Überall lesen wir die schlauen Tipps der sogenannten Leistungsgesellschaft, aber was machen eigentlich die, denen der Morgen ein Graus ist? Sie haben ihre ganz eigene Morgenroutine.
Was, noch so früh?
Wir lesen es immer wieder: Die vielen Tipps dieser
wahnsinnig disziplinierten Menschen, die den Morgen perfektioniert haben. Sie
haben keine Probleme, um 5 Uhr aufzustehen, um sich etwas Gutes zu tun oder
schon Dinge zu erledigen, während die anderen schlafen. Sie lesen, sie
joggen, die schreiben Memos und E-Mails. Sie sind schon seit Stunden fit,
während andere gerade wiederwillig die Augen geöffnet haben und noch dabei sind
zu verstehen, wie viel Uhr es ist und welcher Tag ist und welche Jahreszeit wir gerade haben.
Ganz anders ist es bei uns. Wir verlassen mit einem Stöhnen das warme Bett, auf dem Weg in die Dusche hauen wir uns noch den Zeh an einer Kommode an und
angekommen unter dem Wasserstrahl der Dusche stellen wir fest, dass das verdammte Duschgel
schon wieder leer ist. Tja, nicht für jeden hat die Morgenstund Gold im Mund.
Macht ja nix, für mich nämlich auch nicht. Was also, können wir Morgenmuffel
tun, um besser in den Tag zu starten? Diese fünf Dinge.
1. Ganz langsam Wachwerden
Wir Morgenmuffel lieben die Snooze-Funktion und verteufeln
sie zugleich. Denn wir wissen, dass wir uns damit nur selbst veräppeln und
können trotzdem nicht darauf verzichten, den Wecker abends etwas früher zu
stellen, um uns dann nach dem Wecker schlagend noch zwei Mal umzudrehen. Also
fein, um unseren Morgen etwas angenehmer zu machen, kommen wir nicht drumherum,
die Snooze-Funktion hinter uns zu lassen und einfach die paar Minuten zu
nutzen, um gemächlicher und damit besser in den Tag zu kommen. Also Wecker auf
gleicher Zeit und dann klingeln lassen, aber aufstehen. Ist ja sowieso nur für
die ersten Minuten schlimm. Und wer sich einfach nicht vom Bett lösen kann, der
kann ja das Wachwerden mit ein paar Bildern beginnen: Scrollt euch einfach
etwas durch Instagram, durch leckeres Essen, gemütliche Wohnungen und die
Reisen anderer Leute – da bekommt man Lust aufs Leben und muss noch keine
zusammenhängenden Sätze verstehen.
2. Mottet die Gardinen ein
Gerade im Winter sollte man die Gardinen oder das Rollo gar
nicht erst abends runterlassen. Denn, wer Glück hat und erst etwa gegen 9 Uhr
bei der Arbeit sein muss, kann gegen 7.40 schon Licht erkennen, wenn er die
Augen aufschlägt und für alle anderen lässt sich auch in der Dämmerung schon
etwas vom Wetter erkennen. Und das ist wichtig! Denn so lässt sich schon im
Bett oder unter der Dusche überlegen, was man hinterher anzieht, und das
erspart die lästigen Minuten vor dem Kleiderschrank. Wer richtig gut ist, der
überlegt sich das natürlich schon am Abend. Alles was am Morgen nicht
entscheiden werden muss, ist schließlich eine riesen Hilfe!
3. Rituale einhalten – oder neue Rituale schaffen
Wir alle kommen ruhiger in den Tag, wenn wir einen gewissen
Plan von dem haben, was wir machen, bevor wir die Tür durchqueren müssen – und
am allerbesten spielt sich dieser Plan schon halbautomisch ab. Vielleicht kann
man das ja auch noch optimieren – und das nicht, um mehr machen zu können,
sondern um es leichter zu haben. Ich zum Beispiel habe meine morgendlichen
Gänge mittlerweile so optimiert, dass kein Gang umsonst ist und das ist
durchaus etwas, was mich zufrieden stellt. Wenn also die Creme im Gesicht
trocknet, wird der Espressokocher befüllt und auf den Herd gestellt, jetzt fix
Mascara ins Gesicht pappen und die Klamotten überwerfen und während der
Espresso langsam hochkocht, wird die Stulle geschmiert, die ich später im Büro
frühstücken werde – und wenn ich den Kaffee dann vom Herd nehme, muss nur noch
Milch rein und ich kann mich in aller Ruhe dem Newsfeed widmen. Die Haare
werden natürlich als letztes gefönt, denn dann sind sie schon halb trocken. Mitdecken
hilft ja manchmal. Entspannend und sinnvoll!
4. Musik
Musik spielt eine wichtige Rolle, für den Morgenmuffel in
mir, um den Tag mit Wohlwollen zu beginnen. In jedem wichtigen Raum ist dafür
ein Gerät, das Radiosender empfangen und lautstark in meine Wohnung schmettern kann.
Natürlich mit strategisch eingestellten Sendern. Im Bad ist der, mit den
kürzesten Moderationsseqzenzen, das kann ich so früh noch nicht gebrauchen, in
der Küche ein guter Mix und im Wohnzimmer ebenso, da komme ich auch meistens zu
einer vollen Stunde und pünktlich zu den Nachrichten reingestolpert – und das
bringt mich immer gut in den Tag. Wenn dann auch noch unter der Dusche ein Lied
kommt, dass ich besonders gerne mag, ist die Sache schon geritzt.
5. Pünktlich losgehen
Jaja, klingt so einfach, ist es aber nicht immer. Aber ich
für mich habe gelernt, nie die Zeit rauszögern und lieber einen Schritt
aus der Morgenroutine weg – oder einen Artikel, den ich doch gerade so
interessant (meist sowieso nur mittel-interessant) fand, liegen zu lassen und
pünktlich loszugehen. Die ersten Minuten draußen sind entscheidend für die
Laune der nächsten Stunde und so will ich da weder zur Bahn hetzten, noch am
Bahnsteig der Bahn hinterherrennen oder den Coffee-To-Go ausfallen lassen, weil
ich sonst zu spät komme. Wichtig für dieses System und Leute, die morgens ein
Informationsbedürfnis haben: Newsletter abonnieren oder interessante Links vor
dem Verlassen des Hauses an dich selber schicken, und schon kann wieder vieles
in der U-Bahn erledigt werden.
So, mehr wird’s nicht, denn wir Morgenmuffel wollen uns in
die ersten Stunden ja nicht vollpacken, sondern möglichst entspannt in den Tag
kommen. Die wichtigste Regel: Immer mit der Ruhe! Und wenn man sich ein kleines
System zurechtlegt und sich daran hält, dann hat man die auch. Tschüß Morgen-Miesepetrigkeit!
Wir werden dich nicht vermissen.
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