Foto: Caroline Attwood | Unsplash

Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen dürfen nicht auf dem Rücken von Eltern ausgetragen werden

Ein Gremium aus 24 Experten und zwei Expertinnen hat empfohlen, Kitas und Grundschulen erst nach den Sommerferien wieder zu öffnen. Was bedeutet das für berufstätige Eltern? Unsere Autorin hat gerechnet. Ergebnis: Ein Tag braucht 29 Stunden.

In einer 19-seitigen Stellungnahme geben 26 Forscher*innen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina Handlungsempfehlungen, wie unser Leben mit Corona weitergehen soll. Die Kitas und Grundschulen sollen laut „Leopoldina” bis nach den Sommerferien für den Großteil der Kinder geschlossen bleiben, während Cafés und Restaurants öffnen dürfen. Als Mutter fühle ich mich – mal wieder – alleine gelassen mit meinem persönlichen „Hobby“: Kinder.

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Wie soll das alles gehen? Müssen Eltern jetzt reihenweise – vermutlich meist die Mütter – ihre Jobs kündigen oder sich noch vier Monate lang in den Burn-Out arbeiten? Und was genau ist dann im August anders? Wer garantiert uns, dass es gesamtgesellschaftlich dann vertretbar ist, dass alle Kinder wieder in ihre Gruppen und Klassen zurück können? Und was, wenn nicht?

Finanzielle Unterstützung? Fehlanzeige

In dem Papier des Gremiums, bestehend aus 24 Männern und zwei Frauen, gibt es einen kleinen Satz, der da lautet: „Dies setzt voraus, dass berufstätige Eltern weiterhin durch eine sehr flexible Handhabung von Arbeitszeiten und -orten sowie finanziell unterstützt werden.”

Das klingt fast beruhigend – allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich das Expertengremium bewusst ist über das Ausmaß des Betreuungsproblems und damit auch über das Ausmaß an notwendiger Unterstützung. Die Empfehlungen zur schrittweisen Öffnung von Schulen und Kitas werden nämlich nur unter bildungspolitischen Gesichtspunkten argumentiert.

Die wesentlichen Funktionen der Schule sind laut Experten-Gremium: „a) die auf das Lernen bezogene Strukturierung des Alltags, b) der das Lernen unterstützende und die gesellschaftliche Teilhabe einübende soziale Austausch mit Gleichaltrigen und Lehrkräften, c) die professionelle Rückmeldung auf Lernfortschritte.” Folgerichtig lautet die Empfehlung, immer diejenigen zuerst wieder in die Bildungseinrichtungen zu schicken, die vor einem Wechsel stehen: Die Kindergartenkinder, die dieses Jahr eingeschult werden, die Grundschüler*innen, die auf eine weiterführende Schule gehen werden, diejenigen, die mit einem Abschluss von der Schule gehen sollen. Dabei wird kein Unterschied zwischen Berufsschule oder Kindergarten gemacht. Allen Lernenden soll ermöglicht werden, weiter zu kommen. Das ist ein schlüssiges Konzept; allerdings eines, das nicht berücksichtigt, dass die meisten Entscheidungen zur Einschulung oder zur weiterführenden Schule schon vor Ostern durch waren.

Bildungsungerechtigkeit

Als Argument für dieses Vorgehen wird betont, dass es um Bildungsgerechtigkeit ginge und man damit besonders die Schüler*innen unterstützen möchte, die aus sogenannten bildungsfernen Familien kämen. Nicht bedacht wird hingegen, dass nun Kleinkinder in der intensivsten Zeit des Spracherwerbs monatelang allein auf ihre Herkunftsfamilien angewiesen sind. Das Erlernen der deutschen Sprache ist allerdings Grundvoraussetzung für Bildungsgerechtigkeit.

Die vierte wesentliche Funktion von Bildungseinrichtungen für Kinder wurde völlig vergessen: Die altersgemäße Betreuung.

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In der Bundesrepublik gehen etwa 700.000 Kleinkinder von 0-3 Jahren in eine für sie geeignete Bildungseinrichtung und dort werden immer maximal fünf Kinder von einer Fachkraft betreut. Bei den 3-6-Jährigen sind es zwei Millionen Kinder, von denen jeweils zehn Kinder von einer Fachkraft betreut werden. In der Grundschule sind es 2,8 Millionen Schüler*innen in Klassengrößen von rund 20 Kindern. Die 4.-Klässler*innen sollen laut Leopoldina zwar demnächst wieder zur Schule gehen, aber erst wenn der Bund genügend Mund-Nasen-Schutzmasken für die Kinder hat und klar ist, wie man die Klassen teilt. Durch die Logistik des Schulwegs und die kurze Zeit des Unterrichts, macht das vermutlich keinen Unterschied zum aktuellen Aufwand von Eltern.

