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Warum wir uns mehr Zeit für unsere Freundinnen nehmen sollten

Dass Freundinnen wichtig sind ist kein Geheimnis. Doch gerade weil sie so allgegenwärtig, geduldig und immer für uns da sind, werden sie schnell mal zur Selbstverständlichkeit. Dabei sind Freundinnen aus mehreren Gründen überlebenswichtig!

Freundinnen: Seelenverwandte, Therapeuten und Familie

Gerade wir Twentysomethings können gerne mal unsere Herzensmenschen aus den Augen verlieren. Wir ziehen in neue Städte, erleben neue Abenteuer, treffen neue Menschen und werden vielleicht auch zu neuen Menschen. Sei es im Praktikum, während des Auslandssemesters und im Job geht das dann wieder von vorne los. Wir waren es gewohnt, unsere Mädels regelmäßig zu sehen – vereint durch das Schicksal der Schulpflicht und des gemeinsamen Wohnorts. Doch plötzlich sind wir unabhängig, schweben im luftleeren Raum und merken: Für Freundschaften muss man ja was tun!

Viele meiner Bekannten sind beleidigt, wenn sich die Freundin von früher nicht mehr meldet. Wenn das regelmäßig und dauerhaft passiert ist das schlimm, ja. Aber ist nicht auch das Teil einer guten Freundschaft: Dass man mal untertaucht, die große, weite Welt uns einsaugt und unsere Freundinnen noch da sind, uns immer noch lieben, wenn sie uns wieder ausspuckt? Denn: deine Freundinnen kennen dich und lieben dich, weil – nicht obwohl – sie alles über dich wissen.  Manche werden erkennen, dass das, was früher da war, nicht mehr funktioniert und manche realisieren, dass sie zwar dachten, erwachsen geworden zu sein, mit ihrer Freundin jedoch scheinbar kein Tag zwischen Abiball und Bachelorfeier vergangen sind. Egal, ob wir unsere Herzensfreundin seit Kindertagen kennen oder erst seit letztem Jahr: sie verdient Liebe und Aufmerksamkeit und unsere Freundschaft Pflege. Warum?

1. Freundinnen sind unsere gewählte Familie

Klar, diesen Satz haben wir schon oft gehört. Aber lassen wir ihn uns mal auf der Zunge zergehen: Freundinnen sind die Menschen, mit denen wir freiwillig alles von uns teilen. Manchmal stehen sie uns sogar näher als unsere Familien. Wir haben sie – wenn auch unterbewusst – gewählt, um uns durchs Leben zu begleiten, mit uns zu Lachen und zu Weinen, haben sie auserkoren unsere Geheimnisträger und Anlaufstellen für große und kleine Probleme zu sein. Sie können und sollten unsere Felsen sein, die Familie, die unsere Herzen für uns gewählt haben! Denn wenn sie das nicht sind, warum sind wir dann mit ihnen befreundet?

2. Freundinnen sind wie Therapeuten

Nur ein bisschen besser. Sie hören uns zu, stundenlang. Und betrinken sich dabei mit uns. Sie kennen uns besser als sich selbst und verpassen uns auch mal eine verbale oder eine tatsächliche Ohrfeige. Sie berechnen uns nichts für die stundenlangen Rede–Sessions. Und sie sind ehrlich genug uns zu sagen, wenn wir vielleicht tatsächlich mal zum Therapeuten sollten.

3. Sie halten uns gesund

Wenn wir mal vom Wein-Konsum, Pizzaabenden und Ben&Jerry’s Sessions absehen, ist das Pflegen unserer Freundschaften laut eines Professors der Universität Stanford mit das Gesündeste, was wir tun können. Warum? Frauen verbinden sich in Freundschaften anders miteinander als Männer. Das Klischee, dass Frauen in Freundschaften mehr über Gefühle sprechen, während Männerfreundschaften sich durch gemeinsame Aktivitäten bilden, ist statistisch bewiesen. Wir unterstützen uns so mit einem Netzwerk, das uns hilft, mit Stress und schwierigen Erlebnissen und Erfahrungen umzugehen. Diese Gespräche, die wir Frauen wohl häufiger führen, dieses Teilen unserer Gefühle mit unseren Müttern, Schwestern und Freundinnen ist super gesund! Laut des Stanfordprofessors ist diese Zeit sogar so wichtig für unsere Gesundheit, wie regelmäßiges Training! Das nächste Mal, wenn wir also ein schlechtes Gewissen haben, weil wir statt ins Fitnessstudio zum Mädelsabend gehen, denken wir einfach daran, dass es für unsere Gesundheit so schädlich ist, wie zu rauchen, wenn wir keine persönlichen Beziehungen mit anderen Menschen aufbauen und pflegen.

4. Sie machen uns glücklich

Die gleiche Studie der Universität Stanford hat herausgefunden, dass „Quality Time” mit unseren Mädels die Seratoninproduktion verhältnismäßig stark ankurbelt. Seratonin ist ein Neurotransmitter, der gegen Depressionen ankämpft und häufig auch als „Wohlfühlhormon“ bezeichnet wird – wir kennen ihn auch vom Schokoladenkonsum!

Hit up your Girl Gang!

Im Namen unserer Gesundheit, unserer Zufriedenheit, unseres Seelenheils und natürlich im Namen der Liebe, sollten wir zum diesjährigen Jahreswechsel also auf unsere Freundinnen anstoßen! Und egal ob ihr gerade an eurer Listen mit Vorsätzen arbeitet oder ihr solchen Bräuchen schon längst abgeschworen habt, nehmt euch die Idee zu Herzen, das neue Jahr euren Freundinnen zu widmen. Wie wäre es mit einer regelmäßigen Girl-Gang-Date-Night oder mindestens ein mal im Monat brunchen? Wir sind alle so beschäftigt, es passiert so viel, dass diese früher selbstverständliche Zeit heute vielleicht einfach einen extra Termin im Kalender braucht.
Wir sollten mehr denn je dankbar für einander sein. Denn wahre Freundschaft – das Finden von Seelenverwandten – ist alles, nur nicht selbstverständlich!

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