuhe auf einem Altar direkt vor deinem Bett. Buche die teure Yoga-Klasse schon im Voraus, um zur Not durch dein Bankkonto dazu gezwungen zu werden, aufzustehen. Sei der nervige Kollege, der allen von seinen guten Vorsätzen erzählt, sodass du dich rechtfertigen musst, wenn du dich mal wieder lieber noch mal umgedreht hast.
Morgendliche Laufrunden können übrigens auch super genutzt werden, um währenddessen mit den Eltern zu telefonieren. Denn die sind ja bekanntlich immer noch früher wach. Und wer keine Lust auf Sport hat, kann auf dem Weg zur Arbeit zum Beispiel eine Station früher ein- bzw. aussteigen und so mit einem morgendlichen Spaziergang den Kreislauf in Schwung bringen.
5. Verbinde Unvermeidliches mit Spannendem
Es hilft alles nichts: Gewisse Dinge müssen morgens erledigt werden. Manchmal gehen sie aber viel leichter von der Hand, wenn man dabei einen spannenden Podcast, ein Hörbuch oder einfach Radio hört. Damit kann man die lästigen morgendlichen Aufgaben mit Wissenserweiterung oder Unterhaltung verbinden. Das gilt auch für den Arbeitsweg, denn den musst du sowieso hinter dich bringen. Und du kommst schon top informiert im Büro an.
6. Spare nicht am Frühstück
Das Frühstück ist wohl das, was die meisten Morgenmuffel als erstes streichen. Das ist aber absolut nicht sinnvoll, denn ein gutes Frühstück hilft uns dabei, mit mehr Energie in den Tag zu starten und diesen auch gut zu überstehen. Also gilt auch hier: Bereite dein Frühstück im Zweifelsfall am Abend vorher vor. Das muss dann gar nicht besonders aufwendig sein, wichtiger ist, dass du es mitnehmen kannst.
7. Extratipp fürs Homeoffice: Zieh dich an
So einfach, so wichtig: Selbst, wenn du das Haus nicht verlassen musst, um zu arbeiten, ist es wichtig, gut in den Tag starten zu können. Steh also trotzdem auf, geh duschen und zieh dir richtige Klamotten an. Alles andere funktioniert leider nicht.
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