Die meisten Menschen hätten gerne einen Job, den sie als erfüllend empfinden – doch welche Berufsgruppen sind tatsächlich am zufriedensten mit dem, was sie tun? Und was haben sie gemeinsam?
Was ist das eigentlich: „ein guter Job“?
Klar, jede von uns, die in der Lage ist, jenseits der reinen Existenzsicherung Ansprüche an ihre Arbeit zu stellen, will in der Regel einen guten Job, und nicht irgendeine Tätigkeit, für die man sich jeden Tag aufs Neue ins Büro schleppt und betet, dass endlich bald Feierabend ist.
Aber was ist das eigentlich, „ein guter Job“? Das kann für jeden etwas anderes bedeuten – für den einen ist möglichst viel Geld das einzige oder ausschlaggebende Kriterium, für andere ist es Sicherheit, also etwa eine unbefristete Stelle oder eine Verbeamtung oder eine Stelle im öffentlichen Dienst. Es gibt Leute, die suchen sich ihre Ausbildung oder ihr Studium nicht nach persönlichen Vorlieben aus, sondern richten sich danach, in welchen Berufen es in Zukunft eine hohe Nachfrage nach Personal geben wird.
Aber für sehr viele von uns spielt doch etwas anderes eine mindestens so große Rolle: Nämlich, dass wir eine Arbeit machen, von der wir das Gefühl haben, dass sie eine Bedeutung hat, dass sie wichtig ist, dass man am Ende des Tages etwas geleistet hat, das der Gesellschaft oder anderen Menschen in irgendeiner Art und Weise nützt.
Natürlich muss jeder sich ganz individuell fragen, welche Art von Job der richtige ist – schließlich gibt es Jobs, die enorme Bedeutung haben, trotzdem für viele ein Alptraum sind.
Aber es gibt das eine Kriterium, das so gut wie alle Jobs, die Menschen als höchst erfüllend empfinden, eint, schreibt, Jessica Stillman bei Inc. und beruft sich auf eine Studie mit 27.000 Teilnehmern, die dazu befragt wurden, für wie erfüllend sie ihren Beruf halten.
Nach Auswertung der Umfragedaten ergab sich ein Ranking der zwölf erfüllendsten Jobs (wir haben beim Geschlecht bunt durchgemischt):
1. Geistliche
2. Physiotherapeut
3. Feuerwehrfrau
4. Verwaltungsmitarbeiter im Bildungsbereich
5. Malerin, Bildhauerin u.ä.
6. Lehrer
7. Autorin
8. Psychologe
9. Sonderschullehrer
10. Betriebsingenieurin
11. Office-Manager
12. Verkäufer im Bereich Sicherheit und Finanzdienstleistungen
Eine ziemlich zusammengewürfelte Liste, denkt man auf den ersten Blick, man weiß erstmal nicht so genau, was zum Beispiel eine Pfarrerin und die Finanzdienstleistungsverkäuferin gemeinsam haben könnten, das sie ihren Job als derart erfüllend empfinden lässt. Aber, so sagt Tom W. Smith, Direktor am „National Opinion Center“ an der Universität von Chicago und Leiter der Studie, jenseits der völlig unterschiedlichen täglichen Arbeitsroutinen von Feuerwehrleuten, Priestern, Bildhauerinnen und Betriebsingenieurinnen gibt es ein Merkmal, das alle zwölf eint: „Die erfüllendsten Jobs finden sich vor allen in den Berufszweigen, in denen es darum geht, sich um andere zu kümmern, sie zu unterrichten oder zu schützen. Sprich: Arbeit, die dazu dient, anderen zu geben, macht am glücklichsten.
Die Wissenschaft bestätigt also die uralte Weisheit, dass Geben glücklicher macht als Nehmen. Studien, so Stillman weiter, würden zeigen, dass Menschen, die das Gefühl haben, mit ihrer Arbeit das Leben anderer Menschen zum Guten zu verändern, abends zur Bettgehzeit glücklicher sind als jene, die dieses Gefühl nicht haben. Wer also sicherstellen will, dass ein Job außer Geld und Sicherheit ein gewisses Maß an Zufriedenheit mitbringt, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass man selbst zumindest ein bisschen das Gefühl hat, mit dieser Arbeit auf irgendeine Art und Weise anderen zu helfen. Und Helfen kann wirklich alles mögliche bedeuten, wie wiederum diese spannende Studie mit Reinigungspersonal in Krankenhäusern zeigt.
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