Wenn wir jetzt einfach mal im Regelbetrieb annehmen, dass all diese Kinder sechs Stunden pro Tag professionell betreut werden, leisten Fachkräfte circa 14,4 Millionen Kinderbetreuungsstunden die Woche – die sie möglichst pädagogisch wertvoll füllen. 

Mindestlohn für betreuende Eltern

Wenn wir weiter davon ausgehen, dass diese 5,5 Millionen Kinder jetzt im Schnitt 1:2 betreut werden, also immer zwei Geschwister zwischen 0-11 Jahren auf ein Elternteil, dann explodiert die Zahl der Kinderbetreuungsstunden auf 82,5 Millionen Stunden pro Woche. Das ist fast das Sechsfache an Betreuungsstunden, die in dieser Altersgruppe von irgendjemandem geleistet werden müssen. Wenn man da Mindestlohn für den betreuenden Elternteil ansetzen würde … 

Und ja. Natürlich kann man die Wäsche falten, während ein Kind spielt und das andere mithilft, aber dafür muss jetzt jeden Mittag für alle gekocht werden und das Aufräumen wird auch nicht weniger, wenn permanent alle zu Hause sind. Zudem waren die meisten Familien vorher auch schon sehr effizient organisiert. Woher sollen also all diese Stunden jetzt auf einmal kommen? Der Tag hat auch für Eltern in Corona-Zeiten nur 24 Stunden.

Noch eine Rechnung:

Ein Elternpaar hat pro Tag 48 Stunden zur Verfügung.
16 Stunden Schlaf
14 Stunden Kinderbetreuung
16 Stunden Lohnarbeit
5,5 Stunden Hausarbeit
1,5 Stunden Körperpflege

Das sind schon fünf Stunden mehr, als ein Tag hat. Noch nicht inbegriffen: Nachrichten zu Corona lesen, neue Kindersandalen kaufen, mit Freund*in telefonieren, die Winterklamotten wegräumen, joggen gehen oder einfach in Ruhe aufs Klo. Und wer macht eigentlich die Steuererklärung bis zum 31. Juli?

Wenn man nur noch zwei Mal pro Woche duscht, die Spülmaschine einräumt, während man einen Corona-Podcast hört oder Twitter liest, während sich die Kinder kurz zehn Minuten selbst beschäftigen, kann man natürlich Zeit sparen. Aber das machen wir ja alle eh schon. 

Eltern-Reha? Von wegen!

Ich kenne ein Paar, das eine Nachtschicht zum Arbeiten eingebaut hat, weil dann alle vier Kinder schlafen. Oder Paare, bei denen eine*r um 20 Uhr ins Bett geht und um drei Uhr wieder aufsteht, um ungestört arbeiten zu können und eine*r arbeitet bis zwei Uhr nachts und schläft dann etwas länger. 

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Und ja, das geht vielleicht auch mal ein paar Wochen. Mit Verbiegen und Raubbau am eigenen Körper. Aber mindestens fünf Monate? Und danach ist ja nicht Eltern-Reha angesagt, sondern alles geht weiter. 

Und das geht sowieso alles nur, wenn beide im Homeoffice sind und nicht beide Arbeitgeber*innen meinen, es gäbe eine Kernarbeitszeit von neun bis 15 Uhr oder Meetings, die irgendwann am Tag angesetzt sind. Was ist, wenn die Geschäfte alle wieder öffnen und die Verkäufer*innen dort wieder ihrer Arbeit nachgehen? Wo bleiben ihre Kinder? Bisher dürfen ja nur Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen in die Notbetreuung. Wenn jetzt aber auch Eltern mit nicht-systemrelevanten und nicht-homeofficetauglichen Berufen wieder arbeiten sollen? Werden die dann alle gekündigt?

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An Alleinerziehende denkt dieses Szenario gar nicht. Sie können derzeit noch nicht mal einkaufen gehen, wenn das Kind nicht alleine zu Hause bleiben kann.

Care-Arbeit ist Arbeit

In der öffentlichen Wahrnehmung muss sich einiges ändern. Wir müssen auch private Care-Arbeit als Arbeitsstunden denken und mit einkalkulieren, auch wenn sie bisher nicht bezahlt und deswegen auch nicht erfasst wurde.

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Man kann Kinderbetreuung nicht reduzieren. Kinder sind so lange wach, wie sie wach sind und müssen in dieser Zeit betreut sein. Auch Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen und rudimentäre Körperpflege müssen einfach passieren.

Im aktuellen Szenario kann die einzige Lösung sein, Lohnarbeitsstunden zu reduzieren – auch gegen den Willen von Arbeitgeber*innen. Der Staat sollte einen Lohausgleich zahlen, quasi ein Corona-Notelterngeld. Und es wird sich, solange Väter nicht im selben Maße reduzieren, wieder negativ auf die Erwerbsbiografien von Müttern auswirken – bis hin zur Rente.

