Foto: Heidi Sandstrom | Unsplash

Scanner-Persönlichkeit: Wenn man ständig etwas Neues machen will

Was eine Scanner-Persönlichkeit ausmacht? Viele Talente, ständig neue Ideen. Auch unsere Communityautorin Juliane Krumme zählt dazu. Bei uns schreibt sie darüber, warum sie Routine nervt und sie nie weiß, was sie wirklich will.

Was bitte ist eine Scanner-Persönlichkeit?

Tierärztin, Fotografin, Logopädin, Yogalehrerin, Phytotherapeutin, Schneiderin… worauf habe ich Lust, was will ich noch lernen und ausüben? Nun, diese Liste ist unendlich lang und wird nicht kürzer.

Was ich bin? Ein Scanner. Das heißt, dass ich schnell für ein Thema brenne und alles darüber wissen möchte, und genauso schnell lasse ich es wieder fallen. Alles, was zu sehr in die Tiefe geht, über einen längeren Zeitraum andauert und Routine erfordert, langweilt mich zu Tode. Ein Graus für die heutige Arbeitswelt, in welcher man sich auf einen Beruf festlegt und diesen die nächsten 40 Jahre ausübt.

Zur Expertin in einem Job werden? Ich will mich gar nicht spezialisieren!

Schon als Kind war ich mir stets unsicher und wechselte immer wieder meine Meinung zu meiner späteren Berufswahl. „Lass dir Zeit und entscheide in Ruhe, was du machen möchtest“, lautete der Kommentar meiner Eltern dazu. Aber was macht man, wenn man keinen blassen Schimmer hat? „Praktika“, war die Antwort eines Beraters vom Jobzentrum. Also quälte ich mich in den Ferien in Kindergärten, Fotostudios und Einrichtungszentren herum. Ohne, dass bei irgend einem Beruf der Funke übersprang und ich dachte: Yes!! Mit diesem Job will ich die nächsten drölwzig Jahre verbringen!

In der heutigen Gesellschaft wird dir aber genau das mit auf den Weg gegeben: Entscheide dich für EINEN Beruf, werde gut darin und übe diesen die nächsten Jahrzehnte aus. Nur wer sich spezialisiert, ist gut in seinem Job.

Warum sich festlegen, wenn da draußen so viel wartet?

What the Fuck?! Ich habe eine Ausbildung zur Fotografin und zur Logopädin hinter mir, und obwohl Letzteres sehr viele verschiedene Bereiche abdeckt, reicht es mir nicht. Nein, auch nicht wenn ich mich in bestimmten Bereichen weiter fortbilde und so mehr „Wissen“ erlange.

Ich will MEHR! Mittlerweile habe ich kapiert, dass das wohl immer so bleiben wird: ich will und kann mich nicht auf eine einzige Sache festlegen. Andernfalls habe ich immer wieder die selben Gedanken: Vielleicht wäre ich auch in einem anderen Bereich gut; das kann doch noch nicht alles sein; da muss es doch noch mehr Möglichkeiten geben…

Tja, wie genau man das alles unter einen Hut bringt, weisß ich auch noch nicht genau, aber ich werde es herausfinden.

Also: Mut zum Anderssein!! Schwimmt ihr mit oder gegen den Strom?

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