Alternative: Man gibt halt doch der deutlich effizienteren Kinderbetreuung durch Bildungseinrichtungen den Vorrang vor anderen Lockerungsmaßnamen – so wie Dänemark das jetzt wohl vorhat. Deren einzige Lockerungsmaßnahme besteht darin, alle Angebote für Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit wieder in Betrieb zu nehmen. 

Kinder als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Vielleicht könnte man auch im ersten Schritt alle Bildungseinrichtungen mit weniger als 25 Menschen wieder öffnen. Egal ob Berufsschule, Tagesmutter oder Dorfschule.

Kinder groß zu ziehen sollte eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein. Und so wie wir die Aufgabe, die Risikogruppen zu schützen, gemeinsam lösen, müssen wir auch das Problem der Kinderbetreuung öffentlich und gemeinsam lösen. Es darf nicht ein stilles Privatproblem von Eltern mit kleinen Kindern bleiben.

Anmerkung der Redaktion: Für Sorgeberechtigte, die wegen der Betreuung ihrer Kinder vorübergehend nicht arbeiten können, gibt es einen Entschädigungsanspruch. Voraussetzung dafür ist, dass Sorgeberechtigte einen Verdienstausfall erleiden, der allein auf dem Umstand beruht, dass sie infolge der Schließung der Kita oder Schule ihre betreuungsbedürftigen Kinder selbst betreuen und ihrer Erwerbstätigkeit deswegen nicht nachgehen können. Informationen dazu findet ihr auf der Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

  1. Frau Gscheidel, ich danke Ihnen für diesen Artikel und fühle mich endlich als Mutter – während dieser besonderen Umstände – gesehen und verstanden und vor allem: nichtein.
    Nachdem gestern der “Fahrplan” über verschiedene Plattformen skizziert wurde, wurde meine Angst immer größer.
    Ich arbeite im Bereich der Behindertenhilfe und gehöre damit zu den systemrelevanten Professionen. Einen Anspruch auf Notbetreuung haben wir, trotz Ein-Eltern-Regelung, dennoch nicht, denn der Berliner Senat lässt im PDF Download “Konkretisierung der systemrelevanten Bereiche, die Anspruch auf eine
    Kita- oder Schulnotbetreuung haben” im Untertitel rot aufleuchten: “Ein-Elternregelung bedeutet: Wenn ein Elternteil in diesen Berufsgruppen arbeitet, besteht für die
    Familie Anspruch auf die Notbetreuung, wenn keine andere Betreuungsmöglichkeit gegeben ist. Ist
    ein Elternteil z.B. in Heimarbeit, entfällt dieser Anspruch”.
    Unser Kind ist 4 Jahre alt, mein Mann arbeitet im Homeoffice. Um die Betreuung sinnvoll und altersgerecht zu gestalten, teilen wir uns privat in ein 2—Schichtsystem auf. Ich bin bis 15.30 Uhr arbeiten und übernehme dann die Betreuung, während mein Mann bis in die Nacht hinein seine Arbeitszeit “flexibel” nachholt. Vom angespannten Arbeitsinhalt und verspäteter Ankunft von nicht ausreichender Schutzausrüstung sehe ich jetzt einmal ab.

    Es ist ein Witz, der keiner ist. Der ohnmächtig macht, wenn man die gestrig veröffentlichten Empfehlungen liest. Ich fühle mich allein, denn diese Kraft reicht nicht für einen langfristigen Spagat.
    Die Empfehlungen benötigen basisorientiert realistische Einblicke! Es gilt die Bedarfe von den Familien dieser Millionen Kinder zu erkennen!
    Ich danken Ihnen für diesen Artikel. Er gibt mir Mut, dass jemand uns Familien wahrnehmen wird. Und nicht nur die vermeintliche Gefahr, die von unseren unreflektierten Kindern ausgeht, weswegen sie bis Ende des Schuljahres weggesperrt gehören.

  2. Danke einfach nur ein riesengroßes danke. Es ist der erste Artikel den ich seit gestern lese (während mein seit Sonntag 4-Jähriger sich mal kurz selbst beschäftigt und ich parallel essen koche), der es umfassend beleuchtet und auf den Punkt bringt. Nur wie bekommen wir diese Botschaft an die Entscheider in den „Elfenbeintürmen“?

  3. Vom Gesetzgeber wurde bereits geregelt:

    § 22 Abs 2 Nr. 3 SGB VIII: Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen
    den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können.

    Es überrascht doch sehr, dass die Studie das übersieht.

  4. Ich hätte gern einen Kita- Platz in der Kita mit 5 Kindern pro Erzieher. Und arbeiten möchte ich als Lehrerin an der Schule mit 20 Schülern pro Klasse. Bitte um die Kontaktdaten 😅

  5. Der erste Artikel zum Thema, bei dem ich kurz durchatme.

    Da ich als Lehrerin seit der Schulschließung von zuhause arbeite, mein Freund aber in einer Arztpraxis, betreue ich unseren einjährigen Sohn. Wie bei so vielen klappt das irgendwie, schön ist aber anders. Wir hätten, laut der Arbeitgeberin meines Partners, sogar Anspruch auf Notbetreuung, nur ist diese völlig unrealistisch – Wir wurden vom Shutdown quasi noch in der Eingewöhnung erwischt.

    Was mich aber vor allem an den Empfehlungen stört: Wie sollen die Gruppen und Klassen, die wieder in die Kindergärten und Schulen gehen dürfen, betreut werden? Ein sehr großer Teil der Erzieher*innen und Lehrer*innen hat ebenfalls Kinder, die vielleicht nicht in diese Altersstufen fallen. Dazu sollen Gruppen geteilt werden, womit doppelt so viele Betreuer*innen notwendig sind. Ganz zu schweigen davon, dass es neben Bildung auch um Bindung geht und man nicht beliebig Bezugspersonen oder Fachleute austauschen kann.

    Mein Eindruck ist, dass diese Empfehlungen nicht zu Ende gedacht sind.

  6. Ich bin alleinerziehend und arbeite in der Pflege.
    Habe aber kein Notkindergarten Platz bekommen weil
    1. Meine Mutter über 65 Jahre im Haus wohnt und Kontakt eh nicht vermeiden lässt
    2. Ich nur meine normal gebuchten Zeit bekommen würde, was mir in der Pflege nichts bringt.
    Dazu hat er keine Geschwister. Hatte auch ein wenig sprachprobleme.
    Wenn kindi und Frühförderung noch Wochen zu hat wird es ohn auch wieder ein Stück zurück werfen
    Die Kinder sind die leidtragende nicht mal Freunde treffen

  7. Danke für den Artikel, aber ich bin immer noch nicht im reinen mit meinen Gedanken, ich habe wirklich Angst vor finanziellen Schwierigkeiten ab 1.mai 2020 wenn ich dadurch das schulen und kitas nicht wieder auf machen meine Arbeit nicht wahr nehmen kann bekomme ich keinen Lohn mehr das ist viel Geld was uns fehlt , mein Mann ist auf dem bau aber bitte wo wende ich mich mit meinem Ausfall hin? Wer zahlt das ich habe auch Kosten zu tragen! Wie stellen sich das die Menschen dort vor die das festlegen! Wir brauchen kinderbetreuung schule kitas um unser Brot auf den Tisch zu bekommen. Ich wäre sehr froh eine Antwort Lösung einen tip zu bekommen wenn es wirklich so wird wo ich mich hin wenden kann. Wir kommen aus Bayern falls das hilft bei Tipps. Ich habe drei Kinder 8.klasse 1.klasse und kita und wenn der kleinste nicht in den Kita kann, kann ich meinem Job nicht nachkommen 🥺 vielen Dank für s lesen lg

  8. Sie schreiben mir aus der Seele, danke! Die Empfehlungen der Leopoldina empfinde ich als Frechheit. Und das Schlimme ist, dass die allgemeine Empörung wahrscheinlich wieder ausbleibt.

  9. Endlich jemand der es mal ausspricht. Ich bin Mama von einem vierjährigen Sohn und einem 2-monatigem Sohn. Als die Coronakrise anfing war ich noch mitten im Wochenbett und da stand ich dann mit 2 Kindern und einem Kind das sonst durch KITA und 3x die Woche Sport gerade mal ausgelastet ist. Ich habe versucht die letzten Woche ein guter KITA Ersatz zu sein, wir haben viel gebastelt, gespielt, getobt, Sport gemacht. Ja, und es hat Spaß gemacht, aber langsam wird der Große ungeduldig, er möchte wieder zu seinen Freunden, Raufen und Toben,in die KITA. Als ich vorgestern die Empfehlungen hörte, wurde ich blass. Bis zum 1. Mai wäre noch überschaubar, bis zu den Sommerferien halte ich das Tempo nicht durch. Davon mal abgesehen, dass wenn die KITA wieder los sind, seine Freunde kommentarlos in die Schule verschwunden sind. Wie erkläre ich das einem 4-jährigen? Bei dieser ganzen Coronadebatte traue ich mich als Mutter garnicht zu klagen und das ist falsch, denn auch das alles ist eine Gesamtgesellschaftliche Herausforderung und nicht nur der Schutz der Risikogruppen. Das ist wichtig ja, aber es gibt auch andere Krankheiten wie Burnout die nicht vernachlässigt werden dürfen und die kann auch Mütter treffen. Ich hoffe das bei der Debatte heute die ein oder andere Politikerin dabei ist und kurz mal als Mutter denkt. Eine gesunde Gesellschaft am Ende mit vielen psychischen Schäden ist auch nicht gesund.

  10. Einerseits sind wir Frauen stolz auf unsere Arbeit, die (fast) Gleichstellung und unseren Wert/Platz in der Gesellschaft.
    Wo sind wir jetzt? Vor 30 Jahren noch, war es in der BRD völlig normal zu Hause zu bleiben. Man hat als Frau die Möglichkeit gehabt zu arbeiten, oder daheim zu bleiben.
    Ein Einkommen hat ausgereicht, um die Familie zu ernähren.
    Wir sind zu fünft. Arbeiten 40 und 30 Stunden. Es reicht nicht. Wir bekommen Unterstützung für die Hort- und Krippengebühren.

  11. Vielen Dank für den Beitrag! Ich fühle mich endlich mal verstanden.
    Es wird wiedermal erwartet, dass Eltern – insbesondere Mütter – das schon irgendwie machen. So wie wir mit 10 bzw. 20 bezahlen Krankheitstagen im Jahr – auch bei Kleinkindern – das schon irgendwie machen.

    Ohnmächtig. Allein gelassen. Wütend. Enttäuscht.

    1. Hallo,
      Jetzt muss ich mal als Vater 3er Kinder auch etwas in den Raum werfen, meine frau und ich sind in den sogenannten “systemrelevanten” Berufen tätig meine frau in 2 schicht System im einzelhandel, ich in 3 schichten im großlager. seit Schließung der Betreuungs und Bildungseinrichtungen ist es ein Wettlauf gegen Die Zeit, ich gehe 21 uhr los zur nachtschicht bis 6 Uhr wenn ich heim komme machen wir je nachdem welche Schicht meine frau hat Abklatsch an der Tür. Dann betreue ich unsere Kinder bis ca 16 uhr dann übernimmt meine frau und ich schlafe dann bis 19:30 da ich ja 21uhr wieder anfange auf arbeit sein muss, das ganze 6 tage die woche. Oder ich schlafe von 7:30 uhr bis 10:30uhr und löse meine frau bei der Betreuung ab da sie die 2te Schicht von 11uhr bis 20:30uhr hat und wir klatschen uns abends an der tür ab. Wenn ich daran denke das es womöglich noch weitere 5 Monate so gehen soll dann sind wir beide körperlich und physisch fertig. Eine notbetreuung kommt für uns nicht in Frage da Pflegeberufe bei den knappen notplätzen noch bevorzugt wurde uns gesagt. Anfangs haben wir dagegen gekämpft aber mit der Zeit fehlt Die Zeit dazu sich noch mit der Gemeinde darüber zu streiten. Unser Arbeitgeber toleriert Gott sei dank kleine Verspätungen die durch die Übergabe daheim entstehen und meine Dauer nachtschicht aber das ist kein Leben mehr es ist nur noch ein funktionieren und der Tag hat mindestens 9 Stunden zu wenig.
      Und ich kenne viele denen es auch so geht. Am Sonntag vor Ostern sind meine frau und ich nichtmal mehr aus dem Bett gekommen frühmorgens sondern erst kurz vor mittag und siehe da unsere kids hatten Frühstück fertig und gefühlt das erste mal seit Wochen friedlich zusammen gespielt. (12J, 7J, 3J)

      Respekt an alle Mütter und Väter die mit Minuten jonglieren und so alles irgendwie noch am laufen halten.

  12. Vielen Dank für das Aufzeigen, dass es mehr als ein Vollzeitjob ist, Kinder zu betreuen. Das Wegfallen der Kita belastet unsere Familie sehr. Die Kinder sind im Trotzalter und der Stress-Pegel ist hoch. Homeoffice ist nur möglich, wenn wir uns einschließen und auch Abends arbeiten. Feierabend gibt es nicht mehr. Ich werde mir einen Coach für Burnout-Prävention suchen. So geht es nicht weiter.

  13. Liebe Verfasserin, ich sitze hier und Weine, vor Erleichterungen dass nicht nur ich gestern von einer unbändigen Angst erfasst wurde! Bis September sind es noch sechs Monate. D.h. dass wir unseren Zweijährigen ein halbes Jahr lang isoliert Zuhause (Wohnung ohne Garten) betreuen müssen. Ich liebe mein Kind und gerade deshalb habe ich Angst. Ich bin Mutter und Erzieherin und ich WEISS dass die Geduld und Belastbarkeit von Eltern nicht unendlich ist. Das ist aus meiner Sicht eine Gefahr für unsere Kinder! Auch in der Jugendhilfe war ich lange tätig und meine Gedanken an die dort betreuten Kinder, die nicht ohne Grund möglichst oft in Fremdbetreuung gegeben werden, machen mir zusätzlich Angst. Die häusliche Gewalt wird deutlich anstreigen und gerade kleine Kinder haben keine Chance dem zu entgehen! Daran denkt im “kinderfreundlichen” Deutschland Mal wieder niemand. Das macht mich unfassbar verzagt. Danke für Ihren Artikel! Ich fühle mich zumindest nicht mehr so alleine.

  14. Stimme ja allem zu, nur: Das Wesentliche fehlt doch in dem Artikel: Das Problem ist doch nicht, dass die Politik den Eltern eins auswischen möchten, sondern dass 1) kleine Kinder die Abstandsregeln nicht einhalten können und sich das Virus so überträgt und 2) die fehlende Gleichberechtigung innerhalb der Partnerschaft. Beide sind ja zurzeit im Home office und trotzdem macht die Mama mehr, daran sollte jedes Paar arbeiten und das Problem nicht im Außen suchen…. aber das sagt sich natürlich leicht. Nach über 12 Jahren Fernbeziehung (vor der Schwangerschaft) weiß ich, dass mein Mann sehr gut bügeln, waschen, kochen und (nach der Schwangerschaft) besonders gut unsere Maus ins Bett bringen, wickeln, etc. kann, daher teilen wir alles 50:50, obwohl ich zuhause in Elternzeit bin.

    Das finde ich, ist 2020 und nur so könnte ich mir eine Teilzeit- oder Vollzeitstelle überhaupt wieder vorstellen.

    Der Artikel zeigt mir aber, dass dies leider längst nicht überall der Fall ist und die Leidtragende natürlich wie immer die Frauen sind. Verhandeln! Aushandeln!

    Schimpfen auf Leute, die im Café Aperol Spritz trinken oder auf die Regeln, die nachweislich die Kurve abgeflacht haben, bringt meiner Meinung nach nichts.

    Sich politisch engagieren, Gleichberechtigung im eigenen Haushalt beginnen, sich einen Mann oder eine Frau suchen, die auf Augenhöhe 50:50 übernimmt, könnte mehr helfen.

    1. Hallo Katharina,

      Wir leben in einer gleichberechtigen Beziehung in der die Familien/Hausarbeit 50:50 aufgeteilt ist. Nur: in der jetzigen Situation hilft uns das gar nicht, da die Kinder (Zwillinge, 3 Jahre) betreut werden muessen und wir beide noch 2 Vollzeitjobs haben. Ich fand den Artikel sehr gut. Familien, die das klassische Modell leben, haben gerade wohl eher weniger Probleme….

    2. Hallo Katharina,

      Wir leben in einer gleichberechtigen Beziehung in der die Familien/Hausarbeit 50:50 aufgeteilt ist. Nur: in der jetzigen Situation hilft uns das gar nicht, da die Kinder (Zwillinge, 3 Jahre) betreut werden muessen und wir beide noch 2 Vollzeitjobs haben. Ich fand den Artikel sehr gut. Familien, die das klassische Modell leben, haben gerade wohl eher weniger Probleme….

    3. 1. es ist aktuell überhaupt nicht klar, ob Schul- und Kitaschließungen überhaupt etwas bewirken.
      https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/schulschliessungen-kitas-coronavirus-covid-19-leopoldina
      “Trotzdem bleibt die Frage: Sind langfristige Schulschließungen verhältnismäßig? Und wie sehr bremsen sie Covid-19-Ausbrüche überhaupt? Wer nach Antworten auf diese Frage sucht, stellt schnell fest: Schulschließungen sind möglicherweise weniger wirksam als angenommen. Ganz sicher aber ist: Wir wissen viel zu wenig darüber.

      Dass Schulschließungen auch bei Covid-19 helfen könnten, leiten viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Influenza-Pandemien ab. Gegen die normale Grippe – das zeigen verschiedene Übersichtsstudien – scheinen Schulschließungen zu wirken (Journal of Infection and Public Health: Nafisah et al., 2018; Public Health England, 2014). Am stärksten bremsen sie die Ausbreitung, wenn sie früh verhängt werden. Für wie lange Schulen geschlossen bleiben sollten, ist dagegen unklar.
      Genauso unklar ist, ob sich die Erkenntnisse auf Covid-19 übertragen lassen.”

      2. Wenn beide Eltern täglich 8h arbeiten ist einfach zu wenig Zeit. 16h Arbeit, Essen und essen machen 1-2h, Haushalt 1h(eher mehr), selbst auch mal duschen gehen je 30min, Einkaufen 1,5h wir sind jetzt schon bei 21,5h. Teilweise geht bei uns noch mehr Zeit drauf da sich nicht alle Situationen mit zwei kleinen Kindern allein bewältigen lassen, bzw. man den Partner dann trotzdem unterstützt. Außerdem sind 8h im Homeoffice weniger produktiv wodurch man eigentlich noch mehr arbeiten müsste. So.. dann will man sich ja vielleicht auch ml mit dem Partner unterhalten sagen wir mal 30min. dann sind wir bei 22h, bleiben jedem jetzt also noch 2h Schlaf.

      Dass Frauen in dieser Situation mehr mit der Kinderbetreuung beschäftigt sind liegt, zumindest bei uns daran, dass der Verdienstausfall bei meiner Frau weniger wiegt als bei mir, es ist also eine Geldfrage. Ich würde es gern gerecht aufteilen, leider könnten wir dann aber unsere Miete nicht mehr zahlen.

      Sorry, aber wenn Sie gerade in Elternzeit sind können Sie die Situation einfach nicht nachvollziehen. Sie haben frei wenn ihr Mann die anderen 50% übernimmt. Wir sind rund um die Uhr im Dienst, beide!

      1. Hallo,

        Die Petition zur Wiedereroeffnung der Kitas auf change.org hat gerade mal 1200 Unterschriften und laeuft schon seit 2 Wochen…..das verstehe ich nicht.

  15. Sehr guter Artikel!

    Mein Mann und ich sind beide Wissenschaftler und vom Fach. Wir stehen hinter den Maßnahmen zu Flatten the curve, allerdings wird es langsam zu einer großen Belastung. Es wird immer wieder davon gesprochen, dass die Arbeitgeber doch Rücksicht auf die Situation der Arbeitnehmer nehmen sollen, die im Moment im Home Office sind und Kinder zu betreuen haben. Davon ist leider nicht viel zu spüren. Telefonkonferenzen laufen exakt zu den Terminen, zu denen man sich im Büro gesehen hätte. Dabei gibt es teilweise Überschneidungen, so dass das Kind entweder hoffentlich beim Spielen durchhält oder prophylaktisch vor dem Fernseher geparkt werden muss. Wir versuchen unser Bestes, haben aber das Gefühl, dass es weder für den Job, aber viel wichtiger für das Kind genug ist. Die Belastungsgrenze lässt nach und der 6jährige sagt recht oft “immer sitzt Ihr vor dem Computer”.

    Was ich in der ganzen Diskussion um die Lockerung komplett vermisse, ist eine Perspektive für Eltern mit Kindern in der Kinderkrippe oder im Kindergarten. Wir brauchen auch einen Ausblick. Auch weil wir für unsere Arbeitgeber planbar sein müssen. Und was gar nicht bedacht ist, was machen denn Eltern, die jetzt aufgrund der Öffnung der Geschäfte wieder anwesend sein müssen. Die werden ja gerade dazu getrieben, die Großeltern (die man ja eigentlich schützen soll) oder externe Betreuer zu aktivieren. Der finanzielle Ausgleich, der angepriesen wird, geht immerhin mit einem deutlichen finanziellen Einschnitt einher und ist für viele einfach nicht tragbar. Welche Lösungen gibt es denn für Kinder, die im September in die Grundschule eintreten? Dazu gibt es in den Empfehlungen der Leopoldina einen Absatz – wird dieser von den Einrichtungen umgesetzt? Von unserer Einrichtung kommt gar nichts … bei Freunden haben die Kinder Post von Ostern bekommen, gebastelt von den Erziehern … für die Kinder sehr schön!

    Wir sind in der Situation, die hier schon oft beschrieben wurde, wir arbeiten in Schichten, auch nachts – weil es gar nicht anders geht. Aber wie lange hält man das noch durch?

    Und wie stellt man sich die Ausweitung der Notbetreuung vor? Damit wird ja eine Zweiklassengesellschaft geschaffen. Warum ist denn ein Beruf mehr wert als ein anderer. Die Arbeitgeber differenzieren nicht zwischen systemrelevant oder nicht. Da geht es nur darum, dass man arbeitet. Werden hier nicht Leute mit Kindern evtl. benachteiligt und sind bei Stellenabbau vielleicht eher betroffen, gerade weil sie im Moment nicht 100 % zur Verfügung stehen. Warum dürfen einige Kinder soziale Kontakte haben, andere nicht? Wäre es nicht sinnvoller, einer Art Schichtsystem in Kitas einzurichten, von dem alle Kinder profitieren? Unsere Einrichtung hat 3 Gruppen – 2 Krippengruppen, 1 Kindergartengruppe. Man könnte sich vorstellen, dass jede Gruppe einen Tag kommt, die Kindergartengruppe in kleinere Kinder und Vorschüler geteilt wird, jeder kommt einen Tag, jeweils mit den Erziehern. Kontakte wären total überschaubar und im Prinzip nicht anders als in der Notbetreuung. Das wäre so eine Erleichterung für die Eltern und meines Erachtens nach auch aus sozialer Sicht ein Mehrgewinn für die Kinder!

    Aber ob da noch etwas von der Politik nachkommt?

  16. Und ich in der Schweiz könnte heulen weil die Kinder ab 11. Mai wieder in die Schule und Kiga müssen. Wie rücksichtslos dies gegenüber uns Eltern und gesundheitlich schwächeren Kindern ist 🙁 …. Ich bin hochschwanger.. Hochrisikoschwangerschaft.. gefährdetes KiGa-Kind da immer schlechte Reaktionen bei Erkältungen und co (akute Sauerstoffmangel der sich mit ventolin und co. nicht gut beheben lässt).. Es gibt IMMER zwei Seiten. Ich wünschte die Schweiz würde nicht nur auf Wrschaftsinteressen schauen 🙁 🙁

  17. Danke für diesen Artikel. Ich mache mir große Sorgen, wie wir das überstehen sollen. Sowohl Physisch, Psychisch und auch finanziell!

  18. Danke für diesen Artikel – ich komme mir grade immer wieder vor wie die schlechteste Mutter der Welt – weil ich mir nichts mehr wünsche, als dass die Schulen und Kitas wieder öffnen. Mein Mann ist Schulleiter und ich bin Lehrerin (65-Prozent), wir haben 3 Kinder im Alter von 6,7 und 9 Jahren. Und wir sind beide jetzt schon (nach 5 Wochen) komplett fertig! Ich schaffe es natürlich nicht, mich groß um meine Klasse zu kümmern (also außer Material erstellen), habe aber kaum eine Minute Ruhe den ganzen Tag und das seit 5 Wochen. Ich bin so wütend auf die Politiker, die an alles denken außer an Familien mit kleinen Kindern – die werden grad echt als eine Art persönliches Hobby betrachtet. In Schweden haben die Einrichtung bis einschließlich Klasse 6 selbstverständnlich offen, in Dänemark gibt es einen Lockdown, der aber nicht die Schulen und Kitas betrifft. Da sind Familien wichtig, hier nicht! Es ist mir durchaus klar, dass diese kleinen Kindern die Hygiene- und Abstandsregeln nicht einhalten können, aber müssen sie das??? Es reicht doch, wenn wir Erwachsenen Abstand halten und die Hygieneregeln einhalten, wenn die Großen ab Klasse 7 digital unterrichtet werden; dann hat man doch die Kontaktanzahl deutlich verringert. Es ist ja nicht mal klar, ob Kinder eine Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen – und trotzdem werden Familien mit derart harten Maßnahmen in den Burnourt getrieben. Ich bin mir fast sicher, dass meine 3 Kinder vermutlich bis Ende des Schuljahres keine Einrichtung mehr sehen werden – und ich weiß, dass ich dann reif für die Klapsmühle sein werde! Und was ist im nächsten Schuljahr? Das Virus wird nicht verschwinden und wir werden – wenns dumm läuft – nie oder erst in ein paar Jahren einen Impfstoff haben. Und dann? Nie wieder Schule oder was? Man muss doch einfach mal schauen, dass man anfängt die Schulen nach und nach zu öffnen, und zwar unter ganz normalen Umständen. Erst die Viertklässler, dann nach 2 Wochen schauen, ob das was an den Infektionszahlen macht. Dann die Drittklässler, wieder nach 2 Wochen schauen usw. Ebenso in den Kitas – anfangen mit den Großen oder Kleinen, beobachten und nach und nach aufstocken. Dann wird man wahrscheinlich feststellen, dass da gar nix groß passiert. Und was mich grad echt sauer macht: Die Reproduktionszahl, von der die Politiker grade immer wieder so lobend erwähnen, dass sie durch die Maßnahmen unter 1 gesunken ist, war schon am 21.3. unter 1 gesunken – also vor dem Lockdown! Seitdem verharrt sie trotz aller Maßnahmen auf dem annähernd gleichen Wert….ohne Worte!

  19. JA, JA und JA! Gibt es bereits Initiativen, die sich hier solidarisieren und den Dialog mit der Politik suchen? Ich wäre sehr interessiert (NRW). Danke und herzlichen Gruß, Lara

  20. Oh ja!!! Ich bin seit dem 16.3 mit 2 Kindern im Homeoffice/Sonder-Elternurlaub (seit heute 9 Jahre alt und 3 Jahre alt). Es ist “absolut” unmöglich neben der Kinderbetreuung – die doch etwas abwechslungsreich sein soll, seine Arbeit zu machen. Wir haben Gott-Sei-Dank einen Garten. Ich arbeite als Bautechniker, sowie so überwiegend im Büro, studiere nebenbei noch. Ganz ehrlich bin ich durch! Nachts kann man kaum noch schlafen! Meine Kinder schlafen beide in meinem Bett. Ich arbeite vor 8 Uhr morgens und nach 20 Uhr Abends, sowie an Wochenenden. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich im europäischen Ausland arbeite – Luxemburg und bis dato keinerlei finanzielle Einbußen haben und somit, wenigstens in dieser Richtung keine Sorgen haben. Mein Kita-Kind weint jetzt viel öfter und fragte mich letzte Woche: “Mama, bin ich ein Dieb und im Gefängnis, weil ich nicht in den Kindergarten darf?” … ich musste schlucken. … allen Mamas und Papas daheim mit ihren Kindern viel, viel, Kraft für die nächsten Wochen.

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